Vor kurzem hat Fujifilm die fünfte Version der x100 auf den Markt gebracht. Die Fujfilm x100v. Ich habe die letzten Tage die Gelegenheit gehabt, mir die neue x100v detaillierter anzusehen. Darum soll es heute gehen.
Bevor ich aber beginne, meine Meinung zu der Kamera zu äußern, möchte ich auf Folgendes hinweisen: Ich habe von Fujifilm eine x100v für 2 Wochen zur Verfügung gestellt bekommen. Ich durfte sie in dieser Zeit nutzen, um mir so ein besseres Bild von der Kamera machen. Besser im Sinne eines intensiveren Tests und einer intensiveren Nutzung als dies in einem Ladengeschäft in einem Zeitraum von 10 Minuten möglich wäre. Ich bekomme für dieses Review kein Geld und auch kein Vorgabe, was ich sagen darf und was nicht. Es handelt sich bei der Test-Kamera um ein Serienmodell mit aktuellster Firmware, Stand April 2020.
Danke an Fujifilm Deutschland für die Leihgabe und ein ganz besonderer Dank an Chris!
Alte Liebe rostet nicht – Die x100 Serie
Die x100 war meine allererste Fujifilm Kamera. Sie war auch die erste und einzige Kamera, die ich ohne große Recherche einfach gekauft habe. Ich war 2011 schon lange auf der Suche nach einer kleinen Kamera, welche mir aber dennoch die Bildqualität einer „Großen“ bieten sollte. Also ging ich in einen bestimmten großen Elektronik Markt, da sie sonst nirgendwo anders in Berlin vorrätig war. Ich hatte lediglich ein Foto der Kamera im Internet gesehen, das mich neugierig machte. Ich glaube, die meisten Blogger haben die Kamera kaum ernst genommen. Sie sah/sieht mit all ihren analogen Schaltern und Drehringen irgendwie verspielt aus. Es gab damals so gut wie nichts zu dieser Kamera im Netz zu finden. Außer eben den Herstellerangaben.
Was soll ich sagen? Ich schaute durch den Sucher und mir war klar: Diese Kamera wird mit mir nach Hause kommen. Meine Frau war dabei und auch wenn sie mich immer unterstützt, meine Leidenschaft zum Teil sogar teilt, für sie war mein plötzlicher Kaufwunsch sehr ungewohnt. Ich ging zum Schein auf ihren Vorschlag ein, es mir noch einmal zu überlegen. Wir gingen einen Kaffee trinken. Sie liebt Kaffee und Kuchen. Auch den gab es für sie. Den restlichen Samstagabend verbrachte ich dann mit der x100 auf der Couch und studierte sie intensiv.
Dieses Studieren ging schnell. Die Ur-x100 war eine herrliche Kamera. So schön einfach und auf die wesentlichen Dinge reduziert. Herrgott hat sie mich auch auf die Palme bringen können, aber ich habe diese Kamera sehr gemocht. Sie hat damals ein Gefühl zurückgebracht, welches ich lange nicht mehr hatte. Sie hat mir Spaß gemacht und ich habe mit ihr Bilder aufgenommen, die mir heute noch Freude bringen. Ich hatte endlich meine Immer-dabei-Kamera ohne auf Bildqualität verzichten zu müssen. Sie war immer da und immer griffbereit. Ich habe die schönsten Babybilder meiner Tochter damit machen können. Sie hat mich durch die Welt begleitet und war auf fast allen Kontinenten und in ganz vielen verschiedenen Städten mit mir.
Was ich eigentlich damit sagen will, ist, die x100 Serie ist für mich immer etwas Besonderes, und deshalb schaue ich auch immer recht genau bei dieser Serie hin, wenn ein neues Model auf den Markt kommt. Ich habe damals nur die x100F ausgelassen, einfach weil ich damals auf Leica M umgestiegen bin und hier keinen Bedarf für eine x100F hatte. So gerne ich mit Leica M fotografiere, eine Autofokus-Kamera ist aber auch einmal eine willkommene Abwechslung. Ferner hätte ich auch gerne eine Kamera, um hier und da in Verbindung mit einem Autofokus Videos zu machen.
