#FilmIsNotDead #LeicaMinilux
Hashtags, juchu…was lieben wir sie, wo wären wir heute ohne sie? Unsere Arbeiten würden gar nicht mehr gefunden werden. Wir würden keine Aufmerksamkeit mehr für unsere kreative Arbeit bekommen. Was haben die Menschen nur damals zur analogen Zeit gemacht?
Hat jemand hier analog gesagt? Ach ja, hier soll es ja um ein analoges Schätzchen und nicht um Hashtags gehen. Die Leica Minilux. Eine der beliebtesten analogen Point&Shoot Kameras aus dem Hause Leica. Aber nicht nur unter Leica Freunden ist diese beliebt, sie erfreut sich aufgrund ihres Objektivs und seiner Lichtstärke auch heute noch großer Beliebtheit.
Aber mal der Reihe nach.
Zu allererst will ich einmal mehr Alexander Görlitz von FOTO-GÖRLITZ meinen Dank aussprechen. Die hier besprochene Leica Minilux ist nämloich nicht meine. Ich habe diese für Testzwecke ausgeliehen bekommen, und sie geht nach Abschluss meines Test wieder zurück zu FOTO-GÖRLITZ.
Für diesen Test/Bericht bekomme ich wie immer kein Geld, und er dient der reinen Information für mögliche/zukünftige Interessenten.
Nichtsdestotrotz will ich gerne eine Empfehlung aussprechen für jeden, der einen zuverlässigen, sympathischen und fairen Händler sucht. um Leica Equipment zu erwerben: FOTO-GÖRLITZ
Die Leica Minilux
Ich gebe zu, ich habe nicht allzu viel erwartet von der kleinen Minilux, war dafür am Ende umso erstaunter, wie viel Spaß ich mit dieser Kamera hatte und wie sehr mir die Bilder gefallen haben. Warum ich dennoch etwas mit mir hadere bei einem guten Angebot zuzugreifen? Folgt mir und meinen Gedanken noch ein wenig.
Die Minilux ist eine schöne kleine Kamera mit einem für seine Klasse recht lichtstarken 40mm f2.8 Objektiv. Soweit mir bekannt ist, ist die Minilux die Point&Shoot mit dem lichtstärkstem Objektiv. Ich mag mich irren. Meine schnelle Recherche hat nur f2.8 P&S erbracht. Die Kamera ist „made in Japan“, das Objektiv allerdings ist ein echtes Leica Glas.
- Festbrennweite 40mm
- Objektivaufbau 6 Elemente in 4 Gruppen
- Belichtungszeiten 1s-1/400s + Bulb Modus
- f2.4-f16 in ganzen EV Schritten (auch manuell wählbar)
- DX Codierung (Filme ohne DX werden als ISO 100 belichtet)
- Belichtungskorrektur +/- 2EV
- manueller Fokus in festprogrammierten Schritten
Bei genauerer Betrachtung fallen mir persönlich zwei Dinge negativ auf. Zum einen die kürzeste Belichtungszeit von 1/400s und dass es keine Möglichkeit gibt, die DX Codierung direkt zu überschreiben bzw. umzuprogrammieren.
Letzteres ist so natürlich nicht ganz korrekt. Mittels der Belichtungskorrektur kann man natürlich die ISO100 auf ISO200 (-1 EV) oder ISO400 (-2EV) pushen… oder ist das pullen? Bringe das immer durcheinander. Allerdings ist mehr nicht drin. Für den ein oder anderen könnte dies etwas ärgerlich sein. Da ich allerdings fast ausschließlich DX codierte Filme nutze, ist das für mich zum Glück nicht so relevant.
Positiv dagegen ist, dass die Belichtungskorrektur auch nach dem Aus- bzw. erneutem Einschalten programmiert bleibt. Bei dem Blitz ist das leider nicht der Fall, dieser schaltet sich immer wieder zurück in den Automatikmodus nach dem Ausschalten.
Die kürzeste Belichtungszeit dagegen hat mich hier und da schon etwas genervt. Wenn ich schon eine lichtstarke Point & Shoot habe, dann will ich die auch gerne hier und da mal offenblendig bei Sonnenschein nutzen. Was aber auch zur Wahrheit gehört: Die meisten Point & Shoot Kameras der analogen Ära sind selten schneller, was den Verschluss angeht.
Viele beschweren sich über den Mini Sucher der Minilux – nun, was soll ich sagen? Ja, er ist jetzt nicht der größte Sucher, und Informationsreichtum ist auch eher weniger der Fall, allerdings gebe ich zu, dass mir der Sucher für meine Art, diese Kamera zu nutzen, gereicht hat. Er ist einigermaßen akkurat, damit ich meine Komposition aufbauen kann, und durch den schnellen und sicheren Autofokus, sowie der zuverlässigen Belichtungsmessung/-automatik der Kamera habe ich die Ergebnisse erhalten, die ich wollte. Ich will den Sucher nicht beschönigen, für mich ist die Minilux eben eine Point & Shoot, und genauso habe ich sie auch genutzt. Einschalten, auf mein Objektiv ausrichten/komponieren, auslösen, weiter. Und genau dafür reicht mir der Sucher. Er ist ausreichend. Einen Blumentopf gewinnt er nicht, mich allerdings von einem Kauf abhalten wird er auch nicht, da gibt es tatsächlich einen etwas gewichtigeren Punkt, der mich zögern lässt.
