Die Fujifilm X-Pro3 – Alte Liebe rostet nicht
Ich bin ja nun schon seit geraumer Zeit öffentlich meist mit Kameras und Objektiven aus dem Hause Leica unterwegs. Allerdings hat Fujifilm weiterhin einen Platz in meiner Kameratasche, und besonders neugierig werde ich, wenn Fujifilm einen Nachfolger in der X-Pro Reihe ankündigt. So wie kürzlich, als die Fujifilm X-Pro3 vorgestellt wurde. Ich sah mir damals den Livestream an und erinnere mich noch, als sie das erste Mal die Rückseite zeigten. Mein erster Gedanke war: Mutig! Der zweite: Erinnert mich an die Leica M10-D . Und dann sah ich das kleine Display an der Stelle, wo ich früher den Schnipsel der Filmverpackung reinsteckte, um mir merken zu können, welchen Film ich aktuell in der Kamera habe. Und ich dachte nur: Sehr schöne Spielerei!
An dieser Stelle geht mein Dank an Fujifilm Deutschland und vor allem an Chris (!), dass sie es mir ermöglicht haben, vor dem offiziellen Verkaufsstart einen genaueren Blick auf die Kamera zu werfen. Die Kamera, mit der ich fotografieren durfte und deren Bilder hier gezeigt werden, war ein Vorserienmodell. Dies sollte bitte beachtet werden.
Die X-Pro3 und ihre analoge DNA
Ich weiß noch, als ich die X-Pro1 damals erwarb und ein lange verloren geglaubtes Gefühl mit ihr zurückerhielt. Im Grunde begann dies für mich aber schon mit der X100. Mit dieser wurden nämlich die Rufe nach einer Kamera mit jener DNA, aber nur eben mit Wechselobjektiven immer lauter. Geboren wurde die X-Pro Serie, und mit der X-Pro3 stellt Fujifilm nun also sein neustes Modell dieser Serie vor.
Die X-Serie ist mittlerweile ja eine sehr große Familie. Von der Pro-, zur T- bis hin zur H-Serie bietet Fujifilm im Grunde jedem Fotografen etwas an. Der Messsucherfreund (zumindest in Bezug auf den Formfaktor) kommt genau so auf seine Kosten wie die Fotografen, die eher mehr „Fleisch“ in den Händen brauchen. Für mich war es immer die X-Pro Serie. Sie hat den Sucher am rechten Fleck und die Bedienung ist, wenn gewünscht, herrlich reduziert. Keine zahllosen Knöpfe und Rädchen. Blende, Zeit, ISO und Belichtungskorrektur. Vielmehr brauche ich in der Regel nicht beim Fotografieren. Die vielen Funktionen, welche auch die X-Pro3 durchaus hat, braucht man für meine Art der Fotografie aber kaum bis gar nicht. Es sind für mich zum Großteil nice-to-have Dinge. Viele machen dem Fotografen das Leben zwar einfach, aber einmal im Dschungel der Einstellungen verirrt, hat man oder besser ich das Gefühl, da nicht mehr herauszugelangen. Nicht umsonst komme ich auch mit der Leica M Serie gut klar. Diese Kameras sind wirklich auf das Wesentliche reduziert. Meinen Bildern schadet das jedoch nicht.
Mit der X-Pro3 kann ich zum Glück diese Art der Fotografie nach wie vor gut ausleben. Glücklicherweise hat Fujfilm hier am Äußeren kaum etwas verändert, weshalb die für mich 4 wichtigsten Funktionen nach wie vor gut und „analog“ schnell verstellbar sind. Nur das ISO-Rad ist mir etwas zu retro, wenn ich das mal so anmerken darf. 😉
Die x-pro3 und ihr Klappdisplay
Ich erinnere mich noch gut an die Rufe vieler, als die X-Pro2 auf den Markt kam. Für einige viele, ich gehörte da nicht dazu, war es ein Showstopper, dass die X-Pro2 kein Klappdisplay hatte. Die X-Pro3 hat jetzt eins. Und zwar nur ein Klappdisplay, also nur um eine Achse herum. Fertig!