Die aktuellen Neuerungen der x100v schienen mir also definitiv einen genaueren Blick wert zu sein.
Das Design der x100v
Das wichtigste in meinen Augen zuerst. Die x100v hat nun endlich ein Klappdisplay. Ich gehörte nie zu den militanten Forderern eines Klappdisplays, aber ich begrüße es schon, dass es da ist. Ich muss auch gestehen, dass ich dies sehr gelungen finde – eben auch in Bezug auf das Design. Zumindest wie schlank es ist und im Grunde null aufträgt. Dies wurde ja immer bei der x100F als Grund angeführt, dass ein Klappdisplay zu sehr auftragen würde. Die x100v beweist sehr schön, dass dies einfach nicht stimmt. Es schmiegt sich ganz wunderbar an die Kamerarückseite an. Was ich aber etwas schade finde ist, dass es im Grunde nur für „aus der Hüfte“ gut funktioniert. Für Überkopf-Aufnahmen lässt es sich nicht allzu weit klappen. Auch hätte ich ja persönlich ein Klappdisplay wie bei der neuen X-T4 noch schöner gefunden. Aber ich will nicht meckern. Das Klappdisplay ist sehr gut. Danke dafür Fujfilm.
Weichen musste, warum auch immer, das D-Pad auf der Rückseite. Ich habe es zwar nicht vermisst und ja, es wirkt aufgeräumter, aber die 4 zusätzlichen Knöpfe sind ja auch nicht zu verachten.
Was ich allerdings echt vermisse, ist die Viewmode-Taste. Seit wann ist die denn bitte weg? Ich habe diese oft und gerne genutzt, um zwischen EVF und LCD umzuschalten. Man kann hier glücklicherweise eine der Tasten mit dieser Funktion belegen. Warum diese Taste allerdings eingespart wurde und dafür das Zeigefingerrad nicht frei programmierbar ist, erschließt sich mir nicht so ganz. Ich verstehe, dass es manche gibt, die keinen Wert auf den Blendenring, dem Belichtungskorrektur- und dem Zeitwahlrad legen, aber es gibt eben ganz viele, die überhaupt deshalb zur x100v greifen. Für die ist das Zeigefingerrad im Grunde nutzlos.
Auch das mögliche Argument, dass man ja auf dem Display jetzt 4 zusätzliche Touchfunktionen hätte, kann ich nur müde belächeln. Dazu später bei der Touchfunktion mehr.
Sehr schön finde ich die neuen Materialien. Die x100v fühlt sich haptisch sehr schön an. Sehr wertig, wie man sagt. Ich mag bei der silbernen zum Beispiel auch das silberne Abdeckplättchen des Blitzschuhs, das wie Metall aussieht, aber leider doch nur aus Plastik ist. Aber vielleicht auch gut so, denn dies wird vermutlich das erste sein, was man verliert.
Wenn man den optional erhältlichen Adapterring AR-X100 und den Schutzfilter PRF-49 besitzt, kann man sich mit der x100v auch bei Regenwetter ruhigen Gewissens raus zum Fotografieren begeben. Wenn man das denn wünscht. Fujifilm spricht dann davon, dass die Kamera „wetterfest“ ist.
Das Zeitwahlrad ist jetzt eingefräst in die obere Deckplatte der Kamera. Dies sieht nicht nur schön aus, es wird wohl auch verhindern, dass sich dort allzu viel Staub und Schmutz ansammelt.
Das ISO Wahlrad hat Fujifilm auch überarbeitet. Man muss jetzt keine Fingerakrobatik mehr vollbringen. Gefällt mir sehr gut.
Schön ist, dass meine Sonnenblende und der Adapterring, den ich noch zu Hause rumliegen hatte, auch weiterhin an das Objektiv passen.
Das Objektiv der x100v
Apropos Objektiv. Während beim Design wohl das Klappdisplay die erfreuliche Erneuerung ist, so muss man wohl beim Objektiv sagen, dass hier das Fujinon 23mm f2.0 Glas von Fujifilm überarbeitet wurde.
