Lange habe ich überlegt, mir mal ein 25er biogon zu kaufen um es auf meiner Fuji einzusetzen. Da gab es dann immer wieder Erfahrungen in diversen Foren zu lesen, die davon abrieten. Die Ränder seien schlecht und wirklich scharf bekäme man es auch nicht. Kurz gesagt, die Biogone kamen für die Fuji nicht infrage. Die Linsenbauweise passte einfach nicht zu den Sensoren.
Vor ein paar Wochen hatte Zeiss unserem Blog zwei Biogone zur Verfügung gestellt und nachdem ich Anfang des Jahres ein 35er Biogon getestet hatte, hatte ich schon Lust, es einmal mit dem 25er und dem 21er zu probieren.
Aus Erfahrung kann ich nun sagen, dass die Objektive haptisch in einer sehr hohen Liga spielen. Sie sind ja Teil des Zeiss ZM line ups und passend zur gefühlten Freude an einer Leica Kamera gefertigt. Recht klein sind sie, und dennoch dank der geriffelten Bedienringe gut erfühlbar.
Von der Bildwirkung her habe ich gemischte Gefühle. Lange habe ich sie nicht ausprobiert, daher habe ich auch nicht alle möglichen Situationen damit erleben können. Was mir auffällt, ist eine Art von, tja, „swirlyness“ in den unscharfen Bereichen. Es scheint gegen den Bildrand hin, etwas rund zu gehen. Das gefiel mir persönlich schon etwas, für ganz klare, quasi professionelle Bilder jedoch ist das womöglich hinderlich. Es ist etwas, das man eher künstlerisch einsetzen kann. Der Effekt vermindert sich beim Abblenden etwas. Bei f8 war meistens alles chic – dann wird das Fokussieren per EVF allerdings auch etwas anstrengend, da alles irgendwie etwas scharf ist aber nirgends so kritisch scharf, dass man es genau sieht. Oder es liegt halt an mir. 😉
Kontraste kommen sehr gut durch die Biogone. Dabei etwas besser beim 25er als beim 21er, wie ich finde. Im Gegenlichtblende ließen sich ein wenig die geliebten Blendensterne produzieren bei relativ harmonischen Flares. Es sind halt relativ alte Grundlagen, die in den Biogonen stecken. Für einen recht klassischen Look sind die Objektive gut geeignet, wer es jedoch clean und überscharf mag, muss sich anderweitig umschauen. Ich mag die Aufnahmen, die ich damit anfertigen konnte, schon sehr.
Ich bin als Passant an einer Art Straßenfest vorbei gekommen und fand das Licht in jenem Moment äußerst spannend. So entschloss ich mich, etwas zu fotografieren. Die Stimmung der Feiernden war sehr gut, die Musik sehr laut und die kleine Kamera (dafür sind ZM Objektive wirklich gut) so wenig aufdringlich, dass das Fotografieren auch willkommen war.
Das 25er Biogon würde ich über das 21er bevorzugen. Am Kleinbildformat mag ich die 25mm ohnehin sehr und auf APSC ergibt sich ein guter Reportagebildwinkel.
Besser sieht man die Bilder in der Galerie!
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Ein sehr interessanter Bericht mit schönen und aussagefähigen Bildern!
Ich will mir das 25er Biogon auch zulegen, aber für die M. Wie sieht es mit der Notwendigkeit einer Gegenlichtblende aus? Die sind ja irre teuer. Hast Du das mal probieren können? Und dann gibt es ja eine rechteckige und eine runde Geli für das 25er….
Freue mich über einen Rat!
Vielen Dank und Grüße,
Ralf
Hallo Ralf,
eine Gegenlichtblende habe ich nicht ausprobiert, ich fand sie nicht wirklich nötig. Was ich allerdings gemacht hatte, war einen 52mm IR/UV-Sperrfilter manchmal davor zu setzen (M8-Nutzer wissen, was ich meine. 😉 ), durch Einsatz des nötigen Adapterrings baute das etwas weiter vor – so war bei starkem Seitenlicht zumindest etwas Schutz davor. Wenn es gar nicht ging (also fast nie) habe ich eine Hand davor gehalten. Kurz gesagt: Keine Gegenlichtblende nötig. Natürlich sehen solche eckigen Gelis ganz „stylish“ aus, aber das ist mir persönlich unwichtig. 😀
Vielen Dank für Deine Einschätzung. Ich werde es auch erst mal so probieren!