oder: Warum ich wieder analog Fotografiere.
Es ist soweit. Ich bin stolzer Besitzer einer Leica Kamera. Um genau zu sein, einer Leica M6, also einer analogen Kamera. Noch heute stellt Leica analoge Kleinbildkameras her, die M7 ist im Programm. Erst im Sommer 2014 wurde die Leica M-A angekündigt. Das ist doch mal ein Statement für die analoge Fotografie, oder!??
Wie wahrscheinlich vielen anderen Fotobegeisterten auch ist mir Leica schon seit vielen Jahren ein Begriff. Den Kameras haftet ein gewisser Ruf an. Viele große Fotografen haben über viele Jahrzehnte mit Kameras aus dem Hause Leica ganz hervorragende Fotos gemacht.
Sicherlich haben auch viele Fotografen mit anderen Kameras hervorragende Bilder gemacht, aber vielleicht hat Leica es auch nur besser verstanden, seine Fotografen fürs Marketing einzusetzen?
Eine Leica ist und bleibt aber etwas Besonderes für einen Fotointeressierten wie mich, unabhängig davon, ob man eine besitzt oder nicht, und auch unabhängig davon, ob man sie mag oder nicht.
Es ist eben eine Leica!
Ich gebe zu, dass ich schon in den Anfängen meiner Fotografielaufbahn immer eine Leica M haben wollte. Damals wohl vor allem deswegen, weil ich dachte, sie machen mich zu einem besseren Fotografen. Also eine Frage des reinen Besitz. Später, weil ich vor allem die Objektive als begehrenswert empfand – und wieder dachte, sie machen mich zum besseren Fotografen. Also wieder eine Frage des reinen Besitz 😉
Aber eine Leica M ist mehr als nur eine Kamera aus einem bestimmten Herstellerhaus mit Kultstatus. Sie legt eine gewisse Philosophie zugrunde. Das Prinzip des Messsuchers begeistert nicht umsonst viele Fotografen. Ein Auge (idealerweise das Rechte) am Sucher und mit dem anderen Auge die Szenerie im ganzen im Auge.
Die Umgebung inspizieren, die Szene, die sich entwickelt, erahnen, einrahmen und, schlussendlich, mit Drücken des Auslösers einfangen.
Noch heute wirbt Leica damit, dass eine M (digital wie analog) sich auf das wesentliche der Fotografie reduziert. Für viele steht jedoch der Preis, den man für diese Kameras heute noch zahlt, in absolutem Gegensatz zu den technischen Fähigkeiten dieser Kameras.
Und das gilt nicht nur für die digitalen. Schon analog war Leica bis auf die Anfänge keine Innovationsschmiede. Im Gegenteil, die Kameras aus dem Hause Leica hatten meist weniger an Features, was zu dieser Zeit möglich war. Die Produktzyklen waren damals natürlich auch um einiges länger, aber bestes Beispiel ist z.B. die Konica Hexar RF. Sie hat eine Zeitautomatik, Belichtungsspeicherung, Belichtungskorrektur, Belichtungszeiten von 1/4000s und Einspielen der Zeit/Blenden Kombi im Messsucher. Einige Eigenschaften sucht man zum Teil heute noch in Leica M Kameras. Auf der anderen Seite, ohne Leica bzw. dem Chefentwickler des Hauses Leitz Oskar Barnack, würde wohl die Fotografie heute komplett anders aussehen, denn Ihm und Leitz in Wetzlar haben wir das heute als Kleinbild oder gerne auch Vollformat genannte Format in der Fotografie zu verdanken. Dennoch die Hexar RF wird von manchen auch als die bessere M7 gehandelt. Ich kann das abschließend nicht beurteilen, da ich die M7 nicht kenne und auf meine Hexar noch warte, aber dies wird sich mit Hilfe von einem Freund hoffentlich bald ändern 😉
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass eine Konica Hexar RF heute im Grunde nicht mehr unterstützt wird. Bis vor ein paar Jahren hat das Sony noch gemacht, aber auch das ist nun vorbei. Ich habe aktuell eine defekte Konica Hexar RF nach Japan über japanexposures.com geschickt und hoffe jeden Tag auf die gute Nachricht, dass sie repariert werden kann. Eine Leica M oder auch die Modelle davor, also zum Teil 90 Jahre alte Kameras, werden heute noch von Leica selber oder auch vielen guten anderen Werkstätten gewartet und/oder repariert. Im Grunde ist die Leica M Serie eine veraltete Kameraserie. Oder positiver ausgedrückt: Leica ist sich und seiner Ur-Leica treu geblieben. Bis heute.
