Vor ein paar Wochen habe ich ja bei Facebook gefragt, ob Interesse an weiteren Beiträgen zu meinen zahlreichen Reisen in meine Lieblingsstadt New York bestehen. Das Feedback war eindeutig dafür und daher erzähle ich Euch heute wieder ein bisschen was davon.
Da ja vor kurzem die Ricoh GR III herausgekommen ist (hier werden Mehrdad und ich in Kürze drüber berichten), passt mein Thema ziemlich gut. Ich hatte 2017 unter anderem meine Ricoh GR II dabei. Auch das Vorgängermodell war eine super Kamera für die Stadt- und Street Photography. Die GR II ist unwesentlich größer als die neue, passt auch hervorragend in die Hosentasche und ist daher für mich die ultimative Alternative zur Leica oder kleinen spiegellosen Kamera. Man wird auch nicht umgehend als Fotograf oder Tourist erkannt und schwimmt noch mehr im Flow der Stadt mit. Wenn erforderlich, ist sie nach dem Einschalten schneller bereit als man das Wort „Ricoh“ sagen kann. Nahezu lautlos ist sie auch noch, bedeutet, man wird kaum wahrgenommen und kann ungestört seine Umgebung und auch die Menschen fotografieren. Man muss allerdings sagen, dass es in den USA und speziell in New York sehr unproblematisch ist, die Menschen und damit ja ausschliesslich Fremde auf der Strasse zu fotografieren. Mir ist es bis auf einen Fall noch nie passiert, dass sich die Person darüber echauffiert oder belästigt gefühlt hat. Ganz im Gegenteil. Sehr oft bin ich mit den Menschen über die Tatsache, dass ich sie fotografiert habe, ins Gespräch gekommen. Hier sind die Amerikaner sehr offen und entspannt und aus einigen Gesprächen sind Kontakte entstanden, die noch heute Bestand haben. So etwas mag ich besonders.
Ich benutze die Ricoh GR II meist mit dem Profil „Hochkontrast Schwarz-Weiss“ und belasse sie ansonsten im Modus P, das heisst ich lasse die Kamera eigentlich alles entscheiden. Alle Bilder in diesem Beitrag sind so entstanden. Mir kommt es, wenn ich speziell mit dieser Kamera unterwegs bin, vor allem darauf an, entscheidende Momente festzuhalten und, da ich ja Urlaub mache, nicht die Stadt nur durch die Linse wahrzunehmen, sondern ganz bewusst dort unterwegs zu sein und trotzdem meine Kamera immer nahezu schussbereit im Anschlag zu haben.
Der Autofokus ist saumässig schnell und die Bildqualität bei jeder Blende, den die Kamera wählt, hervorragend. Deshalb ist die Ricoh für die Street Photography prädestiniert und auch unter Fotografen, die sich in diesem Bereich bewegen, so beliebt. Beispielhaft erwähnen will ich hier mal Eric Kim, den viele vielleicht kennen, vor allem seinen umfangreichen YouTube Kanal, auf den ich hier mal verlinke. Eric hat auch viele Kameras, jedoch benutzt er auf seinen Reisen überwiegend genau diese Kamera, die Ricoh GR II. Er bezeichnet sie als die perfekte Kamera für Street Photography.
Sie ist mit ihren vielen Tasten unglaublich individuell einstellbar und man kann sich wirklich jeden Menüpunkt, der einem wichtig ist und der schnell erreichbar sein soll auf eine Taste programmieren. Es war jedenfalls eine sehr entspannte Art des Fotografierens während man durch die Stadt zieht.
Wen es interessiert, die 4 Bilder oben sind auch mit der Ricoh gemacht. Den Obdachlosen, der auf einer Bank vor sich hin döste, habe ich im Madison Square Park an der 23. Strasse entdeckt und mich unbemerkt neben ihn gesetzt. Die beiden Bilder rechts sind in SoHo entstanden, einem der bekanntesten Teile von Manhattan. Dort findet sehr viele skurrile Typen, unter anderem diese Zwei, die es sich jeweils auf einem Hydranten bequem gemacht hatten. Ich habe sie entdeckt und im Vorbeigehen die Ricoh angeschaltet und einfach drauf gehalten. Bei 28mm ist es nicht allzu schwer, sie nicht zu verfehlen. Mit der Zeit weiß man wie und in welchem Winkel man die Kamera halten muss, um sein Motiv korrekt im Kasten zu haben. Das Bild unten links erinnert mich immer an die wahnsinnig heissen Temperaturen, die wir damals im Mai schon hatten. Zum Teil waren es über 30 Grad und es fühlte sich eher wie Hochsommer als wie Frühling an. Ich habe eine Rooftop Bar besucht und dort diese zwei Mädels entdeckt. Die Bar kann ich übrigens empfehlen, es ist die Rooftop Bar 230 Fifth Avenue. Ihr findet sie, falls ihr mal dort seit, zwischen dem Flatiron Building und dem Empire State Building, also an der 5th Avenue zwischen 23. und 34. Strasse. Am besten ihr reserviert Euch vorher einen Tisch. Sehr leckere Drinks und Snacks und ein super Ausblick, Rooftop halt, wie der Name schon sagt 🙂
Das obere linke Bild ist eines meiner Lieblingsbilder. Eine banale Szene eigentlich, denn ich warte mit vielen anderen Menschen am Fähranleger auf die Staten Island Fähre, die im 20-Minuten Takt zwischen der Südspitze Manhattans und Staten Island pendelt, noch dazu gratis. Aber irgendwie hat dieses Bild für mich das gewisse Etwas. Möglich dass nur ich das sehe, aber so ist es eben. In der Mitte singt gerade ein Strassenkünstler im Central Park unter der Bethesda Terrace. Hier trifft man immer auf Künstler und Strassenmusiker, denn dort ist die Akustik fabelhaft. Man kann dort lange verweilen und das Treiben beobachten und befindet sich in einem fotografischen Bilder-Paradies. Zum Schluss noch ein Bild im Regen. Wer meinen letzten New York Beitrag hier im Blog gelesen hat, weiß, dass ich es liebe, auch bei schlechtem Wetter zu fotografieren. Und gerade New York verwandelt sich bei Regen in etwas Magisches.
Übrigens fliege ich in 43 Tagen wieder rüber und bringe frisches Bildmaterial mit. Wer weiß, da kommt bestimmt noch ein weiterer Beitrag. Also, stay tuned……
Und wer mag kann uns ja seit kurzem auch auf YouTube folgen. Ich verlinke nochmal auf unsern Kanal:
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