Nachdem Mehrdad schon seine Eindrücke geschildert hatte, konnte auch ich einmal mit dem kleinen 15mm von Voigtländer spielen. In der Vergangenheit besaß ich eine ältere Version davon, die im LTM daher kam. Hauptsächlich hatte ich dies Objektiv auf einer Fuji X-Pro 1 eingesetzt mit Ergebnissen, die mir auch in der Rückschau noch sehr gefallen. Damals(TM) wurde das Objektiv als nicht wirklich verwendbar eingestuft für die X-Trans Sensoren, denn schließlich gab es an den Rändern sogenanntes Smearing bzw wurden die Ergebnisse vielleicht nicht immer ganz scharf. Ich hatte damals womöglich Glück gehabt und konnte mehr als brauchbare Bilder damit erstellen.
Heute, rund 6 Jahre später, liegt mir nun die neueste Version im M-Mount vor. An einer M kann ich es nicht einsetzen, dafür ist Mehrdad zuständig. Ich habe das 15er auf einer Sony A7 und einer Leica T eingesetzt und bin soweit ganz zufrieden. Viel „italian flag“ oder sowas hatte ich nicht bzw gar nicht. Vermutlich hätte ich das provozieren müssen? Ich weiß es nicht.
Die aktuelle Version des 15mm Super Wide Heliars ist nach wie vor rectilinear und offenbar besser korrigiert als die alte Version. Smearing und dergleichen bekam ich nicht – freilich jedoch Verzerrungen am Bildrand bei Einsatz auf dem KB-Format-Sensor. Das ist allerdings auch zu erwarten – 15mm ist bereits im Ultraweitwinkelbereich, so dass die damit abgebildete „Realität“ einfach ein wenig anders dargestellt wird. Das bringt mehr… Hmmm… „Drama, Baby!“.
Im Handling war mir das 15er sehr willkommen. Letztlich ist eine Offenblende von f4.5 bei 15mm nicht sehr anstrengend. Beim Fokussieren stellte ich entweder auf 1m und hatte von ca 70cm bis 5m volle Schärfe oder ich stellte für größere Entfernungen auf „etwas mehr als 3m“ und hatte von 1m bis unendlich alles scharf. Mit der alten Version hatte ich einfach Dauer-f8 und 3m eingestellt und damit quasi „focus-free“.
Das neuere 15er ist gegenüber dem alten etwas gewachsen. Das kommt mir ganz gelegen, denn wenn die Objektive sehr klein sind, stören sie zwar nicht im Messsucher, aber im Handling wird es für größere Hände, wie meine, schwierig. Das aktuelle 15er ist da eine angenehme Ausnahme. Der Blendenring ist ganz vorn angebracht. So häufig benötigt man den eigentlich nicht, denke ich. Der Fokussierring ist angenehm breit. Ganz gut zu greifen, wie ich finde.
Die Ergebnisse sind zumindest in technischer Manier gesehen, recht gut. Scharf isses, leichte Vignettierung bei Offenblende, leichte Verzerrungen am Rand. Mit all dem kann man leben. Wer es beruflich einsetzen will, kommt um exakte Stativarbeit kaum herum um stürzende Linien und zu viele Verzerrungen zu vermeiden. Die Voigtländer-typischen Blendensterne lassen sich hier auch produzieren, mit der alten LTM-Version war das allerdings leichter. Letztere war allerdings im Vergleich auch etwas weniger scharf und lieferte auch etwas weniger Kontrast. Die Unterschiede sind allerdings nicht sooo groß. Die Farbwiedergabe ist satt, recht neutral, wie ich finde.
Insgesamt ist das 15mm Super Wide Heliar ein sehr feines Weitwinkel, das ich jederzeit einem Samyang oder dergleichen vorziehen würde. Warum? Die Haptik und die Verarbeitung allein macht da schon einen Unterschied. Sehr gern habe ich ja auch mein ZEISS 15mm f2.8 Distagon. Allerdings ist das auch dreimal so groß und teuer. Wer ein Weitwinkel sucht, das richtig Spaß macht und gute Ergebnisse liefert, ist mit dem „Immerdabei“ 15er von Voigtländer wirklich gut bedient.
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