Ich hatte das xf16mm f2.8 aus dem Hause Fujifilm auf einer Tour dabei, die gleichzeitig die letzte Tour eines sehr lieben Kollegen, meinem Kapitäns, war. Wir waren gemeinsam ein paar Tage in Kapstadt und ich habe viel ihn fotografiert. Ich wollte ihm gerne so viele Eindrücke wie nur möglich von seinem letzten Flug verschaffen. Deshalb entschuldigt die eventuell etwas persönlicheren Bilder hier. An Dich, Captain Gerry: „Ich wünsche Dir alles Gute für den dritten Lebensabschnitt. Wir sehen uns auf „Deiner“ Insel wieder. Da darfste dann wieder mein Kapitän sein… auf Deinem Segelboot.“ 😉
Das Fujinon xf16mm f2.8
Das xf16mm f2.8 sollte mir geplant zum Filmen an meiner Fujifilm X-H1 dienen. Ich musste dann für das Filmen allerdings kurzfristig meine Pläne ändern und habe auf ein anderes Kamera-/Filmsystem umgestellt. Hier ist ein kleiner Vlog-Beitrag zu unserem Trip. Lediglich die Szenen vor, während und nach dem Helikopterflug wurden dann eben genau mit der Kombination xf16mm und X-H1 gemacht.
Ich habe also tatsächlich mehr mit dem Objektiv fotografiert als gefilmt. Es gibt schlimmeres.
Als ich das xf16mm auspackte, war ich erfreut über die geringe Größe und das geringe Gewicht. Nicht so toll fand ich hingegen die kleine Plastik-Sonnenblende. Ich liebe hier einfach Fujis Metallsonnenblenden. Wie schon bei dem xf35mm f1.4 oder dem xf16mm f1.4. Nicht nur, dass sie sich wertiger anfühlen, sondern mich persönlich beruhigen diese auch im Hinblick auf den Schutz des Objektivs einfach mehr als die Plastikteile. Aber ich gebe zu, dass dies auch nur Einbildung sein kann.
An der Kamera (X-H1) wirkt es nicht zu fippsig. Gerade im Vergleich zu seinem großen Bruder, dem xf16mm f1.4, wird es mit der Kamera zu einer schönen Kombi in Sachen Größe und Gewicht. Ein definitiver Pluspunkt des Objektivs.
Der Autofokus des xf16mm
Für mich als 99%iger Leica M Fotograf ist eigentlich schon ein vorhandener Autofokus ein technisches Wunder. 😉
Ernsthaft jetzt mal, der Autofokus war sehr schnell und zuverlässig in meinen Augen. Gerade fürs Filmen ist natürlich der flüsterleise Autofokus eine sehr positive Eigenschaft des xf16mm f2.8. Der Grund, warum ich einige Shots in Punkto Schärfe versemmelt habe, liegt darin, dass die X-H1 für meine Hände wohl zu empfindlich ist. Ich weiß nicht, wie ich das immer geschafft habe, aber mein AF-Feld verschwand regelmäßig in einer der Ecken des Frames. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn es sich um eine point and shoot Aufnahme handelt. Aber dafür kann das Fujinon xf16mm nichts, im Gegenteil, es hat zuverlässig auch auf die nicht gewünschten Stellen scharf gestellt.
Ich muss sagen, dass mir die 16mm bzw. 24mm Kleinbildäquivalent ja sehr zusagen bei meinen Reisen. Auch für Street mag ich die weiteren Brennweiten mittlerweile lieber als die 35mm. Aber dies nur mal am Rande.
Der Autofokus ist gut.
Bildqualität des xf16mm
Ich mag die Ergebnisse des xf16mm f2.8. Gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich die Ergebnisse meines xf16mm f1.4 hingegen liebe! Hier muss ich einfach ehrlich sein. Das xf16mm f2.8 ist ein guter und solider Performer. Ein gutes Reportageglas, welches einem verlässlich zur Seite steht und scharfe Ergebnisse schon bei Offenblende in der Bildmitte liefert und zu den Rändern in jedem Fall noch gut performt. Das xf16mm f1.4 dagegen liefert einem schon eine andere Qualität an Bildern, wie ich finde. Es sind nicht nur die zwei Blenden mehr an Lichtstärke, sondern auch die Schärfe und die optische Korrektur der Verzeichnungen, die einem eine zum Teil deutlich höhere Bildqualität liefern.
Bei einem 16mm am APS-C sich mit dem Bokeh eines Objektivs zu beschäftigen, ist immer so eine Sache. Gerade bei der Brennweite von 24mm am Kleinbild muss ich unweigerlich an Paul Ripke und seinen Bildstil denken. Wer so etwas in der Art vorhat bzw. wer Bokeh an einem 16mm an APS-C sucht, der schaut sich bitte definitiv das xf16mm f1.4 an. Hier kann das xf16mm f2.8 zwar auch ein bisschen mitspielen, aber hier ist die reine Quantität an Unschärfe natürlich deutlich weniger vorhanden als bei f1.4.
Das bedeutet wie gesagt nicht, dass es gar nicht geht. Ein bissl geht schon.
Fazit
Das Fujinon xf16mm f2.8 ist ein sehr gutes, kleines, leichtes und zuverlässiges Objektiv. Es liefert solide Bildleistung, und gerade fürs Filmen mit dem Fuji X-System finde ich es ein recht gutes Objektiv. Der Autofokus ist schnell und leise. Für das Fotografieren finde ich f2.8 am APS-C etwas zu wenig. Auf der anderen Seite ist es eben schön klein und leicht, gerade im Vergleich zu seinem größeren Bruder dem xf16mm f1.4.
Staub- und Spritzwasserschutz rundet das gesamte Paket positiv ab.
Die Sonnenblende aus Plastik ist kein haptischer Leckerbissen, aber wenigsten schön klein, und bietet ausreichend Schutz für das Objektiv und erfüllt auch seine Hauptaufgabe.
Würde ich mir persönlich das Objektiv kaufen? Zum Filmen würde ich das wohl machen. Fürs Fotografieren würde ich die Kröte Gewicht und Größe schlucken und lieber zum großen Bruder greifen.
Ich lasse Euch mit ein paar Bildern aus Kapstadt zurück und wünsche Euch viel Freude beim möglichen Treffen einer Entscheidung.
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