Zu allererst muss ich mich wiederholen. Ich mag keine Zooms! Spätestens seit ich mit der x-pro1 und den hervorragenden Fujinon xf Festbrennweiten fotografiere, habe ich feststellen müssen, dass mir eine Festbrennweite einfach hilft, mich mehr auf mein Motiv einzulassen. Und dennoch hat mich das Fujinon xf10-24mm gereizt. Warum das so ist, dürfte hinsichtlich der Anfangsbrennweite für einen Landschaftsfotografie-Interessierten wie mich eigentlich jedem klar sein, oder? Je weiter desto besser!
Ich schrieb also Fujifilm digital in Deutschland an und bat um ein Testexemplar, welches sie mir auch netterweise überließen. Leider heißt das aber auch, dass mich das xf10-24mm irgendwann auch wieder verlassen wird. Und hier greife ich jetzt mal vor, das ist richtig schade!
Und bevor jemand von Euch auf falsche Gedanken kommt: Ich mache das hier ohne eine Bezahlung. Doof wie ich bin 😉
Look and feel
Das Objektiv ist im Vergleich zu dem Fujinon xf18-55mm groß, aber das bringt wohl auch ein UWW Zoom rein konstruktionsbedingt mit sich. Toll ist, dass es innenfokusiert ist und dadurch mit Veränderung der Brennweite nicht seine Größe verändert.
Was mich sofort irritierte ist, dass der Blendenring keine Beschriftung hat. Das finde ich sehr seltsam. Von dem 18-55mm und dem 55-200mm war das zu erwarten und eigentlich auch nicht anders möglich, aber das 10-24mm hat über den gesamten Zoombereich eine durchgehende Anfangsblende von f4.0. Warum Fujifilm hier nicht dasselbe Prinzip wie bei den Festbrennweiten mit Blendenring gewählt hat, ist mir nicht klar. Zumal ich sagen muss, dass ein Grund, das optisch sehr gute 18-55mm Zoom wegzugeben, für mich, neben meiner allgemeinen Abneigung gegenüber Zoomobjektiven, eben der nicht beschriftete Blendenring war. Man muss dann immer durch den Sucher oder eben auf das Display schauen, um zu sehen, welche Blende aktuell eingestellt ist. Für viele ist das sicher kein Problem. Zu meiner Arbeitsweise, bei der ich gerne die Kamera vorher schon unauffällig am Hals baumelnd einstelle, um sie dann nur noch schnell ans Auge führe, komponieren und auslöse, passt es jedoch oft nicht gut. Gerade bei einem Weitwinkelzoom und meiner Freude auch an Strettfotografie im Weitwinkelbrereich hätte ich das schön gefunden.
Das 18-55mm war mein letztes Zoom und vor dem 10-24mm hat mich dann auch kein Zoom mehr interessiert. Vor alem der Bereich 10-14mm macht diese Optik für mich jedoch hochinteressant.
Positiv überrascht war ich über die Gummierung an dem Zoomring. Das fässt sich ganz angenehm an. Und Fujifilm hat hier mit einer Strukturierung des Ringes im Vergleich zu den Zeiss Touits für mich den besseren Weg gewählt.
Alles in allem liegt es an der x-t1 oder x-pro1 sehr gut in der Hand ohne allzu kopflastig zu werden.
Schärfe und Autofokus
Allzu viel zu sagen gibt es da nicht! Zumindest nicht von einem Nicht-Pixelpeeper 😉
Es ist ein Zoom der neusten Generation und dementsprechend schnell ist es, auch an der x-pro1.
Schon offen ist es schön scharf. Bei einem Ultraweitwinkelzoom wie dem xf10-24mm interessiert mich im Grunde aber der Offenblendenbereich eh nicht so sehr, da der Bereich von 10-16mm vorzugsweise meine Aufmerksamkeit erhält, und da reicht die Tiefenschärfe bei einem etwa 1m entferntem Objekt (am APS-C Sensor und 10mm Brennweite) bei Blende 4 bereits von ca. 0,6-4,2m.
