Mit dem Advent der Batis Objektive für E-Mount wird für mich nochmal ein Objektiv besonders interessant, das in der Batis – Reihe nun endlich mit Autofokus daher kommt: das Zeiss Distagon T* 25mm f2 (hier im z.f2 Anschluss für Nikon)
Das Distagon 25mm von Zeiss für F-Mount gibt es in zwei Versionen – einmal mit einer Offenblende von f2 und einmal f2.8.
Ich habe mich für die f2 Version entschieden, auch wenn sie üblicherweise erheblich teurer ist als die etwas lichtschwächere Version (Ich bin immer noch froh über mein gebrauchtes Schnäppchen!). Dabei kam es mir gar nicht so sehr auf die eine Blende an, sondern vielmehr auf die Charakteristik des Objektivs. Ein Weitwinkel dieser Art setzt man meist abgeblendet ein, für Architektur vielleicht oder auch bei Events. Komposition und Tiefe sind hier meist vorrangig noch vor dem Freistellen und Bokehspielereien. Allerdings kann das 25mm f2 auch in den letzteren beiden Spielarten gut mithalten – bei offenblendigem Einsatz.
Das 25er f2 hat offenblendig einen interessanten Charakter. Es vignettiert etwas und man bekommt diesen leichten Zeiss-typischen „3D-Pop“. In dieser Hinsicht scheint sich die gesamten f2-Reihe von Zeiss herauszustellen. Im Laufe der letzten Jahre habe ich mir drei Objektive angeschafft – das 35mm f2 Distagon, das 50mm f2 Makro-Planar und nun vor ein paar Wochen das 25mm f2 Distagon.
Im Nahbereich kann man bis auf 25cm heran fokussieren – damit lassen sich auch schon wunderbare Effekte erreichen, ohne dass zu sehr verzeichnet wird.
Abgeblendet wird es einfach nur wunderbar scharf. Chromatische Aberrationen sucht man aber auch offenblendig nahezu vergebens.
Von der Fujifilm X-Serie her kommend war ich eigentlich mit diesen Brennweiten oder zumindest ähnlichen Brennweiten schon gut ausgerüstet. Ein XF35mm f1.4, ein XF56mm f1.2 und schließlich das XF23mm f2 der X100s. Sie fielen alle den entsprechenden Angeboten aus dem Hause Zeiss zum Opfer- bis auf die X100s… 😉 .
Die beiden 35er betrieb ich zunächst nebeneinander, allerdings gefielen mir die Bilder aus dem Distagon deutlich besser als die aus dem XF35, so das jenes gehen musste. Das 56mm tauschte ich im wahrsten Sinne des Wortes gegen das 50er Makro-Planar ein und habe es nicht bereut. Es gingen mir zwar der Autofokus und etwas Lichtstärke verloren, aber ich gewann an einer Bildwirkung, die ich am einfachsten mit diesen „Zeisslingen“ erreiche. Plastizität, weiche Lichter, keine übermäßig harten Kanten im Bokeh und, wenn gewollt, ganz klare Schärfe.
Das Distagon 25mm f2 ist ein hervorragendes Objektiv. Offenblendig schon sehr scharf mit einem ganz leichten 3D-Pop, genau, was ich mir wünsche. Ich betreibe kein pixel-peeping, so dass ich zur Randschärfe nichts sagen werde. Vermutlich ist es, wie bei fast allen Weitwinkelobjektiven – wer das gesamte Bild von Ecke bis Ecke scharf haben will, muss etwas abblenden. Hier ist klar, dass bei der geringen Schärfentiefe beim Einsatz der Blende f2 und der leichten Bildfeldwölbung und der Berücksichtigung der Dreidimensionalität des abgelichteten Objekts/ der Szenerie freilich nicht alles scharf sein kann.
Was mag ich eigentlich so sehr an dem 25er f2?
Es ist der Übergang von scharf-unscharf. Es ist der Umgang mit Spitzlichtern besonders im Bokeh. Es ist die sehr gute optische Korrektur. Es ist die hervorragende Haptik.