Nun könnte man sich fragen, warum ich denn dann um Herrgottswillen mir eine Leica M6 zugelegt habe? Zu allererst deswegen, weil ich mir einen kleinen und alten Traum erfüllen wollte.
Da ich derzeit auch wieder verstärkt analog fotografiere und die M6 heute vergleichsweise günstig zu haben sind, war es für mich an der Zeit. Nach genauerer Betrachtung jedoch waren die Beweggründe so ziemlich dieselben wie damals beim Umstieg von der Canon MkII auf das Fujfilm x-System: Größe und Gewicht und möglichst kein Verlust an Bildqualität.
Das schöne an der analogen Fotografie ist freilich, dass mein „Sensor“ in allen Kameras derselbe ist. Ob ich nun den Film in meiner Canon F1 habe oder eben in der Leica M6 ist der Farbgebung des Filmes egal. Lassen wir jetzt mal den Einfluss des Objektivs kurzzeitig beiseite, okay?
Die F1 ist eine tolle Kamera, ich liebe sie alleine deswegen, da sie mein Interesse an der Fotografie überhaupt erst geweckt hat. Aber sie ist einfach ein Biest in der Kameratasche oder eben um den Hals hängend. Die M6 ist im Vergleich deutlich kleiner und leichter. Als ich im Sommer letzten Jahres ca. 1 Monat die Leica M (Typ 240) zum Testen hatte, wurde ich vom Messsucher infiziert. Es macht einfach viel Spass damit zu fokussieren. Ich bin an meinen Fujifilm x Kameras ein absoluter Autofokus-Fan. Ja, ich könnte meine alten Optiken sehr gut adaptieren und die Ergebnisse wissen auch zu gefallen, aber irgendwie macht mir das einfach da kein Spass. Ich kann noch nicht mal sagen, warum. An einem Messsucher allerdings macht mir manuelles Fokussieren sehr grossen Spass. Naja, ich habe ja nirgendwo behauptet, ich wäre normal, oder?
Warum ich dann nicht die digitale M genommen habe?
Die Antwort ist einfach. Ausführlich habe ich das schon in meinem Beitrag zur M niedergeschrieben, kurzgefasst hier nochmal: Ich kann sie mir nicht leisten.
Ist mein Kauf der Leica M6 dann „nur“ ein Kauf gewesen, da ich mir nichts anderes leisten konnte? Um das gleich zu klären: Nein! Denn der wirklich teure Spass sind ja eh die Leica Objektive 😉
Ein Freund fragte mich kürzlich, warum ich wieder Film fotografiere. Was ich denn daran so anders als an digital fände, und ob ich einen Unterschied erkennen könnte zwischen einer digitalen und analogen Aufnahme? Seitdem denke ich darüber nach. Letzte Frage muss ich mit Nein beantworten. Ich könnte es wohl nicht unterscheiden? Mir fallen eigentlich fast nur Argumente gegen das analoge Fotografieren ein.
– Es ist sehr zeitaufwändig.
– Auf Dauer ist es deutlich teurer als die digitale Fotografie. Hier muss man aber dann auch davon ausgehen, dass man nicht jedes Jahr ein neues digitales Kameramodell kaufen wird, ansonsten würde das wohl nicht so ganz stimmen.