Die (Unken) Rufe wurden nicht weniger. Ich erwähnte es eingangs bereits, die X-Pro3 erinnert mich sehr an die Leica M-D Serie, hier mein Bericht zur Leica M10-D. Leica ist hier jedoch einen deutlich radikaleren, oder sagen wir konsequenteren Weg gegangen. Es wird versucht, ein recht analoges Gefühl künstlich herbeizuführen, indem bestimmte Dinge weggelassen werden. Fujifilm hat dies auf seine Art und Weise neu interpretiert. Jetzt mal unabhängig davon, wie ich die gefundene Lösung als solche finde, muss man erst einmal anerkennen, dass Fujifilm hier einen neuen Weg gegangen ist, und zwar ihren eigenen. Das finde ich sehr gut und das macht Fujifilm schon immer aus – für mich seit der Einführung der x100 Serie. Alleine die ganzen Filmsimulationen, die derzeit für viele sogar ein wichtiges Kaufkriterium sind.
Aber ich will auch ehrlich sein, ich finde diese Lösung des Klappdisplays nicht gelungen. Die X-Pro3 wirkt ein bisschen wie gewollt, aber nicht gekonnt. Offenbar ist ein Klappdisplay möglich, ohne die Maße der X-Pro sonderlich aufzupumpen. Warum hat man also nicht ein ganz normales Klapp-Schwenkdisplay, wie es auf dem Markt bei vielen üblich ist, verbaut?
Stattdessen hat man versucht einen Mittelweg zu wählen, der weder die Hardcore Puristen zufriedenstellen wird, noch die Klappdisplay Freunde und schon gar nicht die Fotografen, die ein Display aus verschiedensten Gründen benötigen/mögen. Jetzt kann man natürlich mit dem elektronischen Sucher argumentieren. Da hat man doch ggf. einen Display Ersatz. Das hat die M-D übrigens auch nicht, es sei denn, man nimmt den Umweg über den Aufstecksucher. Ich gebe aber zu, ich habe keine Lust über das Mäusekino meine Einstellungen an der Kamera zu tätigen oder gar Bilder, die ich gemacht habe, zu kontrollieren. Die Folge war für mich, dass ich das Display sehr häufig ausgeklappt hatte und teilweise auch aufgeklappt lies. Dass dies rein von der Ästhetik echt daneben ist, erübrigt sich fast anzumerken.
Leider ist das Display auch nur um 180° nach unten klappbar, sprich für aus der Hüfte ist das schon gut und evtl. ausreichend, aber wenn man die Kamera auf ein Stativ montiert und dort das Display eventuell benötigt, kommt man schnell an seine Grenzen. Und dann ist da noch das kleine Info Display. In meinen Augen eher eine Hommage an die alte analoge Zeit, wirklich gebraucht wird es aber nicht. Aber das mag auch an meiner Art zu fotografieren liegen. Ich fotografiere hauptsächlich im RAW Modus, daher ist die eingestellte jpg Simulation für mich nicht so interessant.
Ich hatte jetzt auch nur knappe zwei Wochen und kann daher wirklich keine Langzeiterfahrungen von mir geben. Mein erster Eindruck, den ich mir eben selber gemacht habe, ist: Das Klappdisplay taugt mir nicht.
Ich habe nur nebenbei mitbekommen, wie sich alle online das Maul zerrissen haben, das aber bewusst nicht gelesen. Ich denke, bevor man sich ein Urteil bildet, sollte man es erst einmal selber probieren. Die Klappdisplay Lösung ist keine Fehlkonstruktion, sie taugt in meinen Augen nur eben einigen Fotografen mehr als anderen. Aber dies erfährt man nur durch selber probieren.