Ich war vermutlich einer der wenigen, die die x100 tatsächlich mit dem alten Objektiv gerne mochten. Es war ein bissl wie zwei Objektive, die man hatte. Bei f2.0 und ab f2.8 zeichnete die Optik schon wieder anders. Ja, bei 2.0 war es kein Schärfewunder, aber es hatte Charme, das Objektiv. Ich mochte es. Aber klar nehme ich auch das neue Design gerne an und freue mich, dass nicht allzu viel Charme verloren gegangen ist. Ich mag das Bokeh, das man erhält. Es macht da einfach Spaß, offenblendig zu fotografieren. Und wenn man schön nah rangeht, also bei Gesichtern evtl. nicht allzu nah, dann rockt das so richtig, das Bokeh.
Der Autofokus
Okay, ich gebe es zu: Ich bin in Sachen Autofokus echt nicht verwöhnt. Für mich als Leica M Nutzer ist die reine Existenz eines Autofokus schon eine ganz neue Erfahrung. Ja, ich übertreibe. Wobei, das auch nur zu einem gewissen Rahmen. Tatsächlich ist es nicht so, dass mich die Leica M zu einem einfach zu befriedigenden Nutzer erzogen hat. Das Gegenteil ist eher der Fall. Die Leica M hat mich zu einem kleinen Fokus-Kontroll-Freak gemacht. Ich weiß in der Regel immer genau, ob mein Objekt im Fokus ist oder nicht. Ich kenne meine Distanzen, steuere selber manuell, wo der Fokus liegen soll, und kann nur mich selber dafür verantwortlich machen, wenn der Fokus nicht sitzt. Wenn ich eine Autofokus-Kamera in die Hand nehme, gebe ich diese Kontrolle ab. Nur zur Sicherheit, falls dies einer als Argument geltend machen will: Die x100 Serie, auch die V, ist und bleibt eine Autofokus-Kamera und hat mit dem Messsucher nichts (!) zu tun. Nur designtechnisch ist sie das.
Ich erwarte also von einem Autofokus, dass er präzise und verlässlich arbeitet. Ja, ich erwarte eben auch, dass er schneller als ich mit meinem manuellen Scharfstellen ist. Und genau hier habe ich bei der x100v und der aktuellen Firmware hier und da ein bissl Bauchweh. Ich habe im Vorfeld viel Gutes über den Autofokus der X-T3 gehört. Konnte mir bei der x-pro3 selber ein Bild davon machen. Umso erstaunter war/bin ich, dass die x100v scheinbar nicht die gleiche Technik an Bord hat. Ich erinnere mich jedenfalls nicht an so viele Fails an der x-pro3 wie an der x100V. Nicht falsch verstehen. Der Autofokus ist okay, aber in meinen Augen nicht so gut wie der der x-pro3. Ich wünsche mir von Fujifilm, dass sie diesbezüglich etwas an der Firmware schrauben bei der x100v. Das kann Fujifilm besser. Siehe xpro3, x-T3 und scheinbar auch bei der X-T4, wie ich gehört habe.
Bildqualität und ISO
Ich schrieb es oben ja schon, ich mag das Objektiv der x100 Serie. Die V bildet hier keine Ausnahme. Das Objektiv versteht es, sehr schöne Ergebnisse auf den Sensor zu bannen. Wenn der Fokus dann sitzt (Ich weiß, ich reite das Pferd jetzt bis es fast tot ist.), dann liefert die Kamera sehr knackige Ergebnisse ab. Die x100v ist hier für mich tatsächlich eine jpg Kamera. Nicht, weil sie keine RAW Dateien produzieren könnte oder diese nicht gut wären, nein, die jpgs sind in meinen Augen nur so verdammt gut. Auch und besonders die jpeg Simulationen sind ja tatsächlich der USP der x-Kameras.
Ich gestehe, ich komme in meinem Raw Konverter (Lightroom) selten an die Ergebnisse, die mir die Kamera direkt als jpg liefert. Und dabei sind die jpgs auch noch sehr gut bearbeitbar. Das alleine macht die Fujifilm Kameras in meinen Augen schon sehr besonders.