– Die Lernkurve ist deutlich flacher als bei der digitalen Fotografie, wo man eben sofort sieht, ob die Aufnahme geglückt ist oder man doch noch eine machen sollte.
– Die Fehlerquellen sind geringer bei der digitalen Fotografie. Ein versehentlich mit Fremdlicht verschmutzter, durch falsches Einlegen in die Kamera vollkommen unbelichteter oder im Labor durch Fehler zerstörter Film gibt es nicht bei der digitalen Fotografie.
– Eine SD-Speicherkarte nimmt so wenig Platz wie ein kleines Kaugummi ein. Um die gleiche Anzahl an Aufnahmen auf Film machen zu können, müsste man eine Extratasche nur für die Filme mit sich rumschleppen. Und hier rede ich, der 32GB und manchmal auch 64GB SD-Karten nutzt, von sehr grossen Taschen.
– Dann immer wieder die Sorge am x-ray am Flughafen. Ja, ich weiß, die modernen Geräte können einem ISO1600 Film im Grunde nichts ab, da ist die Belastung im Reiseflug deutlich die größere Gefahr, aber ich lasse dennoch meine Filme über ISO400 immer per Hand inspizieren.
Ich könnte die Liste wahrscheinlich noch um einige Punkte erweitern, aber es gibt einen ganz einfachen Punkt, der all die zum Teil echt gravierenden Punkte für mich als Hobbyisten dann wieder wettmachen:
Es macht einfach sehr viel Spass!
– Es macht Spass, den Aufzug für jede neue Aufnahme zu spannen und den Film physisch damit weiter zu transportieren, man spürt da förmlich Fotografie.
– Es macht Spass, genau zu überlegen, ob man jetzt den Auslöser wirklich drücken soll oder doch wartet? Schließlich kostet jede Aufnahme Bares Geld.
– Es macht Spass, an der Strassenecke zu stehen und, während man den Film zurückspult, die Gegend weiter zu beobachten, ob einem neue Motive auffallen.
– Es macht Spass, einen neuen Film einzulegen und sich Gedanken dazu zu machen, ob er die richtige Wahl in Sachen ISO und Farbgebung ist.
– Ein kleines bisschen Geburtstag und Weihnachten zusammen ist es immer, wenn man die Filme dann vom Labor abholt. Die Spannung, ob die Aufnahmen was geworden sind, oder nicht? Man entdeckt dann zum Teil Bilder, bei denen man ganz vergessen hat, dass man sie aufgenommen hat.
Neben dem Spass gibt es aber noch zwei andere wichtige Gründe für mich, weshalb die analoge Fotografie noch einen sehr großen Reiz auf mich ausübt:
Schaut man sich mal meine Bilder etwas genauer an, so entdeckt man eventuell bei mir einen Hang dazu, meine Fotos im Nachgang via Bildbearbeitung einen gewissen anlogen Look zu geben. Dazu gibt es mittlerweile eine stetig wachsende Auswahl an Anbietern, die diesen Look mit sogenannten Presets als Integration in Lightroom oder ähnliche Bildbearbeitungsprogramme/Raw-Konverter anbieten. Naja, mit der analogen Fotografie ist das vorbei. Ich habe ja beim Erwerb des Filmes meinen Look gleich mit erhalten. Derzeit experimentiere ich noch viel mit analogen Filmen, um zu sehen, wie die Filme wirken. Soviel habe ich aber schon herausgefunden: Ich mag die Neutralität der Fujifilm Superia recht gerne und nutze sie gerne als Allrounder. In Deutschland gibt es ihn als ISO200, 400 und 1600. Hier mag ich den 400er eigentlich am liebsten. Aus Tokyo bringe ich mir gerne noch den ISO800 der Superia-Reihe mit.
