Für ein paar Wochen konnte ich mal das ZEISS Batis 25mm ausführen. Das hat sehr viel Spaß gemacht und ich möchte ZEISS für die Leihgabe danken! Verschickt haben sie es über ihren bewährten Leihservice lens4rent.de – einfacher geht es kaum, an ein ZEISS Objektiv zu kommen um vor einem Kauf in Ruhe testen zu können!
ZEISS Batis 25mm – ein review
Das ZEISS Batis 25mm ist nun keine Neuheit auf dem Markt, ich war dennoch daran interessiert, mir das Objektiv aktuell noch einmal anzusehen. Derzeit hadere ich etwas mit mir, wieviel Zukunft ich meiner Sony A7 noch geben soll. Ein Grund, sie zu behalten bzw sogar durch ein neueres Modell zu ersetzen, wäre das entsprechende Ökosystem aus Objektiven. Ich hatte jetzt mehrfach das Vergnügen ganz hervorragende Gläser für den E-Mount testen zu können. Die ZEISS Loxia Reihe beispielsweise oder auch einiges aus dem Hause Voigtländer speziell für den E-Mount. In der Vergangenheit waren auch Objektive aus der Batis Reihe dabei, welche ich auch sehr spannend finde. Nicht zuletzt gibt es ja auch ZEISS-gelabelte Objektive für/von Sony… Letztlich muss man da schauen, was man möchte. ZEISS Loxia und Voigtländer liefern hervorragende manuelle Objektive während Batis und letztgenannte ZEISS Objektive ja mit Autofokus daher kommen.
Wer unseren Qimago Blog in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß, dass ich ein Verfechter für manuelles Fokussieren bin. Das mache ich einfach gern. Ob nun mit dem Messsucher an meiner Leica Monochrom oder EVF an Sony, Leica SL oder dergleichen, ist mir beinahe egal. Auch beim DSLR Sucher wage ich es nach wie vor, manuell zu fokussieren. Es entschleunigt mich ein bisschen, ich kann aber auch einem guten Autofokus etwas abgewinnen. Ist ja kein Teufelszeug! ?
Insofern kommt hier mal das ZEISS Batis 25mm dran als Vorbereitung für ein manuelles Milvus 25mm f1.4, das demnächst bei mir eintrifft… Ich freu mich schon sehr!
Das Batis 25mm ist ein Distagon 10-Linser in 8 Gruppen, fokussiert ab 0,2m und lässt sich zwischen f2 und f22 in Drittelblenden abblenden. Ich habe über ein paar Jahre ein 25mm f2 Z.F2 Distagon von ZEISS besessen. Eines meiner liebsten Weitwinkelobjektive, da es auch einen interessanten Charakter und 3D-Pop lieferte. Zudem mag ich auch das 25mm f2.8 ZM Biogon, auch wenn das wieder ein ganz anderer Fisch ist. Für mich war jetzt die Frage, ob das Batis 2/25 mein altes 25mm f2 Distagon ersetzen würde können. Es ist etwas kleiner, leichter und dann auch noch mit Autofokus ausgestattet. Also mal sehen.
Haptik und Verarbeitung
In diesem Sektor punktet das ZEISS Batis 25 mm auf ganzer Linie. Die Oberfläche ist glatt und geschmeidig, der Sitz am Bajonett passgenau und sauber. Eher könnte Sony bei den Bodies etwas nacharbeiten… Die Sonnenblende ist abnehmbar, sitzt aber auch wirklich perfekt und ist nicht zu groß. Man kann einen 67mm Filter verwenden – das freut mich, hatte ich doch durch die Z.F2 „classic“ Objektive noch ein paar Filter in diesem Durchmesser übrig. Mit 335gr (ich habe 340gr gemessen inkl Blende, ohne Deckel) ist es nicht so schwer und balanciert prima an der Kamera. Ich setze allerdings grundsätzlich einen L-Winkel an der Sony A7 ein.
