Vor ein paar Wochen hatte ich die durchaus interessante Fujifilm X-T1 zu Gast. Ich hatte hier darüber berichtet.
Auf der Suche nach interessanten Motiven für diese Art der Fotografie hat es mich an einen der mysteriösesten Orte Berlins verschlagen. Die Abhörstation am Teufelsberg! Mein Güte, was haben wir als Kinder und Jugendliche Storys über diese Station erfunden, gehört, verbreitet und am Ende dann gezweifelt an allem, was über sie gesagt wurde. Seit ich denken kann, gehört für mich der Teufelsberg und die Abhörstation, oder wie sie damals genannt wurde „Die Wetterstation“, zu meinem Bild von Berlin. Im Winter diente er uns als die coolste Rodelbahn, und nur die Großen trauten sich die „Todesbahn“ herunter. Natürlich verdankt die „Todesbahn“ ihren Namen zahlreichen Rodelopfern – naja, wohl eine der zahlreichen Stories um den Teufelsberg?
Anyway, der Teufelsberg ist für den (West-) Berliner eben was besonders. Jeder hat da seine eigene Story, behaupte ich jetzt mal.
Wie dem auch sei, ich bin oft auf dem Berg, und seit kurzem darf man auch gegen ein kleines Entgelt die Wetterstation eigenständig begehen. Bis vor kurzem war das nicht ohne eine Führung möglich, und auch die Fotos durfte man nicht ohne weiteres veröffentlichen. Das gehört jetzt glücklicherweise der Vergangenheit an, und die Abhörstation wurde, ganz richtigerweise, den Berlinern zurückgegeben! Inzwischen haben sich viele Künstler dort angesiedelt, und einen davon habe ich bei meinem letzten Besuch dort kennengelernt. Tobo heisst er, und er ist einer der Sprayer, die diesen Ort mit ihren Graffittis verschönern.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und versucht, Tobo dafür zu begeistern, mich ihn ein Stück begleiten zu lassen bei seiner Arbeit auf dem Gelände. Ich kenne mich zwar in der Szene nicht so aus, aber ich behaupte jetzt mal, dass Sprayer von Hause aus eher nicht so die Typen sind, die es toll finden, ihr Gesicht breit grinsend in eine Kamera zu strecken. 😉 Tobo hat zwar nichts zu verbergen, nach eigenen Angaben, aber auch er bevorzugte es, sein Gesicht zu verhüllen. Tobo ist 31 Jahre alt und in Berlin-Zehelendorf aufgewachsen. Wie er zum Sprayen kam? Weil es die coolen älteren Jungs auch immer gemacht haben! Und gezeichnet hat er schon immer gerne. Anfangs kopierte er sich die Mickey Maus Zeichnungen und pauste diese dann ab. Heute versteht er sich allen voran als Künstler. Warum Berlin? Berlin ist cool! Meine Freunde, mein Kiez…ist einfach so.
Eines seiner Markenzeichen ist die lustige Figur, die mich ein wenig an eine etwas zu groß geratene Mischung aus Maus und Bär erinnert. Auf mein Nachfragen, was das für ein Tier sei, sagte er: „Ein Bär mit großer Schnauze!“ Also wenn das nicht das Sinnbild eines Berliner schlechthin ist, dann weiß ich auch nicht. Ach ja, der Bär heisst: Erik Rotheim
Als ich ihn heute begleiten durfte, war er gerade im Inneren eines der Seitengebäude des Hauses mit den drei Kuppeln. Draussen war strahlender Sonnenschein und es war warm. 27°C zeigte mein Thermometer im Auto. Im Inneren des Gebäudes war es stockfinster und angenehm kühl. Nach ein paar Metern kamen wir in einem Flur, in dem kein Licht war, weder natürliches noch künstliches. Nur unsere Taschenlampen spendeten uns Licht.
Tobo ist Berliner, schon immer! Auch er liebt seinen Kiez, wie sicher jeder Berliner den seinen? Aber eins ist wohl allen Berliner gemeinsam: Berlin ist Heimat!
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