Ebenfalls aus Tokyo habe ich den Fujifilm Natura 1600 für mich entdeckt. Das Korn ist erstaunlich zurückhaltend für einen ISO1600 Film.
Und dann sind da noch die Kodak Filme. Hier mag ich vor allem den Portra 400 und den Ektar 100. Wenn ich denn überhaupt mal einen Schwarzweiss Film einlege, fällt meine Wahl eigentlich immer auf den Kodak Tri-x400. Hier mag ich vor allem sein ausgeprägtes Korn und seine sehr klassische Wirkung. Toller Film!
Der zweite nicht unwesentliche Punkt ist die „Datensicherheit“. Sollte mir trotz regelmäßiger Backups (ja ich habe schon meine Lektion gelernt ) mal was verloren gehen: Das Negativ ist immer noch da. Ich habe neulich das mehr als 40 Jahre alte Archiv meines Vaters durchsucht und wahre Schätze gefunden. Gut, auch ein Negativ hält zB. einem Brand nicht stand, aber trotzdem ist es beruhigend zu wissen, dass im Fall der Fälle ja noch das Negativ da ist.
Ich glaube man erkennt, wie ernst es mir mit der analogen Fotografie ist. Ich hoffe sehr, dass es noch lange Film geben wird. Nichts desto trotz gehöre ich nicht zu den militanten analogen Fotografen, die die digitale Fotografie am liebsten in der Hölle schmoren sehen wollen würden. Nein, ganz und gar nicht! Mit beiden Medien kann man die Schönheit unserer Erde, den Geist unser Zeit und den Menschen wunderschön und atemberaubend ablichten und einem Publikum präsentieren. Und darum geht es doch letztendlich: Das Foto!
Ob nun digital oder analog, das ist dem Betrachter egal. Im Grunde ist es dem Betrachter sogar egal, mit welcher Kamera-Objektiv Kombination das Licht sein Abbild auf dem Papier oder eben Monitor zeigt. Das einzige ,was wichtig ist, ist dass das Foto beim Betrachter etwas auslöst. Was? Keine Ahnung, sagt Ihr es mir.
Anmerkung: In meinem Beitrag befinden sich Verlinkungen zu meinem Amazon-Account. Solltet Ihr eines der Produkte über diesen Link kaufen, so erhalte ich eine kleine Provision, die Euch nichts kostet.
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Interessanter Artikel. Auch für mich hat Leica noch immer einen gewissen Mythos und löst ein Gefühl des Besonderen aus. Aber nur für einen Moment. Betrachte ich die Sache etwas nüchterner, komme ich für mich zu dem Schluss, dass das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt. Ich bekomme deutlich weniger Technik und Ausstattung als z.B. bei Fuji für ein mehrfaches des Preises. Die physische Qualität bei Leica ist vielleicht besser im Vergleich zu Fuji (digitale Kameras). Ein Aufpreis ist da sicher vertretbar, aber für mich nicht in diesem Umfang. „Bessere“ Bilder als eine Fuji macht eine Leica sicher nicht. Aber dass die Technik nicht ausschlaggebend für gute Fotos ist, dürfte ja bekannt sein und ist eine andere Diskussion. Trotzdem ist es natürlich persönlich für jeden okay, der sich damit einen Traum erfüllt. Ein Freund von mir hat sich kürzlich ebenfalls eine Leica gekauft, die Leica Monochrome. Seine X-E2 liegt jetzt immer im Schrank :-). Auf jeden Fall meinen Glückwunsch zur Erfüllung eines Traumes und viel Spaß mit der Leica!