Der Sensor
Sehr dankbar bin ich Fujifilm, dass da nicht so ein Pixelmonster verbaut wurde wie bei anderen Herstellern. Mehr Pixel auf gleicher Fläche bedeutet in der Regel nämlich auch schlechtere Performance bei HighISO. Bei der Fujifilm X-Pro3 ist ein 26,1 Megapixel APS-C X-Trans™ CMOS 4 Sensor verbaut worden. Im Vergleich zur X-Pro2 wurde der ISO Bereich leicht erweitert von ISO100-51.200 (x-pro2) auf ISO80-51.200 (x-pro3). Die Basis ISO ist mit ISO160 demnach auch eine andere als bei der X-Pro2 ( ISO200). Wenn man den Technik Blogs so glauben schenken darf, löst der Sensor der X-Pro3 wohl ein wenig besser auf, da er rückwertig belichtet wird. Ich lass das mal so als Theorie anderer stehen.
Ich bin mit den Bildern aus der Kamera in Hinsicht auf Auflösung und Rauschen sehr zufrieden. In meinem Fotoalltag bin ich nicht über ISO 3200 gegangen. Mehr war meist nicht nötig. Ich müsste mir die X-Pro3 eventuell mal für einen längeren Zeitraum ausleihen, um in Bezug auf HighISO für mich abschließend ein besseres Urteil bilden zu können. Mein Fazit nach knappen 2 Wochen damit: Zum Glück keine Verschlechterung zur X-Pro2.
Der Autofokus der Fujifilm X-Pro3
An dieser Stelle muss ich noch einmal sehr deutlich betonen, dass ich viel mit einer Leica M fotografiere. Ich würde mich also definitiv nicht (!) zu den Fotografen zählen, die einen schnellen Autofokus benötigen, noch besonders viel Ahnung davon haben, was genau ein rasend schneller und was nur ein schneller Autofokus ist.
Die Fujfilm X-Pro3 hat einen für mich sehr guten und sehr schnellen Autofokus. Er ist sehr treffsicher, und ich glaube, hätte ich eins der moderneren Fujifilm X-Objektive genutzt und nicht nur mein altes, aber heiß geliebtes Fujinon XF35mm f1.4, wäre mir das eventuell noch schneller vorgekommen, zumindest aber leiser. 😉
Das obere Bild zum Beispiel ist für mich ein gutes Beispiel davon, wie schnell und vor allem treffsicher er zu sein scheint. Das Bild wirkt so erst mal nicht besonders aktionsreich. Allerdings muss man dazu wissen, dass ich bei der Aufnahme in einem Ballonkorb auf dem Hänger stand und dieser mit ca. 40km/h die Strasse hinunter bretterte.
Allerdings sollte rein vom Datenblatt schon klar sein, dass Fujifilm bei der X-Pro3 deutlich am Autofokus geschraubt hat. Fast der komplette Sensor ist jetzt mit Phasen-Af ausgerüstet. Dies macht sie zumindest schneller beim Fokussieren, und da es sich um einen intelligenten Hybridautofokus (also eine Art Mischung aus Kontrast und Phasen AF) handelt, ist er zumindest laut Datenblatt auch treffsicher. Die wenigen Situationen, in denen ich diese Schnelligkeit benötigte, können das nur bestätigen. Good work, Fujifilm!
Aber nicht nur bei der Anzahl der Phasen-/AF Feldern hat Fujifilm gearbeitet, auch benötigt die Software längst nicht mehr so viel Licht, um mithilfe dieser Af Felder scharfzustellen. Fujifilm gibt an, dass der Af bei LowLight bei bis zu -6EV arbeitet. Das ist enorm! Bei der X-Pro2 sind das, meine ich -0,5EV, und bei schlechten Lichtverhältnissen ist ein guter Sensor das eine, aber wenn der AF nicht greift, hilft einem das auch kaum weiter. Ich habe jedenfalls das AF Hilfslicht die ganze Zeit aus und habe auch bei schlechteren Lichtverhältnissen sehr schnelle und treffsichere Ergebnisse erzielt. Hier hat Fujifilm seiner X-Pro Reihe auch ein ordentliches Upgrade verpasst.