Zur Schärfe habe ich mich ja weiter oben schon geäußrt. Bei HighISO, also für mich alles jenseits der ISO3200/4000, wird es mit den Details bei der x100v schon mal knapp. Nicht falsch verstehen, bitte. Ich finde sie schon echt nicht schlecht, die Ergebnisse. Ich würde sie sogar als gut bezeichnen wollen, aber in der 100% Ansicht kann es dann schon mal eng werden. Aber wie ich immer wieder sage: Ich persönlich betrachte Bilder nie mit der Lupe, ein Bild muss als ganzes wirken und überzeugen, und nicht auf der Pixelebene. Bei dem Bild meiner Katze habe ich das mal versucht zu veranschaulichen. Ich will dazu sagen, dass es bei 1/25s aufgenommen wurde. Es ist also nicht auszuschließen, dass da auch Verwacklungen von mir verschuldet dabei sind. Meine Katze ist allerdings ein Profi in Sachen Foto. Die kann stundenlang ruhig dasitzen. Blinzelt noch nicht mal. Freak!
Anyway, bei Tierfell kann man so einen Sensor schon mal schön an seine Grenze bringen. Das Bild ist bei ISO6400 entstanden bei Blende 4.0. Ich finde das Ergebnis ist in der Vollansicht nicht so schlecht. Geht man auf die 100% Ansicht sieht das dann schon etwas anders aus. Aber ich muss gestehen, dass ich es für mich akzeptabel finde. Hier ist natürlich das Licht auch noch einigermaßen ausreichend vorhanden. Bei Nachtszenen wird das alles ein klein wenig anders. Insgesamt finde ich das aber ganz ordentlich, was die x100v hier abliefert. Good Job, Fujifilm!
Die Menüs und all das andere Zeug
Nun, ich habe es oben ja angedeutet. Die erste x100 war eine digitale Analog-Kamera. Oder eine analoge Digitalkamera? Gefühlt war da nicht allzu viel dran. Der Autofokus war schrecklich, aber die Bedienung der Kamera war easy. Sie war nicht im Weg. Ich habe meine Fotos bekommen, so wie ich sie haben wollte. Das geht so glücklicherweise auch mit der x100v. Man sollte nur aufpassen, dass man sich nicht verirrt im Dschungel der ganzen Einstellmöglichkeiten, die einem die x100v so bietet. Fast jeder Knopf und Drehschalter ist frei programmierbar. Selbst das Touchdisplay kann man mit Wischfunktionen hinterlegen. Ein Traum für einige. Mich jedoch stört dieses ganze Rumprogrammiere. Ich gebe es zu: Ich bin etwas faul. Ich habe keine Lust, Bedienungsanleitung zu lesen und mich durch den Wust an Funktionen zu wurschteln. Ich bin ja schon daran gescheitert, warum ich den digitalen Zoom nicht eingestellt bekomme. Als ich dann hilfesuchend Rico ansprach, musste ich lachen, als der meinte: „Keine Ahnung! Nutze das nicht.“ Natürlich ist diese Funktion Blödsinn! Vor allem für mich, da ich sowas sicher nicht in der Kamera mache, sondern eben dann, wenn mein Fußzoom versagt, das später am Rechner croppe. Aber mir wurde da nur wieder klar, wie ich mich da in etwas verrannt hatte.
Was ich mag, ist die Panofunktion. Das konnte die x100 schon gut. Ich habe es dann bei meiner x-pro2 damals echt vermisst. Die Mehrfachbelichtung mit bis zu 9 Aufnahmen ist auch was für die Künstler unter uns. Weiter zur HDR Funktion. Nun, ich habe sie probiert. Definitiv nicht zu empfehlen bei Hauttönen, also mit Menschen im Bild. Das wirkt schon sehr nach Babypopo. Landschaftlich ist das aber sicher eine nette Funktion hier und da, eben wohldosiert. Wer es braucht, sag ich da mal abschließend.