Was die analoge Fotografie betrifft, habe ich damit abgeschlossen, weil die Nachteile zur digitalen Fotografie für mich zu groß sind. Das betrifft vor allem die Nachbearbeitung. Keine Exif-Daten, Scan der Negative oder Entwicklung in der eigenen Dunkelkammer, um nur einige Punkte als Beispiel zu nennen. Da ich ab und an (ca. 2 Filme pro Jahr) noch mal meine analogen Kameras aus der Vitrine hole, bestätigt sich das immer wieder mal für mich. Das alles ist sicher auch eine Frage der Zeit. Heute frage ich mich, wie ich früher die Zeit hatte, nach der Arbeit stundenlang in der Dunkelkammer zu verbringen. Da hatte ich aber noch keine Familie und es gab noch nicht so viele andere Dinge, wie z.B. Handy, Tablett-PC usw. Alles in allem empfinde ich die digitale Fotografie als einen Segen und möchte den Schritt zurück nicht mehr machen.
Gruß
Uwe
Hallo Uwe,
Danke für Deinen Kommentar.
Ich kann Dich gut verstehen. Bis vor kurzem war ich gegenüber dem analogen auch eher skeptisch, war sogar froh es endlich losgeworden zu sein, aber wie ich schon oben geschrieben habe….der Spass ist unbezahlbar 😉
Schöner Artikel und wie immer sehr gute Fotos – nur das Bild von dem Typen mit Bart… Naja, ich weiß ja nicht. 😉
Ach komm schon Elmar…..
Ich find den Typen toll 😉
Hallo Mehrdad,
ein bisschen beneiden tue ich Dich ja schon. Ich meine LEICA…. Das ist „pure“ Fotografie auf oberstem Niveau. Auch wenn ich mit meiner Fuji X Pro 1 sehr zufrieden bin, habe ich auch schon lange den Traum von einer analoge Leica.
Ich habe mir vorgenommen wieder mehr analog zu fotografieren. Schließlich habe ich die Fotografie noch mit Diafilm gelernt, da musste die Belichtung wirklich exakt sitzen, sonst konnte man die Bilder direkt in die „Ablage rund“ befördern. Eine klasse Schulung, wenn auch die Lernkurve mit einer Digitalkamera viel steiler ist.
Nachdem ich aber kürzlich ein paar alte Filme in unserem Kühlschrank „gefunden“ habe und zum Entwickeln gegeben habe, bin ich irgendwie wieder angefixt vom analogen Charme. Die Bilder haben einen gewissen Charakter, der schwer bzw. digital nicht imitierbar ist, auch wenn Fujifilm mit IHrer X-Serie da schon verdammt nahe ran kommt. Das Schöne ist aber, das Warten auf die Bilder nach dem Fotografieren, das gezwungenermassen „bewusstere“ Arbeiten und Bestimmen der Belichtung und das haptische Gefühl eines belichteten Fotos. Die fehlende Nachbearbeitung am Rechner ist ebenfalls ein Proargument für mich, gerade nach einer langen Hochzeitsfotografie-Saison und unendlichen Stunden vorm Rechner.
Deine Posts zum Thema analoge Fotografie sind übrigens alle sehr gut und inspirierend geworden. Ich behalte Dich definitiv im Auge 😉
Viele Grüße
Dominik
Hallo Dominik,
Danke für Deinen Kommentar. Und es freut mich natürlich sehr das Dir da wohl ein paar meiner Posts gefallen.
Ja, wie ich es schon geschrieben habe, das warten und abholen der Bilder dann vom Labor, das entschleunigt dann noch mal ein wenig mehr. Ich mag das sehr. Und hätte mir einer vor einem Jahr gesagt das ich bald wieder analog Fotografiere, hätte ich mich wohl schlapp gelacht und jetzt….
Naja, manche Dinge ändern sich halt, andere nie 😉
Nostalgie, Mythos etc. alles seh gut bekannt! Ich habe noch eine gepflegte CONTAX RTS III mit der besten Filmplanlage sämtlicher analoger Kameras. Da muss ich über die sehr einfache Filmführung bei einer analogen M-LEICA nur milde lächeln! SW selbst entwickeln geht nicht, meine Frau stört der Geruch des Fixierers. CN und E-6 Entwicklungen sind auch nicht gerade besser geworden, aber wesentlich teurer. Wie kommen dann die Filmergebnisse in den Computer? Die Filmaufnahmen einscannen bzw. kopieren, haben ja auch einen gewissen Verlust ! Schlußendlich, heißt meine Meinung, mit den analogen Kameras spielen ist O.K., aber es geht leider heute kein Weg an der „Digitalis“ vorbei!