Was mir dagegen nicht so entgegenkommt, ist der Fakt, dass man keine Möglichkeit hat, den Film vorzuspulen. Ich neige dazu Filme anzufangen und manchmal will ich auch eine andere Kamera nutzen und wechsele dann den einen Film zwischen Kameras. Das geht bei der Minilux nur in eine Richtung und das auch nur bedingt. Man hat keine Möglichkeit, mittels manuellem Filmtransport den eingelegten Film „vorzuspulen“. Die Kamera muss eingeschaltet werden und dabei fährt das Objektiv raus. Man müsste also die Hand vor das Objektiv lichtdicht halten und so einzeln auslösen. Bestimmt auch machbar, irgendwie, aber mir wäre das zu riskant so evtl. doch Licht auf die bereits belichtete Stelle zu bekommen. Beim Rückspulen zieht die Kamera auch den Film komplett in die Filmdose. Man benötigt also ein kleines Werkzeug, um den Film ggfs. zurück aus der Dose zu ziehen.
Ich gebe zu, eine eher kleine/spezielle Kritik, aber für mich schon etwas nervig.
Warum die Leica Minilux?
Diese Frage habe ich mir natürlich schon zu Beginn gestellt, also noch bevor ich überhaupt meine ersten Ergebnisse aus der Kamera gesehen hatte. Es war ganz klar das lichtstarke Leica Summarit 40mm Objektiv. Der kleine Formfaktor. Das grundsätzliche Prinzip einer sogenannten „Point & Shoot“ Kamera, also einschalten „zielen“, auslösen, fertig!
Das analoge Smartphone würde ich es fast nennen, zumindest nutze ich so meine Smartphone Kamera. Die ersten Ergebnisse haben mich wirklich begeistert. Ich will nicht sagen, dass es Meisterwerke waren/sind. Es waren aber genau die Art von Bilder, die ich haben wollte, eine Dokumentation meines alltäglich Erlebtem. Nichts Besonderes, nicht mal etwas, was nur mit einer solchen Kamera gehen würde, aber der Spaß und das analoge, also die Kombination aus allem war es, die mich sehr begeistert und mir diese Kamera extrem sympathisch macht.
Das Objektiv ist einfach klasse. Es zaubert ganz hervorragende Bilder auf analogen Film. Ich habe fast ausschließlich den Kodak Ultramax 400 benutzt und diesen als ISO200 größtenteils belichtet. Warum? Nun, ich wollte möglichst viel offenblendig fotografieren. Zu 98% habe ich die Kamera alles wählen lassen. Selbst wenn der Blitz zugeschaltet wurde, ließ ich das zu.
Alles in allem ist diese Kamera für mich eine richtig tolle Kamera, mit der man sehr viel Freude haben kann und die einem sehr schöne Bildergebnisse liefern kann.
Also uneingeschränkte Kaufempfehlung? Ich würde sehr gerne „ja!“ sagen, wenn da nicht das kleine „aber“ wäre.
Wie auch die edelen und schönen Contax Kameras, wird die Leica Minilux nicht mehr repariert. Zumindest nicht mehr von Leica selber. Ich will nicht ausschließen, dass es noch Werkstätten gibt, die diese Kamera evtl. reparieren können, allerdings sind diese eher selten und dann auch sicher kein Schnäppchen.
Hinzu kommt, dass ich persönlich die Preise, für die diese Kamera auf dem Gebrauchtmarkt (Neu gibt es diese natürlich nicht mehr vom Hersteller selber.) gehandelt wird, ziemlich übertrieben finde. Unter 600-650 Euro ist diese kaum zu erhalten. Der Preis als solcher ist zwar hoch, aber eben vor allem in Bezug auf die Reparaturfähigkeit dieser rein elektronischen Kamera eben kaum verargumentierbar für mich.
Ich weiß, das hört sich etwas seltsam an, sowas von einem Leica M Shooter zu lesen, aber es ist schon ein Unterschied, wenn ich viel Geld, und dabei ist es unwichtig, ob viel drei, vier oder fünfstellig ist, in ein System/Kamera investiere, welche(s) sich in der Not reparieren lassen kann oder ich im Grunde dann einen teueren Briefbeschwerer habe.
Aus diesem Grund zweifele ich persönlich schon, ob ich mir eine kaufen soll. Ich würde wirklich extrem (!!!) gerne, aber da bin ich dann wohl nicht „bekloppt“ genug?!
Ist die Leica Minilux also den Hype wert? Für mich ist das eine ganz klassische „Jain“ Antwort.
Ja, in Bezug auf den Spaß und die Bildergebnisse.
Für mich aber eher nein mit Blick auf die doch recht hohen Anschaffungskosten und eine evtl. versagende Elektronik.
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Hallo Mehrdad,
ja, auch kleine kompakte die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben können richtig Spaß machen. Ich nehme oft meine kleine Minox 35 MB mit, habe in der Regel einen Ilford FP4 Plus mit 125 ASA drin. Zeitautomatik, Belichtungsspeicher, was will man mehr und über die Ergebnisse bin ich manchmal richtig überrascht.
Gruß Andi
Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, daß relativ viele Miniluxe damals, als analog noch mainstream war, einen plötzlichen „Error“- Tod starben, was damals, als die Kamera noch neu verkauft wurde, schon irreparabel war. Diese komplett überteuerte Kamera zu kaufen ist fast wie Roulette Spielen.
Gruß Harald
Diesen Fehler kann man reparieren lassen. Hab meine in polen bei fototech für 200 euro überholen lassen u den e02 fehler beseitigen lassen. Also alles kein Problem!