Die Billingham 207 ist ähnlich wie die Hadley-Serie eine Schultertasche mit ein paar kleinen, aber feinen Unterschieden. In meiner Billingham Taschensammlung nenne ich sie liebevoll Nr.10. 🙈

Bevor ich zur Tasche selbst komme, ist es mir wichtig, für Transparenz zu sorgen. Die Billingham 207 wurde mir von Billingham zur Verfügung gestellt, um sie mir in Ruhe anzusehen und davon zu berichten.

Ich werde/wurde nicht für das Review bezahlt, noch lag der Bericht Billingham vorab zur Abnahme vor. Bilingham hat mir auch nicht vorgeschrieben, was ich sagen darf bzw. nicht sagen darf.

Wie immer bekommt ihr hier meine ehrliche Meinung zu der Tasche. Gutes wie schlechtes. Spoileralarm: Schlechtes gibt es im Grunde nicht ;)

Die 7er Serie aus dem Haus Billingham ist auch eine Schultertasche, jedoch - anders als die Hadley Serie - ist die 7er Serie nicht ausschließlich für die Arbeit an der Schulter konzipiert. Was ich damit meine, erläutere ich weiter unten.

Aktuell gibt es nur zwei verschiedene Größen in der 7er Serie. Die 207, um die es hier gehen soll, und die 307, welche sich auch in meinem Besitz befindet.

Diese beiden unterscheiden sich in der Größe lediglich in ihrer Breite. Während die 207 350x210x300mm (BxTxH) misst, sind die Maße der 307 390x210x300mm. Mit 1,75kg gegen 2,05kg ist die 207 natürlich auch etwas leichter.

Die wesentlichen äußerlichen Merkmale, die die 7er Serie von den Hadleys unterscheidet, ist zum einen der Tragegurt. Er ist breiter als bei den Hadleys und an der Tasche mit einem „Y“ ähnlichem System angebracht. Dies hat einen positiven Effekt auf die Lastenverteilung im gesamten.

Der Zugang zum Hauptfach ist, anders als bei den Hadleys, mittels einem Reißverschluss gesichert. Öffnet man diesen, verhält sich die Tasche ähnlich einer alten „Ärztetasche“. Dies vereinfacht einem den Zugang zum Inhalt extrem.

Anders als die Hadleys hat die 7er Reihe kleine Messing(?)füße. Die Basis ist auch breiter und im Inneren ist eine breite formhaltende, gepolsterte Bodenplatte. Dies lässt die 7er Reihe sehr kippsicher am Boden stehen.

Gerade das ist bei den Hadleys so nicht immer möglich. Es fehlt dort die festere Basis und eben die Füßchen.

Im geöffneten Zustand sind unter der Deckklappe auch zwei kleinere Lederriemen. Diese lassen einen schnell die Tasche greifen und transportieren, ohne die Tasche zwingend am Gurt oder dem Griff an der Hauptklappe ausschließlich greifen zu müssen.

Sehr schön hier ist, dass, wer diese Transportmöglichkeit nicht nutzen will, der kann den einen Lederriemen einfach abnehmen und muss sich so beim Schließen der Hauptklappe nicht mit dem einen Lederriemen beschäftigen.

Die 7er Reihe richtet sich meiner Meinung nach eher an die Fotografen, die mit etwas größerem Equipment unterwegs sind. Kameras wie DSLRs mit größeren Autofokusobjektiven oder mit mehreren Kameras. Ich habe in meinem Beispiel hier 2 Leica Ms jeweils mit Objektiv, einer SL2s mit zwei kleineren Sigma iSeries Gläsern und natürlich noch etwas Kleinkram (nicht auf dem Foto).

Das ist schon eine Menge Kapazität, was diese Tasche einem bietet.

Mit diesem Equipment bin ich zwei Stunden durch Berlin spaziert, und ich war erstaunt, wie wenig belastend das ganze war. Das Gurtsystem der 207 bzw. der 7er Reihe ist hier wirklich ganz hervorragend.

Ich habe schon viele Billinghamtaschen hier auf unserem Blog besprochen, und wie bei all den anderen Billinghams bildet die Billingham 207 in den Punkten Verarbeitungs- und Materialqualität keine Ausnahme. Beides ist hervorragend!

Für mich erfüllt jede Billinghamtasche, die ich kenne, seinen Hauptzweck ganz hervorragend. Billingham Taschen schützen mein teilweise sehr teueres Equipment perfekt! Sei es vor Stößen, wenn ich im engen Stadtgewusel durch die Straßen ziehe oder in der freien Landschaft durch Dreck, Staub, Matsch etc wandere. Wenn es mal wie aus Kübeln regnet, muss ich mir höchstens um meine Kleindung Sorgen machen, nicht aber, dass meine Kameras und Objektive feucht oder gar nass werden.

Die Langlebigkeit der Taschen sucht auch seinesgleichen und macht so die zugegebenerweise etwas höheren Anschaffungskosten schnell wieder wett. Eine Billingham reicht mindestens ein Fotografenleben lang. Nicht umsonst gibt es im Netz zahlreiche Berichte über Fotografen, die schon seit mehr als 40 Jahren eine Billingham nutzen.

Das alleine ist in meinen Augen das allerwichtigste Argument für eine Billingham. Man bekommt mit einer Billingham das, was man in erster Linie in einer Fototasche sucht:

Eine qualitativ hochwertige und langlebige Fototasche, die das Equipment bestmöglich schützt.

Die Billingham 207 erfüllt dieses Versprechen sehr gut.

Mein Fazit kann nur positiv ausfallen. Die Tasche liefert sehr viel Stauraum, lässt sich sehr angenehm tragen, schützt das Equipment hervorragend vor äußerlichen Witterungseinflüssen, aber auch Stößen und ähnlich unsanften Situationen.

Schade finde ich, dass Billingham der 7er Reihe nicht das Innenmaterial der Hadleys spendiert. So ist ein Stapeln von Equipment eher nicht gut möglich.

Einen Strap für die Montage an einem Trolley würde ich auch begrüßen.

Gerade aber für Fotografen, die ihre Tasche lieber am Boden abstellen wollen, um zu fotografieren, oder die etwas größeres und schweres Equipment transportieren wollen, könnte die 7er Reihe der Hadley Reihe vorzuziehen sein.

Ich benutze meine Hadleys meistens, wenn ich in Städten herumlaufe und Streetfotgrafie und ähnliches betreiben will, meine 307 und jetzt die 207 vor allem dann, wenn ich zu einem Shooting gehe. Also Studio oder irgendwo an einer Location, wo ich mich länger aufhalte, um etwas abzufotografieren. Ich stelle die Tasche sicher am Boden ab und kann mich dann auf das Shooting selbst konzentrieren. Ich habe dabei sehr schnellen und leichten Zugriff auf mein Equipment und kann trotzdem kurz und schnell umziehen.

In solchen Fällen ist die 7er Serie hier in meinen Augen klar der Sieger, und ich mag diese Serie wirklich sehr. Die 207 ist für mein Equipment geradezu perfekt. Die 307 hat insgesamt ein wenig mehr Luft, und das hat auch seine Vorteile, aber für mich passt die 207 meistens besser.

Kaufempfehlung?

Absolut!