4k bei 30Bps bei 200Mbps ist auch toll. Leider ist nur kein IBIS verbaut, der zu etwas ruhigeren Aufnahmen verhilft. Aber die Richtung stimmt, und wenn man einen Gimbal hat, geht das sicher gut mit der x100v. Wobei, bei meinen kurzen Versuchen machte der Autofokus jetzt auch keinen allzu zackigen Eindruck. Die Kamera pumpte da ein wenig. Das ist im Video natürlich nicht so schön anzusehen. Nichts gegen langsam, wenn es sein muss, aber pumpen ist eher nicht so schön. Was mich auch wundert, ist der Mikrofonanschluss der x100v. Klar ist die x100v nicht die Videocam, aber sie bietet ja 4k und hat einen Mikrofonanschluss. Warum bitte dann nicht auch einen standardisierten Anschluss für externe Mikrofone? Das ist unnötig meiner Meinung nach. Man benötigt also wieder einen Adapter, denn standardmäßig ist der natürlich nicht dabei.
Apropos nicht begefügt:
Was für mich komplett unverständlich ist und in meinen Augen ein ganz blöder Trend ist: Es ist kein externes Ladegerät beigefügt. Das bedeutet, man muss entweder jeden Akku einzeln in der Kamera laden lassen am Ende eines Fototages oder sich ein externes Ladegerät noch dazu kaufen. Naja, wer 1499,- Euro UVP für eine Kamera ausgibt, hat sicher auch noch die paar Euros für ein extra Posten, wie externes Ladegerät und/oder Adapter für Mikros– dachte sich wohl Fujifilm… 😉
Apropos Akku, erfreulich ist, es sind die gleichen wie bei der X-Serie. Der NP-W126S, nicht zu verwechseln mit den NP-W126. Die gehen zwar auch, aber das mag die Kamera nicht so und meckert dann hier und da.
Das Touchdisplay? Love and hate für mich. Auf der einen Seite ist das Wischen und Zoomen toll und auch einen Touch-AF zu haben ist hier und da praktisch, gerade in Verbindung mit einem Klappdisplay. Aber dass der sich immer wieder selber einstellt, obgleich man das ausgestellt hat, und man sich dann über einen wandernden Autofokuspunkt wundert, ist eher nervend. Und ich bin schon jemand, der mit dem rechten Auge am Sucher fotografiert. Die armen Kollegen, die mit dem linken Auge am Sucher sind und deren Nase am Display klebt.
Mein Fazit zur x100v
Um das gleich vorweg zu nehmen: Tolle Kamera!
Die x100v ist eine richtig gute Kamera. Klein, leicht, toll zu bedienen. Die perfekte Immer-dabei Kamera, die auch auf Reisen eine gute Figur macht. Unauffällig, jackentaschentauglich (große Jackentaschen) und fähig, herausragende Bilder in sehr guter Bildqualität auf den Sensor zu bannen. Mit 1499,- UVP sicher keine Billigkamera, aber das soll sie auch gar nicht sein. In meinen Augen spricht die x100v die anspruchsvollen Fotografen an, die evtl. eine kleine unauffällige Kamera für die Familiendokumentation, Streetaufnahmen, Reisebegleitung und/oder für einfach eben immer-dabei suchen.
Die jpgs direkt aus der Kamera sind extrem gut. Mit ein bißchen Einarbeitung können diese, dank des absolut einzigartigen internen RAWkonverter, fast in Perfektion gepimpt werden, sodass man kaum mehr auf einen Rechner angewiesen ist. Dank Bluetooth und Wlan kann man auch sehr schnell die jpgs auf das Smartphone ziehen und quasi fast live mit Familie, Freunden und dem Internet teilen.
Das Klappdisplay ist sehr elegant und wirklich gut gelöst. Die Bedienung der gesamten Kamera ist immer noch intuitiv. Wenn man sich nicht in dem Dschungel der Menüs verliert. 😉
Die Bildqualität ist in meinen Augen wirklich sehr gut. Das Objektiv Update ist Fujifilm definitiv gelungen. Schärfe und Bokeh sind echt toll. Ich mag die Abbildungsleistung der x100. Schon bei der ersten und in der fünften Version ist dies glücklicherweise nicht verloren gegangen.
