Anfang des Sommers hat es sich ergeben, dass ich ein Paar kennenlernte, das schon des öfteren in Quedlinburg war und vorhatte, dort zu heiraten. Eigentlich wohnen die Beiden in Berlin, Quedlinburg hat es ihnen aber angetan, was ich gut verstehen kann. 😉 Wie so viele Berliner sind sie eher „zugezogen“.
Witzigerweise ging sein Vater in Quedlinburg zur Schule… Hier bestätigte sich mal wieder ein Eindruck, den ich auf meinen Aktivitäten im Tourismus bekommen hatte: sehr viele Berliner kennen Quedlinburg, waren schon mal dort oder haben familiäre Verbindung dorthin. Wann immer ich auf der ITB bin, höre ich das so aus Gesprächen heraus. Berlin – Quedlinburg, da ist so eine Verbindung. 😉
Die Hochzeit sollte standesamtlich sein. Das ist ja recht normal. Doch dann kamen kleine Merkwürdigkeiten: Sie wollten nur zu zweit sein. Keine Verwandschaft, keine Freunde. Dann kam der Termin: Montag Vormittag. Auch nicht gewöhnlich.
Für mich als Fotografen wurde das dadurch recht interessant: Üblicherweise mache ich eher eine Art Dokumentation. Mische mich in die Gesellschaft ein und werde einer der Gäste, die eben fotografieren (mit ein paar Sonderrechten bei den Zeremonien und den Gruppenbildern). Dadurch kann ich Momente festhalten, die in der Feiergesellschaft passieren. Fotografien, die aus freundlichem Kontakt entstehen. Doch hier war einfach keine Gesellschaft da zum Fotografieren. Also hieß es, sich auf die bestimmenden Momente während der Eheschließung zu konzentrieren. Nah ran zu gehen. Nichts zu verpassen. Ich habe wie immer in Ruhe manuell fotografiert. Kein Fokuslicht und schon gar keinen Fokus-Beep (Liebe Leute, schaltet ihn doch bei Kameras, die ihr ans Gesicht nehmt, aus. Man merkt doch eigentlich, wenn das Objektiv sich nicht mehr bewegt…) Einem Publikum konnte ich ja nicht im Wege stehen. Die Standesbeamtin fand es auch nicht störend, insofern waren alle Weichen gestellt.
Danach machten wir einen kurzen Spaziergang durch die Stadt um ein paar wenige Bilder zu stellen – eigentlich etwas, das ich überhaupt nicht mag. Die Beiden merkten das und fingen auch an, eher aus Spaß als ganz überromantisch kitschig zu posieren. Ein paar interessante Bilder kamen dabei heraus. Ein paar Details, die ich mag, zeige ich hier.
Ein schöner Vormittag beim Shooting. Das hat Spaß gemacht!
Elmar
Zur Verwendung kamen hier Nikon Df mit 35 und 50mm Zeiss Z.F2 und Fuji X-Pro 1 mit 35-70mm Zeiss Vario-Sonnar. Alles Linsen, die ich für ihr Bokeh sehr schätze.
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