So nach und nach trudeln die Loxia Objektive ein und ich kann sie ausprobieren. Neben der Batis-Serie sind die Loxia die zweite Reihe für den Sony E-Mount. Es ist ganz einfach auseinander zu halten. Während Batis mit Autofokus daherkommt, sind die Loxia Objektive für manuellen Fokus gemacht, wobei man bei letzteren auch die Blende auf „clickless“ stellen kann, so dass ein leises Arbeiten bei Videoaufnahmen möglich ist. Gerade dort scheinen die Loxia auch wirklich zu glänzen – manueller Fokus und stufenlose Blende – perfekt für Videofilmer, denke ich.
Videos habe ich damit nun nicht gedreht (das stimmt nicht ganz, eins war dabei), sondern vielmehr geschaut, wie sich das Loxia 25 beim Fotografieren so macht. Was die 25mm Brennweite angeht, bin ich recht verwöhnt durch mein 25mm f2 Distagon, ein Objektiv, das freilich deutlich größer und schwerer ist als das kleine Loxia, allerdings auch wirklich eine umwerfende optische Wirkung hat (da kommt das kleinere 25mm f2.8 Distagon nicht hinterher). Zudem gibt es von Zeiss noch ein 25mm f2.8 Biogon in der ZM Serie. All diese Objektive kann man auch wunderbar an einer Sony per Adapter einsetzen.
Man merkt recht schnell, dass ein E-Mount Objektiv in Form des Loxia dennoch Sinn macht. Das 25er Biogon an der Sony war super, allerdings auch recht „charaktervoll“ – soll heißen, die Ränder hatten ein Problem mit der Schärfe und das Bokeh ist manchmal ein bisschen wild. Toll, wie ich finde, aber wer das ganze auch „mal“ professionell einsetzen möchte, greift womöglich eher zu einem der anderen genannten 25er. Oder eben zum Loxia 25, denn hier hat man volle Belichtungsdaten, eine automatische Vergrößerung beim Scharfstellen (wenn man das so will) und ein Objektiv, das für den Anschluss und die Kamera optimiert ist.
Manche rümpfen bei den Loxia die Nase über die Lichtstärken… 35mm f2, 50mm f2, 85mm f2.4, 25mm f2.4 und 21mm f2.8 – liest sich nicht besonders lichtstark für manche. Aber mal ehrlich: Während Offenblendfans lieber einem halbwegs unscharfen f0.95 hinterher träumen oder manche bei mehr als f1.4 gar nicht erst hinschauen, muss man sich fragen, ob man diese Lichtstärken wirklich immer benötigt. Freistellen geht ja mit längeren Brennweiten und dem Spiel mit den Abständen zum Hintergrund auch ganz gut, wenn nicht sogar besser. Hmm. Die Loxia gehen da eher in eine andere Richtung. Durch diese, wie ich finde, recht schlaue Wahl der Konstruktionen kann eine einheitliche Bauweise geleistet werden (ich meine die äußeren Werte). Die Objektive weisen alle den gleichen Filterdurchmesser auf, ähnliche Größen und eine sehr homogene Gestaltung. Sie bleiben insgesamt recht klein und komfortabel. Einen ganzen Satz Loxia kann man deutlich besser „mal mitnehmen“ als bspw die äquivalenten Milvusobjektive.
Das Loxia 25 ist ein Objektiv mit einer starken Abbildungsleistung. Auf den ersten Blick kam es mir „schärfer“ vor als mein 25mm f2 Distagon. Im Auflösungsvermögen scheinen sie sich ähnlich zu sein mit leichten Vorteilen beim Loxia, den ZEISS-typischen recht hohen Mikrokontrast haben sie beide, was sowohl den berühmt-berüchtigten 3D-Pop als auch die empfundene Schärfe bei der Betrachtung steigert. Das Bokeh beim 25mm f2 gefällt mir minimal besser als beim Loxia, aber das ist sehr subjektiv. Das Loxia 25 bildet super ab und das Bokeh ist nicht so harsch, wenn Linien sich da durch ziehen. Im Gegenlicht gab es minimale Flares, aber das finde ich meistens ganz charmant. Leichte Vignettierung bei Offenblende, also alles so, wie man es von ZEISS kennt. 😉
Wer gern die ZM Reihe mit den Loxia ins Verhältnis setzt, was ich aufgrund der Größe und teilweise auch wegen der zugrunde liegenden Rechnungen gut verstehen kann, trifft beim Loxia 25 gegenüber dem Biogon auf ein sehr modernes Objektiv. Was wirklich toll ist, ist die 25cm Nahgrenze. Genau so mag ich es. Man kann wirklich nah ran für Perspektiven, die Spaß machen und hat dabei meistens sogar noch Reserven. Wer das gleiche mit Messsucherobjektiven versucht, kann diese Herangehensweise fast vergessen. Zumeist ist dort ja bei 70cm und mehr Schluss. Nicht so beim Loxia 25 – sehr gut, wie ich finde. Es verzeichnet dabei angenehm wenig.
Im Handling gefiel mir das Objektiv schon sehr. Derzeit habe ich eigentlich keine Weitwinkelphase, aber hatte dennoch Spaß damit. Fokussieren geht sehr gut und schnell auf den Punkt, der Blendenring rastet gut ein (man muss ja nicht „clickless“ arbeiten) und es fällt nicht zu sehr ins Gewicht. Was allerdings fiel, war die Gegenlichtblende. Ich weiß nicht, wie oft die trotz korrektem Einrasten in der Tasche geblieben ist. Ärgerlich ist das schon, wenn man eine Metallblende immer wieder verliert: Sie löst sich vom Objektiv, das Ganze bewegt sich ein bisschen in der Tasche hin und her und schon läuft man Gefahr, Kratzer zu produzieren. Bei den anderen Loxia hatte ich das nicht so sehr wie hier, allerdings saßen bei allen die Blenden nicht so stramm, wie ich mir das wünschen würde.
Fazit: Ein feines kleines manuelles Objektiv für den E-Mount, das zeigt, dass es nicht immer 28mm sein müssen. 😉
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