Heute mal wieder „quick and dirty“.
Ich war kürzlich in Lissabon und hatte neben der Arbeit dann noch gute zwei Stunden Zeit, um zumindest ein wenig mehr als nur mein Hotelzimmer zu sehen. Mit meiner liebsten Kamera ausgerüstet, der Canon F1, machte ich mich auf den Weg, diese tolle Stadt zu erkunden. Zwei Stunden sind dafür allerdings ein Witz.
In Europa gehört Lissabon definitiv unter meine Top 5!
Zu dem Artikelbild will ich aber gerne noch die Entstehungsgeschichte erzählen, bevor ich mit Euch meinen zugegeben nur sehr kleinen Eindruck dieser wundervollen Stadt teile:
Bei meinem Spaziergang stieß ich auf einen kleinen Stadtpark, von wo aus man eine gewisse Übersicht auf einen kleinen Teil von Lissabon hat. Als ich den Park betrat, fiel mir gleich der Herr auf dem Foto auf, und ich wusste: Den will ich fotografieren! Erst wollte ich ihn unbemerkt ablichten, aber auch er hatte mich wohl im Visier? Also deutete ich auf meine Kamera und damit auf ihn. Sein cooler Gesichtsausdruck wurde in dem Bruchteil einer Sekunde von einem kindlich freudigen Gesichtsausdruck abgelöst, während er fragend auf sich zeigte. Ich brachte mich also in Stellung, stellte die Werte an der Kamera ein, wählte den Ausschnitt und war bereit auszulösen. Allerdings bekam ich nur sein Profil zu sehen. Er hatte mich von dem Moment an, als er mir erlaubte, ihn zu fotografieren, keines Blickes mehr gewürdigt. Ich gab ihm also mit einem respektvollen: „Signore!?“ zu verstehen, dass ich so weit bin. Aber er rührte sich dann immer noch nicht. Da wurde mir klar: „Mehrdad, der gibt dir nur einen Shot! Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und glaube gar nicht, dass du den Moment bestimmen wirst, das macht er! Und nur er.“
Und genau so kam es dann auch. Nach ein paar Sekunden, die ich da ausharrte, kam dann ein Blick in meine Richtung, ich betätigte den Auslöser und er wandte sich wieder ab. Was eine coole Socke!
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Hallo Mehrdad,
Ja, Lissabon ist eine großartige Stadt! Für die kurze Zeit, die Du zum Fotografieren hattest, sind Dir hervorragende Impressionen gelungen, das Porträt des älteren Herrn ist top, die Story sowieso!
Liebe Grüße
Heinz
Danke Dir Heinz 🙂
Die F1 – in den 80ern sowas wie die SR71 unter den Kameras, ein unerreichbarer Traum… ich glaube ich sollte mal auf eBay nachsehen… 😉
Ja, die F1 ist einfach toll! Und wenn Du einen guten Service-Mechaniker brauchst gib bescheid. Der hat meine wieder sehr gut, für verhältnismäßig kleines Geld, Top in Schuss gebracht.
Zu Deinen Fotos muss ich wohl nichts mehr sagen, vielen Dank einmal mehr dafür.
Technisch hätte ich ein paar Fragen, falls die schon irgendwo angerissen und von mir übersehen wurden, sorry vorab. Mit welchen Objektiven bist Du an der F-1 unterwegs? Wie machst Du Schritt vom Positiv (vermute ich mal) ins Digitale?
Zur F-1 hat’s leider nie gereicht, aber nachdem Du sie das erste Mal erwähnt (war’s Hockenheim?) hattest, habe ich auf der Bühne meine A-1 herausgekramt um festzustellen, dass nach über zehn ungenutzten Jahren die Batterie noch immer funktionierte. Schöne alte Zeit. Habe sie dann aber trotzdem wieder eingepackt.
;-))
Hallo Stefan, schön zu hören das ich Dich mit meinem Hockenheim Post (ja da hatte ich die F1 dabei) wieder zu Deiner A-1 treiben konnte.
In Lissabon kamen mehrere Filme zum Einsatz Positiv wie auch Negativ). An der F1 nutze ich das 24mm f2.8, das 50mm f1.4 und in letzter Zeit immer lieber das 135mm f2.8. Das Titelbild beispielsweise entstand mit dem 135mm. Den Schritt vom analogen Negativ/Positiv mache ich mittels eines Scanners. Dabei leistet mir der Epson V700 sehr gute Dienste.
Ich hoffe Du hast auch mit Deiner A-1 schon wieder fotografiert?
Hallo Mehrdad, nein, wie geschrieben blieb es bei raussuchen, streicheln, durchtesten und dann habe ich sie wieder weggepackt.
Der Analog-Umweg ist mir mittlerweile zu zeitraubend. Ich hatte vor Jahren angefangen meine ganzen Dias zu scannen, jetzt habe ich riesige TIFF-Dateien auf dem Rechner, die ich noch nicht einmal sortiert, geschweige denn bearbeitet habe. Wenn da jetzt noch Neue dazukämen…
;-((
Ich habe nach dem Aufwand mit Nikons Vollformat vor einiger Zeit mit Fujis X-Serie den Spaß am Fotografieren – wie damals mit der A-1 – wiedergefunden. Das läuft neben den Kindern so nebenher, das Fotografieren muss bei mir zur Zeit eine Nebenbeschäftigung bleiben. Aber ich bilde mir ein genau gespürt zu haben, wie Du Dich bei der Wiederentdeckung gefühlt hast.
;-))