Genial ist der integrierte Bildstabilisator. Dieser ist bei Fujifilm Objektiven eh einer der besten. Beim Fujinon xf55-200mm habe ich bei 200mm und f4.8 bei 1/40s noch locker aus der Hand knackscharfe Ergebnisse erhalten. Das hat mich wirklich erstaunt. Der OIS des 10-24mm ist der gleiche und soweit ich weiß legt das neue wetterbeständige Reisezoom, das Fujinon xf18-135mm f3.5-5.6 WR, noch eine „Schippe“ oben drauf.
Es gibt ja so eine grobe Faustregel, welche sagt, dass der Umkehrwert der Brennweite in etwa die Mindestzeit ergibt, mit man eine Aufnahme noch aus der Hand machen kann. Ich beziehe das für mich immer auf das Kleinbildformat. Sprich, das xf10-24mm, welches auf KB bezogen ein 15-36mm wäre kann man noch bei normal ruhiger Hand bei 36mm Brennweite und 1/40s die Gefahr von Verwacklungsunschärfen gut ausschließen. Fujfilm gibt bei seinem Bildstabilisatoren (OIS) an, dass man 3 Blenden damit gewinnt. Das würde, um mal in der Theorie bei dem 36mm Brennweite zu bleiben, heißen, dass man bei 1/5s noch aus der Hand fotografieren kann. Das ist natürlich in manchen Situationen super. Auch wenn es überall immer heißt: Das Stativ ist Dein Freund! Ich hasse es, Stative mit mir rumzutragen.
Hier mal ein paar Bildbeispiele, welche die Arbeit des Bildstabilisator ganz gut wiedergeben.
Mein Fazit
Das Fujinon xf10-24mm Ultraweitwinkel Zoom ist das erste Zoom seit langem, welches früher oder später seinen Weg in meine Fototasche finden wird. Zwar habe ich mit dem Fujinon xf14mm f2.8 bereits ein sehr gutes Ultraweitwinkel Objektiv (wie ich erst kürzlich wieder feststellen konnte), aber der Bereich 10- <14mm ist damit nicht abgedeckt. Und manchmal wäre das noch zusätzlich ganz schön zu haben. Ich war immer wieder von der guten Abbildungsleistung und den für ein Ultraweitwinkel wirklich sehr gut in den Griff bekommenen Verzeichnungen erstaunt. Die Schärfe ist für mich über jeden Zweifel erhaben und der OIS ist natürlich auch eine sehr gute Sache.
Einzig der Preis lässt mich im Moment noch etwas zögern. Aber für diejenigen unter Euch, bei denen knapp 1000 Euro weniger in der Haushaltskasse nichts ausmachen (beneidenswert, ganz nebenbei 😉 ), kann ich nur sagen: Kaufen!
Hier noch ein paar Bilder, welche mit dem xf10-24mm entstanden sind.
Anmerkung: In meinem Beitrag befinden sich Verlinkungen zu meinem Amazon-Account. Solltet Ihr eines der Produkte über diesen Link kaufen, so erhalte ich eine kleine Provision, die Euch nichts kostet.
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UWW Bilder sind einfach nur gut…..aber der Preis wird eine große Herausforderung das meiner Frau zu erklären. Schön wären noch ein paar Testbilder im Nahbereich.
Hallo Julian, ich werde mal schauen ob ich welche nachreichen kann, okay? Einfach so tun als hättest Du die Optik schon immer gehabt. Wenn Du mehr Glück hast als ich und eine Frau hast die sich nicht groß für Fotografie interessiert klappt das bestimmt 😉
Auch wenn ich selbst eher Bilder lieben kann und will, die kaum oder unbearbeitet sind: Jungs, Ihr seid einfach klasse …
Na da sagen wir doch einfach mal: Danke! ?