Eine der besonderen Freuden (und zugleich Leiden) ist es, zu unmöglichen Zeiten in Kirchengebäuden zu sein. Oft erwischt es mich dienstlich, dass ich beispielsweise für Restauratoren, Handwerker, Forscher oder einfach nur besonders frühe Gäste die Kirche, in der ich zumeist arbeite, aufschließen muss/darf. Vor ein paar Tagen war es mal wieder soweit und ich drehte mit dem Schlüssel meine Runde. Auf dem Rückweg kam ich zu einem Bereich, den ich bereit aufgeschlossen hatte. Das Licht hatte ich bereit dort eingeschaltet. Der Rest des Raumes, in dem ich mich befand, war noch fast völlig dunkel. Für genau solche Momente trage ich gern beim Aufschließen schon eine Kamera mit mir herum. Hier hat es sich für mich gelohnt.
Ich finde es immer wieder wunderbar ganz allein in der mittelalterlichen Kirche zu sein. Dabei versuche ich zu erahnen, wer dort schon alles ein und aus gegangen ist, wer das Haus erbaut hat, welche Gedanken, Gebete und Gefühle hier schon geäußert und gelebt wurden. Als Zeuge all dieser Zeiten und Vorkommnisse schätze ich solche alten Gemäuer sehr. Sei es eine Kirche, ein Tempel, eine Burg oder sonst ein Ort von zentraler Bedeutung für Leben, Kultur und Mensch. Letztlich, als Fotografen, interessieren mich natürlich auch immer die Lichtverhältnisse, die sich teilweise über den Tag hinweg dramatisch ändern können. Von diffus grau bis hin zu klaren Lichtstrahlen kann man fast jeden Tag fast alles entdecken. Oh hätte man doch immer nur die Zeit, den Ort und dass Wechselspiel des Lichtes den ganzen Tag lang genießen zu können! Aber so eilt man weiter und es gelingt ein Schnappschuss, eine Momentaufnahme aus dem Leben im Hause.
Genug geschwafelt – hier war es finster und so konzentrierte ich mich auf eine starke Unterbelichtung, die nur das wenige Licht herausstellen sollte. Was verbirgt sich nur hinter dieser Tür?!
Zum Einsatz kam eine Sony A7 mit dem 35mm f2.8 Zeiss. Eine wunderbar leichte Kombination.
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Einmal mehr ein sprichwörtliches „Licht-Bild“. Sehr gelungen!
Auch das „Geschwafel“ war durchaus interessant.