Unendliche Weiten, wir schreiben das Jahr 2015, dies sind die Abenteuer des Raumschiff Enterprise…äääh, nee! Wartet mal, ganz so hoch hinaus wollte ich dann doch nicht.
Also von vorne: Ich glaube, das war 2014 als auf der Roadmap von Fujifilm ein 90mm Objektiv erschien. Da es sich bei den Fujifilm x-Serien Kameras allesamt um APS-C Kameras handelt, ist das Kleinbildäquivalent hierzu die 135mm Brennweite. Neben dem 24, 35, 50 und 85mm eine weitere klassische Brennweite. Mit all diesen Brennweiten haben schon viele Generationen von Fotografen ganz hervorragende Fotos aufgenommen. Das 135mm ist ein mittleres Teleobjektiv und eignet sich wohl vor allem für Portraitfotografie, aber auch in der Landschaftsfotografie kann es einem Fotografen sehr gute Dienste leisten. Gerade für letzteres habe ich es genauer unter die Lupe genommen, wobei ich es für mich etwas modifiziert habe und es als Reiseobjektiv genutzt habe. Im Netz gibt es ja schon viele Berichte wie wirklich genial dieses Objektiv für die Portraitfotografie ist. Um Euch also etwas Abwechslung zu bieten habe ich es für den noch nicht so detailliert besprochenen anderen Teil von Anwendungsmöglichkeiten unter die Lupe genommen.
Aber bevor ich beginne will ich es nicht versäumen, mein Dankeschön an Fujifilm Deutschland zu senden, dafür das ich gut einen Monat das Objektiv testen durfte. Auch hier wieder einmal habe ich es Euch zwar mit Dank aber nicht wirklich gerne zurück geschickt. Warum? Weil man ein Glas wie dieses einfach behält! Es ist ein wunderschönes Objektiv und man muss sich schon sehr ungeschickt anstellen um nicht zumindest sehr gut brauchbare Ergebnisse damit zu erzielen.
Naja gut, dann kann ich ja jetzt hier enden?! Im Grunde schon denn es gibt dem kaum mehr hinzu zu fügen, zumindest nicht für diejenigen die eine klare Antwort auf die Frage haben wollen: Kaufen oder nicht? Ja! Jaa!! Jaaaaaaaa!!!! Unbedingt.
Aber da ich gerne „rede“ und auch mal gerne ausschweifend und viel will ich das hier auch gerne machen, aber ich warne Euch vor: Das wird wohl mein kürzester Erfahrungsbericht zu einem Objektiv ever!?
Nachdem ich ja schon mehr als genug gelobt habe (Der Schwabe, also meine Frau, sagt da ja gerne: Nicht gemeckert ist genug gelobt) fange ich gleich mal mit dem für mich negativsten an. Wer errät es von selber? Genau! Das Gewicht und die Größe! Man das Teil ist schwer und groß. Immer noch kein Vergleich zu den DSLR Varianten, aber eben im Vergleich zu einer Messsucher Optik dann schon wieder ein Riese. Aber ich will nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. An der x-pro1, an der ich es nur getestet habe, schmiegt es sich gut an und liegt auch nicht zu schlecht in der Hand. Ein ganz klein wenig kopflastig ist es, aber ich hatte mit schlimmerem gerechnet.
Das zweite was mich irritiert hat war das „geklapper“. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben und ich meine nicht den Autofokus, dieser ist recht leise. Vielmehr scheint das Linsensystem irgendwie lose? Schaltet man die Kamera ein klappert es im Objektiv. Anfangs dachte ich es wäre defekt, aber es scheint normal zu sein. Ich habe von anderen Nutzern ähnliche Erfahrungen gelesen.
Bis auf das letzte weiß man beim xf90mm jedoch worauf man sich in Bezug auf Größe und Gewicht einlässt, oder zumindest spürt man es dann im Laden wenn man das erste mal das Glas in die Hand nimmt. Wer damit nicht leben kann sollte besser die Finger davon lassen, aber dann entgeht ihm auch ein Objektiv was optisch seinesgleichen sucht.
Ein wirklicher Traum! Die Schärfe ist bei Offenblende schon gestochen und das Bokeh ist wohl am besten mit cremig zu beschreiben.
