Vor ein paar Tagen hatte ich die Gelegenheit, für eine Weile das 25mm ZEISS Milvus auszuprobieren. Ich mag die Objektive von ZEISS gern und das Milvus 25 bildet da keine Ausnahme. Also heißt es „Weitwinkel juchhee!“ – 25mm Objektive gibt es ja inzwischen einige. Zudem habe ich das Gefühl, dass immer mehr Fotografen die DSLR zuhause lassen und auf spiegellos wechseln. Spielt das Milvus auch auf spiegellosen Kameras gut mit? ZEISS hat mehrere Objektive mit 25mm im Angebot – lohnt sich das Milvus 25mm f1.4 also?
Haptik und Handling
Das Milvus 25 verfügt über die gewohnt glatte metallene Oberfläche mit einem gummierten Fokusring. Der Blendenring ist aus hochfestem Kunststoff gefertigt. Die Gegenlichtblende ist ebenfalls aus Kunststoff, rastet sauber ein und kommt in einer Tulpenform daher. Insgesamt finde ich das Objektiv im Handling angenehm unauffällig. Es balanciert gut an der Nikon Df und auch an der Leica SL, welches die beiden Kameras sind, an denen ich es ausprobieren konnte.
Der Sitz am Bajonett ist sauber und dicht. Das vermittelt Vertrauen in eine Abdichtung in Sachen Regen. Die eigentliche Wetterfestigkeit habe ich nicht ausprobiert bzw ausprobieren müssen.
In der Milvus Reihe braucht sich das 25er nicht verstecken. In der reinen Leistung kann man es beinahe in die Otus Kategorie einordnen.
Bildqualität
Sehr sehr fein. Das muss ich schon sagen. Ich bin eher ein Fan von 25mm Brennweite als von 28mm, das gebe ich zu. Es bringt etwas mehr Dynamik ins Bild, aber noch nicht die 21er Wirkung. An APSC Bodies ist es eine perfekte Reportagebrennweite, finde ich. Die Kombination aus Weitwinkel mit der hohen Lichtstärke erlaubt es beim Milvus 25, auch ein wenig freizustellen bzw mal etwas mit Bokeh auszuprobieren. Auch ergibt sich etwas leicht plastisches, wenn man mit Offenblende bei einem Motivabstand von ca 2-3m spielt. Kanten werden sauber dargestellt, insgesamt ist der Mikrokontrast recht hoch, man hat einen starken Schärfeeindruck. Eine leichte Vignettierung bei Offenblende ist allerdings vorhanden. Ich mag das, andere mag es stören. Die Vignette verschwindet bei f2.8 völlig.
Fazit
Das Milvus 25mm f1.4 ist ein Klasse Objektiv. Es ist kein Leichtbau, dennoch nahm ich es gern mit. Die Bildqualität belohnt für das Tragen allemal. Ich bin auch sehr froh, dass es mit spiegellosen Kameras so gut funktioniert. Manueller Fokus liegt mir sehr, auch an der DSLR, aber manch einer schwört da eher auf einen guten EVF. Insofern hat ZEISS da mal wieder alles richtig gemacht.
Wenn man jetzt mal genauer hinsieht, hat man als Sony A7 Nutzer jetzt die Qual der Wahl: 25mm Loxia, 25mm Batis, Milvus 25 (und eine große Menge an klassischen Objektiven). Das Milvus 25 ist ganz vorn mit dabei, nicht zuletzt wegen seiner hohen Lichtstärke und der tollen optischen Korrektur. Gleichzeitig kann man, wenn die Lichtstärke nicht ganz wichtig ist, getrost zum manuellen Loxia greifen. Letzteres ist eines meiner Lieblingsweitwinkel geworden. Das Milvus 25 mag ich schon sehr – hätte ich erst nicht gedacht, da ich bspw das 25mm f2 Distagon schon seeeeehr schätze und daran so schnell nichts vorbei kommt. Als DSLR Nutzer kann man hier wirklich getrost investieren.
Als nächstes bin ich dann mal auf die ZX1 gespannt. Vielleicht wird es ja was mit einem Test, wenn diese interessante Kamera erscheint.
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Hallo Elmar,
beeindruckende Leistung des Objektivs. Das Freistellungspotential ist meiner Meinung nach schon enorm. Das Bokeh ist auch sehr angenehm.
Das Objektiv ist leider preislich in einer Liga, die ich mir nicht leisten kann.
LG Bernhard