Hallo Rainer,
ja es führt heute sicher kein Weg an den digitalen vorbei, dass ist wahr. Jedoch bedeutet das nicht, dass man mit der analogen Fotografie nicht auf dieselben Ergebnisse kommen kann.
Wie oben gesagt, es gibt viele, sehr viele Argumente gegen die analoge Fotografie, oder besser für die digitale. Aber wenn wir mal weg von dem ganzen wirtschaftlichen Aspekten gehen (und nur ein sehr kleiner Teil an Fotografen verdient sein Geld ausschließlich mit der Fotografie) macht es einfach sehr viel Spass….und in dieser unserer teilweise sehr stressigen Welt kann das entschleunigen, welches durch die analoge Fotografie zwangsläufig mit sich bringt, wunderbar befreiend sein.
Hey toller Bericht! Ich überlege auch im Moment ob ich mir eine M6 hohle, aber ich habe ja schon 10 andere analoge Kameras (so viele? ja, lange Geschichte) und ob die Leica jetzt so viel anders ist (außer dem Objektiv) als eine wesentlich günstigere Praktika denke ich nicht…. auf jeden fall schwanke ich sehr, sie sieht eben schon verdammt „heiß“ aus 😀
Meine Liebe zur analogen Fotografie habe ich dank meiner Großmutter gefunden, die mir ihre alte Kodak Baujahr 1920 schenkte, seit dem ist meine Sammlung so extrem angewachsen (die vermehren sich echt ganz schön :D) Von Freunden werde ich auch immer wieder belächelt wenn ich meine LCA (Praktisch für mal fix dabei haben) oder eben die Praktika raus hohle und erst mal alles einstelle und daran rum schraube, in der Zeit haben die Digitalen freaks einen „36 Film“ schon voll. Aber ich denke darum geht es gar nicht. Mit der analogen Fotografie habe ich gelernt mehr über das Bild nachzudenken und nicht einfach sinnlos rum zu knipsen und dann jedes mal der Überraschungseffekt beim Bilder abholen, mein Lieblingsmoment. Zum Lernmodus kann ich nur sagen, dass ich immer ein kleines Notizbuch dabei habe, indem ich mir meine Einstellungen notiere, das hilft auch 😉
Liebe Grüße
Vivi
Hallo Vivian,
natürlich muss es keine Leica M sein. Es gibt viele tolle analoge Kameras derzeit für kleines Geld auf dem Markt. Ich habe ja hier noch eine Canon AE-1, eine Canon F1 und eine Konica Hexar RF. Allesamt tolle Kameras und zum Teil deutlich günstiger als eine M6. Ich denke wenn man wieder den Weg in die analoge Fotografie finden will tun es sicher auch andere deutlich günstigere Kameras und selbst wenn man regelmäßig analog fotografieren will tun es andere. Aber wie ich schrieb: Neben dem ganz infantilen Wunsch einfach einmal im Leben eine Leica M Kamera zu besitzen haben mich der Wunsch nach kleinem Gewicht und Größe zu den Messsuchern getrieben. Demnächst schreibe ich auch noch was zur Konica Hexar RF auch eine tolle Kamera, wenn auch nicht ohne Macken/Probleme 😉
Ich habe übrigens schon lange aufgehört mir Sorgen zu machen was andere von mir und meinem fotografischen Equipment denken. In erster Linie weiß ich ja was es zu leisten vermag und wie ich das rausbekomme was ich haben will. Die Wahl der Kamera bzw. ob digital oder analog ist da meist nebensächlich.