Ich bin kein Maschinengewehr-Fotograf. Ein Bild. Sollte ich dann noch ein zweites oder drittes machen, passiert dies zumeist, weil mein Modell dazu neigt, immer bei der ersten Aufnahme die Augen zu schließen oder ich eine Gruppe von Menschen fotografiere, wo mindestens einer immer schief schaut. Aber zum Spaß hatte ich dann schon mal die 11 fps eingestellt und ausgelöst. Das Geräusch lässt einen schon schmunzeln. Das hörte gar nicht mehr auf. Ich glaube, nach 36 Bildern dann war der Puffer überlastet und sie drosselte ihre Geschwindigkeit. Ich hatte dann jedenfalls 38 Bilder meiner Tochter auf dem Sensor, die nur in Nuancen anders aussahen. Toll! ?
Mit dem elektronischen Sucher ist im übrigen pro Sekunde eine deutlich höhere Bildrate möglich, allerdings bei weniger Pixel, da der Sensor hier nicht mehr voll ausgelesen werden kann. Aber dies nur am Rande.
Der Hybrid Sucher der X-Pro3
Gerade der Sucher ist es, der die X-Pro Serie so besonders macht. Man erhält bei der X-Pro und auch bei der X100 Serie sowohl einen optischen Sucher als auch eine elektronischen Sucher. Das macht diese zwei Serien schon sehr besonders und vor allem einzigartig auf dem Markt. Oft wird es mit dem Messsucher verglichen, dies ist technisch natürlich nicht korrekt. Weder die X-Pro noch die X100 Serie ist eine Messsucherkamera. Allerdings bringt der optische Sucher der X-Pro3 natürlich die ganzen anderen Vorteile dieses Suchersystems mit sich. Zu allererst steht hier eine im Grunde nicht existente Auslöseverzögerung. Wobei das so nicht ganz korrekt ist, man hat einfach immer die Szene im Blick. Kein schwarzer Bildschirm oder ähnliches. Wobei man sagen muss, dass die X-Pro3 wirklich sehr reaktionsschnell ist. Es scheitert wenn, dann am Autofokus, der noch sucht und man auf Fokuspriorität eingestellt hat. Bei der X-Pro2 war der optische Sucher noch wählbar (0,36 oder 0,6-fach), bei der X-Pro3 ist dieser nun aber fest bei 0,52-fach.
Aber auch beim elektronischen Sucher hat Fujifilm Veränderungen vorgenommen. Das verbaute OLED-Panel besitzt nun 3,69 Millionen statt 2,36 Millionen Pixel. Das Kontrastverhältnis wurde auch verbessert (1:5000) und die Helligkeit auf 1.500 cd/m² erhöht. Wer sich ein besonders flüssiges Suchberbild wünscht, kann bei der Fujifilm X-Pro3 den sogenannten Boostmodus mit der Option „Glättung/Bildrate“ einstellen. Laut Fujifilm entspricht dies einer Bildwiederholrate von 200Hz.
Was gibt es sonst noch neues bei der Fujifilm X-Pro3
Ich muss gestehen, dass mich die zahlreichen Einstellungen etwas überfordert haben. Vor allem in der Kürze der Zeit, in der ich sie zur Verfügung gestellt bekommen habe, war mir das im Grunde unmöglich, alles wenigstens einmal auszuprobieren. Wie oben erwähnt, brauche ich für mich auch ganz vieles davon einfach nicht. Aber aufgefallen ist mir hier zum Beispiel die Funktion der Mehrfachbelichtung. Diese war bisher immer auf zwei Aufnahmen begrenzt, nunmehr sind bis zu neun Aufnahmen möglich. Auch gibt es verschiedene Modi, wodurch verschiedene Effekte entstehen. Hier ist dem Künstler ein schönes Tool an die Hand gegeben worden, um Mehrfachbelichtungen direkt aus der Kamera zu erhalten.
Die Fujifilm X-Pro3 lässt jetzt auch HDR Aufnahmen direkt in der Kamera zu. Für Landschaftsfotografen kann das ein interessantes Werkzeug sein, solange diese Aufnahmefunktion nicht für diese unsäglichen übertriebenen Bilder sorgt.