Und ja, mir gefällt die leichte Vignettierung, die leichte Bildfeldwölbung, der leichte Schärfeabfall zum Rand. All das unterstützt die leichte Plastizität, die das mit dem Distagon 25mm f2 fotografierte Objekt im Bild bekommt. Das Zeiss befummelt man gern, wenn es an der Kamera hängt. Es macht Spaß, damit zu fotografieren und die Ergebnisse sind sehr gut (zumindest der Teil der Ergebnisse, für den das Objektiv verantwortlich gemacht werden kann!). Dieser butterweiche Fokus, dieser tolle Mikrokontrast, der einen direkt sehen lässt, auch ohne Sucherlupe und dergleichen, welcher Bereich scharf ist. Mit den Zeisslingen kann man einfach gut und schnell scharf stellen. Der Übergang ins Unscharfe ist so gut, dass es einen oft nichtmal stört, wenn etwas nicht ganz scharf ist. Es wirkt immer noch harmonisch.
Was spricht gegen das Zeiss?
-es ist groß
-es ist schwer
-es ist nur manuell zu fokussieren
-Helligkeitsabfall zum Rand bei Offenblende (ich persönlich mag es so)
Was spricht für das Zeiss?
-hohe Schärfeleistung
-präzise zu Fokussieren
-hoher Mikrokontrast
-sehr gutes Bokeh
-sehr gute rectilineare Korrektur
-sehr gutes Gegenlichtverhalten
Wer ein Weitwinkel sucht, dass auf Kleinbildformat schon leicht die Weite fühlen lässt und auf APS-C zum Immerdrauf mutieren kann, wird hier fündig.
Leave a reply
Wie groß ist der Drehwinkel des Fokusringes von unendlich bis max. Naheinstellgrenze?
Hi Klaus, ca 120° schätze ich. 90° von 0,25 bis 0,6m. Der Fokus läuft weich und gut gedämpft. Fokussieren geht recht einfach damit.
Bin leider auch Zeiss verfallen. Leider fehlen mir noch solche Weitwinkel. Bei mir war es das Pancolar 80 1,8 CZJ. Seit ein paar Tage habe ich ein Planar 50 1,8 Carl Zeiss M.i.W.G (QBM). Gleich bei meinen ersten Testbild mit 1,8 war ich verliebt in das Altglas. Leider sind die Preise jetzt schon Traumpreise geworden.
Mein Tessar 50,2,8 Jena ist auch von einer Ecke zu der anderen Scharf. Es hat aber für mich nicht den Reiz wie das Pancolar oder Planar.
Die Zebra Version Tessar ist vielleicht etwas schwächer. (habe Beide)
Mein 35 1,4 Fuji ist mein „Susi Sorgenlos“ wenn es schnell sicher und scharf sein muss.
Seit ich aber mit den „alten „Unterwegs bin, ist es wirklich selten an der T1. Mit meinen Helios 44-2 habe ich einen „Nachbau“ des Zeiss.
Ja muss mal klein anfangen…
Hoffentlich habe ich den Rahmen „Zeiss“ nicht gesprengt. Falls mir so eines günstig über den Weg läuft…….
Bitte auch noch die anderen Zeiss so schön Vorstellen. (oder hast du schon? )
LG aus Wien Thomas
Die anderen Zeiss Objektive will ich auch noch vorstellen in ähnlicher Form. In der Richtung wird sich hier sicher einiges tun, die Firma Zeiss will uns hier auch etwas unterstützen. 🙂
Die alten Gläser mag ich auch sehr. Das Helios 44-M ist die Linse, mit der ich fotografieren gelernt habe, auf nem Zenit… Für QBM mag ich das 55mm f1.4 Rollei. Da gibt es auch ein schönes 85er Planar.
Schönes Review; die Bilder gefallen mir sehr und zeigen wunderbar den Bildeindruck den man mit Objektiven von Zeiss erzielen kann. Den «Zeiss Touch» eben. Das 25-er habe ich schon länger im Blick, allerdings in der C/Y Contax-Variante als 2,8/25. Leider sind die Gebrauchtpreise für diesen Typ nicht ohne was wohl an einer relativ kleinen produzierten Stückzahl liegt.