Ein nettes Gimmick ist die elektronische Skala, die man entsprechend auch im Dunkeln ablesen kann. Teilweise habe ich das Objektiv zum ungefähren Ausmessen von Räumlichkeiten einsetzen können, da einem nach dem Fokussieren die Distanz angezeigt wird. (Ja, ein Lasermesser ist freilich genauer in der Anzeige, ist ja nur Spaß!)
Der manuelle Fokus ist focus-by-wire. Funktioniert unauffällig und gut. Ich mag direkte mechanische Kopplung mehr, bin da aber auch von der ZM-Reihe von ZEISS verwöhnt. Das ist also persönliche Vorliebe und zu 99% wird man das Batis auch per Autofokus verwenden.
Performance und Bildqualität
Das ZEISS Batis 2/25 fokussiert sehr schnell und leise an der A7. Vermutlich holen auch neuere Versionen dieser Kamera noch deutlich mehr raus. Die Auflösung toppt den Sensor, da ist also auch für die Zukunft noch viel Luft. Meine Einschätzung hier auf diesem Gebiet ist, wie immer, nicht per Messtafel und Stoppuhr ermittelt, sondern einfach im realen Handling und der entsprechenden Verarbeitung der Ergebnisse.
Offenblendig vignettiert das Batis 2/25 sichtbar. Das ist beim klassischen DSLR Pendant ebenso und war auch „damals“ ein Grund für mich, eben genau das zu kaufen. Ich mag diesen Charakter der Objektive. Es gibt ja beispielsweise auch ein 25mm f2.8 Distagon, das diese Vignettierung und diesen Charakter generell nicht aufweist. Ich bin ganz froh, dass das Batis 2/25 in die Fußstapfen des bekannten 25mm f2 tritt und einen ähnlichen Charakter aufweist. Die Vignettierung reduziert sich bei f2.8 deutlich und ist ab f3.5 kaum noch wahrnehmbar. Offenblendig kann man stimmungsvolle Bilder mit leichtem 3d-Pop erstellen. Das macht richtig Spaß.
Die Schärfe sitzt genau da, wo man fokussiert hat. Da ich, wie oben gesagt, keine Meßtafeln benutze, kann ich auch nichts zum Thema Schärfeabfall am Rand sagen. Lag ein Objekt, auf das ich fokussiert hatte, am Bildrand, wurde auch dieses tadellos abgebildet. Insofern seh ich da keine Probleme. Durch schnell verschiebbare Fokuspunkte kann man auf focus-recompose ja verzichten…
Das Bokeh ist angenehm weich, ähnlich wie beim entsprechenden Loxia. Der Mikrokontrast des Objektivs ist sehr gut. Nicht zu hoch, so dass man in der Bearbeitung noch Spielraum hat. Insgesamt entsteht aber schon direkt aus der Kamera ein toller kontrastreicher und scharfer Eindruck. Ich habe wie immer mit RAWs aus der Kamera gearbeitet und diese entsprechend meiner Wünsche nachbearbeitet. Somit wird es hier keine „rohen“ Samplebilder geben. Vielmehr kann man hier sehen, was man auch mit bescheidenen Fähigkeiten aus dem Objektiv herausholen kann. Da das Batis 2/25 bereits eine Weile auf dem Markt ist, findet man im Netz einige Bildbeispiele.
Persönliches Fazit
Ich mag das ZEISS Batis 2/25. Es kann mein altes Distagon 25mm f2 Z.F2 tatsächlich ersetzen. In den Bildern jedenfalls. Natürlich war das drehen am perfekt gedämpften Fokusring, das satte Klicken des Blendenrings und allein das Befummeln der klassischen Objektive haptisch ein ganz anderer Traum. Aber Werkzeuge ändern sich eben. Das Batis setze ich an die Kamera und kann direkt zack zack zack schnell und sicher autofokussieren. Nur noch eine Hand zum Fotografieren nutzen… Hat ja auch was. Die andere kann dann frei bleiben für „Papa, halt mal mein Eis!“ oder dergleichen… Definitiv ist das ZEISS Batis 25mm f2 ein weiterer Grund, eine Sony zu behalten. Wenn mein Dschinn mir noch Wünsche gewähren würde, dann bitte diese Objektive auch für den L-Mount!
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