Die Gesichtserkennung funktioniert im Vergleich zur X-Pro2 in meinen Augen etwas zuverlässiger. Wenn ich schon mit einer Autofokuskamera arbeite, dann nutze ich auch gerne die Gesichtserkennung.
Was ich sehr gut finde ist, dass man das Q-Menü jetzt auch reduzieren kann. Ich habe da eh nie mehr als 4-5 Funktion benötigt, es waren aber immer 16 Positionen nutzbar.
Zusätzlich zum gängigem schwarz gibt es die X-Pro3 jetzt auch in zwei weiteren Farben mit sogenannter Duratec Beschichtung. Diese sollen das Gehäuse widerstandsfähiger gegen Kratzer und ähnlichen Schäden machen. Dieser Schutz schlägt sich aber auch mit knappen 200€ mehr auf den UVP zu Buche. Insgesamt ist die X-Pro3 mit Markteinführung auch deutlich teurer als die X-Pro2 damals geworden. Je nach Farbversion ist man hier jetzt schon knapp an bzw. über der 2000€ Grenze. Wie gesagt, ganz viele tolle nice-to-haves.
Fazit – mein Ende vom „Lied“
Die X-Pro3 ist in meinen Augen in sehr vielen Punkten ein wirklicher Meilenstein und in ganz vielen Dingen ein wirkliches Upgrade zur X-Pro2, besonders beim Autofokus hat Fujifilm der X-Pro ein ordentliches Upgrade verpasst. Ausserdem ist Fujifilm einem seiner Herausstellungsmerkmale wieder nachgekommen und hat mit einer neuen Filmsimulation „Classic Neg“ die Palette der Filmsimulationen auf 17 erweitert. Es ist jetzt noch einmal mehr für den Fotografen möglich, fast ohne externe Bildbearbeitungsprogramme auszukommen und dennoch seinen ganz individuellen Look direkt aus der Kamera zu erhalten.
Der Sucher ist höher auflösend, und es ist jetzt noch einfacher, auch bei schlechteren Lichtverhältnissen zu fokussieren. Im übrigen auch mit adaptierten M-Gläsern zum Beispiel ist das jetzt etwas einfacher. Es war vorher schon gut, aber bei schlechteren Lichtverhältnissen war das mit der X-Pro2 schon hier und da mal etwas mühsamer. Hier ist die X-Pro3 für mein dafürhalten etwas besser gerüstet.
Zu dem Display, muss ich sagen, ist Fujifilm meiner Meinung nach am Ziel irgendwie vorbeigeschossen. Das mag jemand anderes wieder ganz anders sehen. Ich will deshalb hier noch einmal deutlich machen: Probiert sie bitte selber aus! Vielleicht findet ihr diese Lösung ganz toll.
Beim Sensor hat Fujifilm in meinen Augen eine gute Wahl getroffen. Ein wenig aufgebohrt das Ganze, und so dem Nutzer einen Mehrwert geschaffen, ohne beim Rauschen einen Kompromiss eingehen zu müssen.
Die X-Pro3 hat sehr viele Funktionen an Bord, die sie für jeden Fotografen aus nahezu jedem Genre zu einem Top Werkzeug machen kann. Die X-Pro3 jedenfalls hilft einem bis an die äußersten Grenzen der eigenen Kreativität zu gelangen. Mehr kann man vor einer Kamera einfach nicht verlangen. Sie steht dem Fotografen in seinem Schaffensprozess unterstützend zur Seite und hilft dem ein oder anderen vielleicht auch darüber hinaus.
Ich würde gerne mein Fazit zur Fujifilm X-Pro3 mit einem Satz aus einem berühmten Frank Sinatra Song abschließen:
If you can make it there. You make it anywhere!
Ich hatte die Kamera auf einen Trip nach Mexico City dabei. Gerne zeige ich Euch im Anschluss einige der Bilder. Noch einmal zur Sicherheit. Bei meiner Kamera handelte es sich um ein Vorserienmodelle. Die Bildqualität von den Serienmodellen kann sich unterscheiden.