Aber die x100v ist nicht ohne Fehler. Der Autofokus ist okay, damit er aber wirklich richtig gut wird und man als Nutzer ruhigen Gewissens die Kontrolle der Kamera komplett überlassen kann, bedarf es meiner Meinung nach das ein oder andere Update. Für Video wäre ein IBIS gut gewesen. Ein externes Ladegerät wäre nicht nur gut, sondern in meinen Augen eigentlich ein Muss gewesen. Ein Standardanschluss für ein externes Mikrofon hätte der Kamera auch gut getan.
Wie ich oben schreibe, wer Wert auf sehr gute Bilder legt, dabei eine kleine, leichte Kamera sucht und sich nicht von dem analogen Touch abschrecken lässt, der sollte sich die x100v unbedingt mal näher anschauen.
Ich für meinen Teil überlege mir, mir für die Familienbilder eine zuzulegen. Meine Tochter ist einfach manchmal zu schnell für meine manuellen Fokusskills. Werde meiner Frau wohl wieder einen Kaffee kochen und einen Kuchen kaufen müssen. 😉
Heute haben wir auch parallel ein YouTube Video veröffentlicht. Dort gibt Christian seine Meinung zur x100v wieder. Schaut doch auch gerne doct mal vorbei.
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Hallo Mehrdad,
schöner Bericht zu der Kamera. Ich hatte auch die erste X100, die habe ich dann meinem Bruder gegeben, der sie noch heute nutzt. Ersetzt habe ich sie durch die Leica CL, aber die ist mit 23mm einfach nicht mehr jackentaschentauglich, und das 18er ist echt nicht meine Brennweite. Daher schaue ich immer wieder zu der X100v.
Kann man den Touchscreen echt nicht dauerhaft ausschalten? Ich fotografiere auch mit dem rechten Auge und wenn meine Nase dauernd alles verstellt, ist das schon sehr unschön.
Man liest auch immer wieder von thermischen Problemen der Kamera. Kannst du das bestätigen?
Viele Grüße,
Ralf
Hallo Ralf,
ich habe den Touchscreen in den Einstllungen ausgeschaltet und er war dann irgendwann dennoch wieder aktiv. Ich vermute jetzt eben, dass sich der Touch AF nicht komplett über das Menü ausschalten lässt? Ich will nicht ausschließen, dass ich mich zu blöd angestellt habe. Ich habe die x100v jetzt nicht mehr hier, daher kann ich das nicht noch einmal überprüfen.
Aber eigentlich sollte es möglich sein. Sonst wäre das ja witzlos.
„Hitze“ würde ich das nicht nennen, aber mir ist im Betrieb aufgefallen das sie mollig warm wurde. 😉
Natürlich kann man den das Display auch komplett sperren, einen Teil sperren etc. Damit kann man das Problem mit der Nase beheben. Bei mir wurde die Kamera nur beim ersten Installationsprozess warm, seitdem beim Fotografieren nicht mehr. Wenn man lange Videos macht sollte es zu Wärmeproblemen kommen, das habe ich bis jetzt nicht versucht. Die Kamera ist super, die neue Filmsimulation Classic Negative ist toll.
Lg
Gunter
Hallo Mehrdad.
Schöner Bericht, danke dafür, auch wenn ich manches Detail anders sehe…
Das Klappdisplay finde ich fast perfekt – fast, weil man es nicht für Hochformataufnahmen kippen kann, wie z.B. bei der T3/H1 etc. Eine Lösung wie bei der T4 wäre für mich hingegen ein No-Go gewesen, eher schon hätte ich mir eine Lösung wie bei der X-Pro3 vorstellen können. Für das, was die Kamera sein soll, halte ich sie für sehr ausgereift. Eine Stabilisierung wäre noch nett – sei es nun IBIS oder OIS – aber das lässt sich wohl in dieser Baugröße noch nicht realisieren. Es bleibt also noch Luft für die nächste Version…
Viele Grüße
Matthias
Hallo Mehrdad, ein sehr schöner Bericht. Lese ja immer gerne Eure Reviews und auch dieses Mal kann ich in fast allen Belangen zustimmen. Ich hoffe noch fest auf ein Firmware Update und dann ist die Kamera super. IBIS habe ich in der X100 Serie nicht wirklich erwartet …
Viele Grüße und danke für Eure guten Reviews und Bilder!
Florian