Positiv für mich ist, das der Filterdurchmesser dem des xf56mm f1.2 entspricht, so muss ich also hier keine neuen Filter besorgen. Der Autofokus ist schnell und zuverlässig und das obwohl ich mit der x-pro1 getestet habe. Nein! So schlimm ist die x-pro1 nicht, aber ihr haftet der Ruf an langsam bei Autofokus zu sein, das stimmt zwar, aber nicht so wie es in manchen Foren eine zeitlang diskutiert wurde. Ja! Es geht auch Sport mit ihr, auch wenn sie hier nicht meine persönliche erste Wahl wäre.
Aber hier geht es nicht um die x-pro1 sondern um das wirklich herausragende Fujinon xf90mm f2.0. Und während des einen Monats das ich es testen durfte wuchs meine Begeisterung. Für Landschaft, Portrait und Strassenszenen/Reisefotografie ist es ein ganz hervorragender Begleiter. Der Preis des Gewichts und der Größe den man für dieses Objektiv „bezahlt“ gleichen für mich die Bildergebnisse mehr als gut aus. Nach 4 Jahren mit Fujifilm Objektiven muss ich jedoch auch hier wieder zu dem Schluss kommen: Es ist egal welches Glas man nimmt. unter „sehr gut“ kommt man hier so gut wie nie „raus“.
Eigentlich sollte mich das Glas nach Delhi, Neapel und Peking begleiten. Letzteres Ziel musste leider aus dienstlichen Gründen wegfallen, aber ich denke die Ergebnisse unten geben auch so einen ganz guten Eindruck was man mit diesem Objektiv für Aufnahmen tätigen kann?
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Seit vier Wochen „lebe“ ich jetzt mit dem „X“. Als einst überzeugter, dann frustrierter und gelangweilter Canonist halb „häuslich gezwungen“ gewechselt und wieder den Spaß an der Fotografie entdeckt, habe ich mir nach der Erstausstattung 23mm an der x-pro2 das 90mm geholt.
30 Tage Rückgabeoption. Jetzt 10 Tage gelitten, geflucht, gejubelt, gejauchtzt, bin ich dabei, für mich Argumente zu finden, diese umwerfende Optik nicht wieder in den Karton zu packen.
Mein Fazit: Aufnahme schlecht -> ich zu doof, zu hektisch. Kein Problem 2-3kg DSLR in der Hand zu halten, aber Probleme <1kg X richtig zu packen.
Dein Test hat das eine oder andere in meinem Kopf etwas gerader gerückt. Danke dafür 🙂
p.s.
Nein. So ein Objektiv gibt man nicht wieder her. Egal wie hoch die Nutzungsfrequenz ist 😉
Wo liegt denn Dein Problem mit dem Glas? Du schreibst „Aufnahme schlecht“, was genau heisst das?
Sehr schöner Bericht über ein außergewöhnliches Objektiv.
Ich nutze es seit 6 Wochen an der X-Pro2 und der XE2 mit umwerfenden Ergebnissen.
Als ehemalige Canon-Nutzer habe ich mich oft über die Bildqualität geärgert obwohl ich einen ansehnlichen Park von L-Objektiven hatte.
Seit ich mit meine X100s ersten Kontakt mit der Fuji Welt aufgenommen hatte, ist meine Liebe zur Fotografie wieder aufgeflammt und lässt mich nicht mehr los. Viele meine Foto Freunde sind mittlerweile zu Fuji Systemen konvertiert da ich mit meine Begeisterung und den Bildern sicher nicht zurückhaltend war.
Aber von allen Fuji XF Objektiven ist das 90 mm tatsächlich hinsichtlich optischer Leistung und Bokeh mein bester Schatz.
Freut mich das Dir der Bericht gefällt Dieter!
Ich lese wir beide haben einen ganz ähnlichen Werdegang? Von Canon kommend (ich mochte meine Bilder aber auch mit der Canon sehr) mit Fujifilm die Fotografie neu entdeckt. Es ist halt schon was anderes 2-3 Kilo mit zu schleppen, oder mit der x100 und evtl. den Konvertern nicht mal ein Kilo dabei zu haben.
Das 90er ist wirklich herausragend, aber ich kann das für fast alle Fujinons auch behaupten. Das schätze ich eben so sehr an dem Fujifilm X-System.