Die Lichtstimmungen in Kirchen sind manchmal faszinierend. Je nach Tageszeit und Jahreszeit bekommt der Raum teilweise völlig unterschiedliches Licht. Manchmal wurde beim Bau bereits darauf geachtet, dass gewisse Lichtstimmungen entstehen. In der Romanik findet man häufig den Baustil der Basilika – dabei ist das Hauptschiff doppelt so hoch und doppelt so breit, wie die Seitenschiffe. In letzteren sind die Fenster dann meist sehr klein, so dass der Hauptlichteinfall recht hoch in der Kirche sitzt. Bis auf wenige Tage im Hochsommer herrscht somit ein recht diffuses Licht in der Kirche – insbesondere führt das dazu, dass die Säulen und Pfeiler keine starken Schatten auf den Altar und die darin verborgenen Reliquien werfen.
In gotischen Kirchen wird es durch die bunten Gläser interessant. Da passieren Farbenspiele und der Charakter des Innenraums ist stark vom Tageslicht abhängig. Die Baumeister wollten leuchtende Wände erschaffen – den Begriff „Fenster“ müsste man beinahe meiden. Was in der Romanik noch bemalte Steinwände waren, ist in der Gotik nun aus Glas. Im Grunde bleibt es Wandmalerei, nur das Material des Trägers ändert sich.
Fotografisch nähere ich mich dem Thema gern in „schwarzweiss“ um das Spiel zwischen Hell und Dunkel gut hervorzuheben – Ausnahmen bilden dabei die gotischen Glasmalereien. Bei letzteren verschenkt man manchmal durch die Wahl des „Schwarzweiss“ recht viel.
Probiert es einmal aus und spielt in solch großen Räumen mit Hell und Dunkel. Dabei kann es ruhig auch mal schwarze oder weiße Stellen im Bild geben. Ein paar kleine Bilder gibt’s hier zur Ergänzung.
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Elmar,
ein interessanter Bericht und tolle Licht-Bilder!
Blogs können also doch bilden.
Danke schön für die Erhellung in Wort und Bild. 🙂
Danke für deine Rückmeldung, Christoph!
Die Auseinandersetzung mit dem Licht in Sakralbauten ist einfach faszinierend und bringt mir immer neue Gedanken. 🙂