Was habe ich mir früher immer für Gedanken gemacht. Ein Hochzeitsauftrag steht wieder an. Welche Ausrüstung nehme ich mit? Ich will ja für alle Eventualitäten gewappnet sein. Will ja nicht da stehen und feststellen müssen, dass ich gewisse Bilder nicht machen kann, weil das Equipment für diese Situation nicht passt. Tja, so sah das bei mir in den Anfängen meiner Karriere als Hochzeitsfotograf öfter aus.
Damals hatte ich für solche Aufträge eine Sony A7r mit ein paar Objektiven und auch mal eine Canon und Nikon. Und ich hatte meine Leica M9. Damit habe ich mich aber nicht getraut, so eine Hochzeit komplett durch zu fotografieren. Die Sony funktionierte ganz gut und die Hochzeitspaare waren auch immer schwer begeistert. Aber mir fehlte was, mir fehlte die Begeisterung und die Freude, die ich immer verspürte, wenn ich zur Leica griff.
Und dann lernte ich vor ein paar Jahren Sie kennen. Tolles Aussehen, tolle Kurven. Sie fasste sich unglaublich gut an. Ich wusste sofort, auf welche Knöpfe ich bei ihr drücken muss. Sie heisst Leica Q und hat in Nullkommanichts mein Konto leer gefegt, aber ich konnte ihr einfach nicht widerstehen.
Und diese Leica Q ist seit letztem Jahr mein Star auf den Hochzeiten. „Wie, du hast doch so tolle Kameras und teure Objektive, wieso tauscht Du das gegen diese kleine Kamera ein“ – und dann noch Hochzeiten damit fotografieren? Das höre ich seitdem ganz oft aus meinem Umfeld. Aber eigentlich ist es ganz einfach: die Leica Q ist klein aber mehr als fein. Sie hat eine grandiose Bildqualität, einen rasanten Autofokus, ist sehr lichtstark mit dem Summilux f1.7 Objektiv und verarbeitet wie keine Andere. Die Kleine passt einfach super zu meiner Art zu fotografieren! Klein und unauffällig, so dass ich überall Momente einfangen kann, ohne gleich als Hochzeitsfotograf wahrgenommen zu werden. Das ermöglicht mir so viele neue Möglichkeiten. Früher schauten immer alle sofort zu mir, wenn ich die große Bazooka auf sie richtete. Das passiert nun nicht mehr, selbst wenn ich aufgrund der Brennweite natürlich näher ran muss. Mit der Brennweite der Leica Q passt aber auch sehr viel aufs Bild, so dass ich eine tolle Bildwirkung erzielen kann. Mag nicht jeder, aber für mich genau richtig. Es ist also kein Rückschritt, sondern für mich ein grosser Schritt, der auch mich wieder begeistert dabei sein lässt.
Der Sucher der Leica Q ist ganz links oben. Ich kann mich also nicht mit meinem Gesicht hinter der Kamera verstecken, was bedeutet, dass ich selbst viel mehr von der Situation und den Emotionen mitbekomme. Und es sind doch die Emotionen, die so ein Hochzeitsfoto ausmachen, die in anderen Menschen etwas bewegen.
Nun könnte ich Euch noch ganz viel über die technischen Raffinessen, High-ISO, dem Megapixelwahnsinn erzählen. Statt dessen zeige ich Euch Hochzeitsfotos und ihr könnt selber sehen…..viel Spass !
Besucht mich auch mal hier.
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Schöne Fotos! Das mit der fehlenden Begeisterung und Freude kann ich gut nachvollziehen! Ging mir ähnlich…
Grüße von einem neuen Leica Fan/Besitzer 🙂
Hallo Stephan, danke für deinen netten Kommentar
Bei so einem Artikel erwartet man auch Fotos, die mit einer Leica Q aufgenommen wurden. Leider ist die Hälfte mit einer Olympus aufgenommen und eins sogar mit einem iPhone.
Hallo Jens, die Fotos sind (bis auf eins, welches tatsächlich vom Iphone und reingerutscht ist) mit der Leica Q aufgenommen. Offenbar habe ich eine alte Speicherkarte benutzt, die vor Jahren mal in einer PEN-F steckte. Habe sie ausprobiert und es erscheint noch heute in den Bildtiteln die Unterschrift „Olympus Camera Digital“. Man sollte also beim Kamerawechsel auch mal die Karten formatieren. LG Christian
Kann ich zum Teil nachvollziehen. Leider ist das Ganze trotzdem sehr unverantwortlich! Warum? Die Q hat nur einen Speicherkartenslot.
K.O. Kriterium, da man echt wichtige Fotos mit nach Hause bringen sollte.
Mir ist vor kurzem aus dem nichts eine SanDisk Extreme Pro abgeraucht.
Ich gebe Jens recht. Die Fotos die hier gezeigt werden, könnten teilweise unterschiedlicher nicht aussehen.
Sollte zu denken geben.
Hallo Jannik, siehe bitte in meine Antwort zu Jens` Kommentar, dort findest du die Erklärung. Dass Hochzeitsbilder einen unterschiedlichen Look haben, liegt an der Bearbeitung der Bilder, die ich natürlich vornehme. Trotzdem sind sie aus ein und derselben Kamera entstanden. Das mit dem einen Kartenslot finde ich persönlich nicht dramatisch. Ich erstelle bei Hochzeiten immer zwischendurch Sicherungskopien der Bilder auf anderen Medien. Alles andere wäre fahrlässig, da gebe ich dir Recht. Vielen Dank für deinen Kommentar. LG Christian
Da hat du recht Jannik. Ich nutze die Leica Q als Drittkamera. Am Abend und/oder beim Sektempfang. Da ist sie schön unauffällig und klein. Sollte ich die Fotos davon verlieren, wird es eh keiner merken. Außerdem habe ich dann noch die Fotos von meiner D750 und von den zwei Kameras meiner Frau.
Danke Christian für deine Antwort.
Gruß, Jens
diese Fotos hätte ich auch mit meinem iPhone 7+ erstellen können, wo sind jetzt hier die Vorteile der Q zu sehen?
Hallo, also tagsüber stimme ich dir zu, dass Fotos mit einem Smartphone durchaus ebenbürtig sein können. An die Qualität, die die Q bietet kommt aus meiner Sicht heutzutage noch keins ran. Wenn allerdings das Licht schlechter wird (und das ist bei Hochzeiten oft der Fall, Stichwort Kirche, Partylicht etc) dann benutzt Du dein Smartphone besser nur noch zum telefonieren, wenn Du deinem Hochzeitspaar vernünftige Bilder abliefern willst.