Hauptsache ist: Film is not dead! 😉
Bin leider auch immer hin und her gerissen von Leica. Nun ja, jetzt habe ich eine für „arme Leute“ mal….
Meine Erste war eine Fuji AX5, weil Nikon FM2 zu teuer war. (Nikon Traum) Irgenwan dann D80 und D300s.
Leica ist halt noch extremer im Preis und wenn man was sein sollte. Aber es ist ein schöner Traum.
Ich besuche sehr oft in Wien 1 das Leica Geschäft und die Ausstellung.
Eine M6 (wegen Preis) hätte ich schon recht gerne.
Vielleicht bin ich aber dann auch Enttäuscht, wenn ich sie Besitze!
Dein Bericht ist sehr schön geschrieben und spricht mir direkt aus der Seele.
LG aus Wien
Thomas
Danke Thomas, es freut mich das er Dir gefällt. Also ich übertreibe nicht wenn ich sage, das meine M6 und meine x100T meine Lieblingskameras sind. Selbst wenn Dir die Leica nicht gefallen sollte, das schöne ist Du bekommst sie meist für den gleichen Preis wieder los….wenn sie denn dann gehen soll 😉
Hallo Mehrdad,
Vielen Dank für diesen Artikel. Allerdings ist es so das man im Hause Leica sehr innovativ war und dem von dir so geschätzten Autofocus entwickelt hat! Die damalige Firmenpolitik sprach seinerzeit allerdings dagegen diesen auf den Markt zu bringen…..Des weiteren finde ich es komisch Kameras zu vergleichen dessen technischer Stand ca. 15-20 Jahre auseinander liegen. ( Leica M6 von 1984 und Hexar Rf von 1999). Die Leica ist auf Zuverlässigkeit und nicht auf Innovationen ausgelegt und darauf das sie auch noch im hintersten Bergdorf (auch ohne Batterie) funktioniert. Rein mechanisch wie eine Schweitzer Uhr.
Viel Spaß weiter mit deiner M6, bis heute ein tolles Teil!
Viele Grüße
Sven
Was in dem Bericht als „Nachteile“ der analogen Fotografie aufgeführt wird, empfinde ich als 100%ige Vorteile. Als Denkanstoß, als Stimme im Kopf, die einen dazu zwingt und unterstützt, bewusst zu fotografieren.
Die Nachteile der digitalen Welt sind dagegen drastisch. Wenn ich das Bildrauschen meiner (High-End) DSLR mit dem Korn eines Ilford Delta 3200 vergleiche, ist eins der beiden hässlich, das andere schön. Wenn ich eine Frau mit Kodak Portra und einmal mit DSLR fotografiere, brauche ich Stunden, um die Hautfarbe auf dem digitalen Bild mit Weißabgleich korrekt einzustellen.
Schlussendlich geht es mir um die Qualität des fertigen Fotos, nicht darum, wie einfach ich zu diesem gekommen bin (,oder?).
Hallo Mehrdad,
wollte einfach mal schauen, womit Du deine analogen Bilder machst. Interessant das es aktuell eine Leica ist. Deine Motivation hast Du treffend beschrieben. Ich hatte mir auch mal eine M6TTL geliehen; irgendwie habe ich ihr innerlich aber keine Chance gegeben…wahrscheinlich plagte mich mein finanzielles Gewissen 😉
Wenn man Fotografie als Handwerk begreift, steht nicht das Ergebnis Bild am Schluss, sondern auch die Art, wie es entstanden ist. Vielleicht nicht für den Betrachter, aber für den der es geschaffen hat. So was, wie innere Zufriedenheit.
Ich kann deine Beweggründe jedenfalls teilen.
Nebenbei, dein Ausprobieren verschiedener Techniken scheint Dir nicht zu schaden. Ich finde, deine Bilder werden immer besser. Weil Du Situationen ablichtest, die so einfach nicht zu sehen sind.