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Hallo Mehrdad,
vielen Dank für dieses auch etwas nachdenkliche und nicht total „gehypte“ Review. Ich war in meiner eigenen ersten Analyse (siehe https://peterpoete.de/fujifilm-xpro3-review-english/) durchaus sogar noch etwas kritischer… auch und vor allem dem OVF gegenüber.
So 100% überzeugt bin ich nach wie vor nicht – aber ich muss jetzt mal mehr raus damit.
Peter
Leider hat Fuji das Hauptmerkmal der X-Pro-Serie, den Hybridsucher, bei der X-Pro 3 meiner Meinung gegenüber dem Vorgängermodell verschlechtert. Wie Du ganz richtig schreibst, ist die Suchervergrößerung nun nicht mehr umschaltbar. Bei dem Kompromiss, den Fuji gewählt hat, sind die Leuchtrahmen für das 18mm-Objektiv entfallen. Gerade dieses ist mein meistgenutztes Objektiv; eine Brennweite, die bei der Art von Fotografie, für die eine X-Pro gedacht ist,ganz wesentlich ist.
Ja, ich habe selten den optischen Sucher genutzt, daher war das für mich nicht allzu gravierend. Aber in der Tat musste ich an die Interessenten denken für die das eben ein wichtiges Kaufkriterium ist. So richtig ist mir auch nicht klar warum Fujifilm dies getan hat.
+1
Toller, ehrlicher Bericht über die Kamera und vielen Dank dafür!
Über 1 Jahr habe ich der Neuerscheinung selbst entgegen gefiebert. Habe die Xt1, Pro2 und H1 und reichlich Objektive. Gerade zwei Dinge lagen mir (als Brillenträger) am Herzen: Der VF und ein Klappbares Display, weil ich sehr gerne Natur und Lanschaftsaufnahmen erstelle. Als Die Kamera schließlich erschienen ist war meine Enttäuschung jedoch groß. Der optische VF ist eingentlich nur mit Autofokus nutzbar die optischen Unterstützungen für manuellen Fokus für mich unbrauchbar. Ich mag keinen Autofokus, da er häuffig auf nicht auf den Bereich fokusiert der mich interessiert. Hätte mich auch sehr darüber gefreut, wenn die Empfindlichkeit/Direktheit zwischen Fokusring und Fokus einstellbar wäre – sehr simple per Software in einer digitalen Kamera.
Das Display sehe ich auch als klaren Rückschritt durch die ewige Klapperei oder Beschädigungrisiko wenn man es dauerhaft geklappt lässt. Schon an der Pro2 kann man es einfach ausschalten wenn man es nicht benötigt, dann hat man aber zumindest die Möglichkeit es zu benutzen. Das mini Zusatzdisplay ist ein netter Gimick aber total überflüssig, soll das „Analogfeeling“ verstärken, das die Kamera nicht liefert.
Und da sehe ich das Grundsätzliche Dilemma bei Fujifilm. Die Kamera ist eingentlich nur eine (schlechtere, teurere) T3 in anderem Gehäuse, ist sicher keine schlechte Kamera aber zumindest für mich keine Verbesserung gegenüber der Pro2 – eher im Gegenteil.
Fuji hätte mit der Pro Serie die Chance eine klare Abgrenzung zur T oder H Serie zu ziehen indem sie tatsächlich den Weg zu Minimalismus und „Analog“ gegen würde. Statt dessen gibt es Augenwischereien Wie das Verdecken des Displays und die Filmsimulation auf der Rückseite. Warum nicht auch ein paar Objektive mit echtem manuellen Fokus speziell für die Pro – zumindes ein einziges Prime? Und wenn schon etwas verdecken, dann all die Knöpfe, die zumindest ich nur zum einmaligen Einstellen brauche und dann eigentlich nie wieder, was auch nervige versehentliche Betätigung ausschließt.
Es gibt keine klare Entwicklungslinine in deren Produktgestaltung und die Grenzen der Kamera Lineups verwischen, was Diskussionen über den Wegfall der einen oder anderen Serie hervorruft.
Nunja, ich war enttäuscht, aber vieleicht habe ich eigentlich nur auf eine Leica M in APSC Format gehofft.