Erstaunlich. Mir wurde eine Frage gestellt in den Kommentaren zu einem meiner Flickr Bilder (Werner, Danke! für den Denkanstoß!), die mir zu denken gab. Nicht im Negativen, sondern einfach nur so zu denken.
Die Frage lautet: „Was ist das Besondere an diesem Objektiv ?“
Inhaltlich ist das sicher eine Nachfrage nach dem Objektiv, das ich da verwendet habe (übrigens das 50mm f2.4 Iberit von Handevision). Ich höre das aber auch noch auf einer anderen Ebene – was genau ist eigentlich das Besondere daran? Was teste ich eigentlich? Was bewegt mich dazu, immer wieder Objektive auszuprobieren und darüber zu schreiben?
Die Antworten sind vielerlei. Wenn ich darüber nachdenke, was ich da immer eigentlich teste, komme ich nicht umhin, mir da eine Art Sinnfrage zu stellen. Nämlich: „Warum teste ich dieses oder jenes Objektiv?“ Da kommt natürlich verschiedenes zusammen. Suche ich wirklich nach dem „Besonderen“ in einem Werkzeug, das sehr vergleichbar mit anderen teils sehr ähnlichen Werkzeugen ist? Was mache ich da eigentlich?!
Und die erste Antwort, die mir da aus dem Herzen springt: Weil ich Spaß daran habe! Ich finde es toll, dass wir hier bei Qimago gute Kontakte pflegen zu verschiedenen Firmen, die es uns ermöglichen, verschiedenes Spielzeug auszuprobieren. Ähm. Werkzeug. Ich meine Werkzeug. Und da kommen natürlich interessante Produkte zu uns, die wir dann für ein paar Tagen testen können und dann schreiben wir unsere Meinung dazu auf. Objektive dieser oder jener Sorte gibt es wie Sand am Meer. Das ist keine Frage. Wenn wir Objektive anfragen zum Test, dann die, auf die wir gespannt sind. Das hat unterschiedliche Gründe, für mich steht da im Vordergrund der Spaß, den ich beim Fotografieren damit haben kann. Die Freude am Ergebnis. Und wenn sich das einstellt, dann fällt es mir auch leicht, einen Bericht darüber zu schreiben. Ich schrieb auch schon darüber, wenn mir etwas nicht gefallen hat – so viel Ehrlichkeit muss sein! Wenn ein Gerät Werkzeug bleibt und nicht in die Sphäre des Spielzeugs aufsteigt (ja, aufsteigt!), dann muss das auch gesagt werden. Leistung ist nicht alles, es muss Freude daran entstehen, finde ich.
Eine andere Antwort ist natürlich, und so ehrlich muss man da auch sein, dass eine Neuerscheinung auf dem Kameramarkt natürlich Aufmerksamkeit mit sich bringt. Und natürlich möchten wir unsere Gedanken zur Fotografie, unsere Bilder und Meinungen, gern mit vielen Menschen teilen (und sind auch immer sehr auf eure Kommentare gespannt!!!) – da hilft es natürlich sehr, wenn man nicht irgendwas testet, das „uralt“ ist und vielleicht schon ein paar Jahre am Markt besteht. Natürlich kommen dann auch neue Produkte zu uns, die wir dann vorstellen und nicht immer ist alles nur chic! Kritisch sein ist wichtig und manchmal sind es quasi Kleinigkeiten in der Bedienung, die einen vom Kauf abhalten können. Das ist nur gut, wenn man das auch kundtut, ohne jedoch auf sowas rumzureiten. Unsere Reihe zu alten Objektiven, die heritage Serie, ist uns aber auch wichtig: Nicht nur Neues kann man vorstellen. Nein, auch altbewährtes findet seinen Platz. Es geht nicht um die Menge der Klicks, sondern um Inhalt. Und den liefern wir gern.
Also, was ist nun das Besondere am Objektiv? Gute Frage – das versuche ich jedes Mal wieder herauszufinden. Immer wieder stelle ich mir genau diese Frage, wenn ich etwas anfrage oder in die Hand bekomme zum Testen. Was ist das Besondere? Warum sollte ich das testen und auch darüber schreiben? Im besten Falle: Weil es Spaß macht. Weil es inspiriert. Momentan ist bei mir eine Canon EOS M5 zum Testen. Die ist klein und von der Bedienung her ganz anders als meine anderen Kameras, aber: Sie macht mir Spaß. Andere Reviews schreiben, dass sie dies oder jenes nicht gut kann… So what?! Ich habe Lust, diese kleine Kamera immer wieder mitzunehmen und zu benutzen. Sie ist ständig mit dabei und schnell draußen und im Einsatz. Und genau so soll es ja auch sein. Macht Spaß, das Teil! Da hatte ich sogar Lust, mein Otus von Zeiss auf die winzige M5 zu schnallen. Völlig bescheuert, so in Dysbalance. Aber: Lustig!
Also an dieser Stelle kein review zum Donnerstag von mir, sondern ein paar Gedanken zum Thema. Lasst einen Kommentar da. Gern auch, was wir für euch testen oder vorstellen können. 🙂
Elmar
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Kann deinen Bericht nur unterschreiben Elmar , ich mag eure „Tests“ sehr !
Das du mit der M5 fotografierst, hat mich zuerst gewundert, dann wieder gefreut, weil es zeigt das du keine Berührungsängste hast – das Otus schaut ja mächtig darauf aus (Lechz, Sabber, ……. 🙂 ).
Die M5 hätte mich auch schon interessiert (ich fotografiere ja auch noch immer mit meiner Canon DSLR – und ja genau, weil es mir einfach noch immer riesigen Spaß macht, nicht zuletzt durch die Milvus Objektive, auf die ich wiederum durch dich und deine Berichte über die Zeissen aufmerksam wurde – DANKE vielmals dafür), habe aber in der Zwischenzeit einen Adapter für EF-Objektive für meine Olympus Mft gefunden, der alle Daten (Blende, Autofocus,etc …….. – ein geniales Teil !) überträgt.So kann ich adaptieren wie ich will und habe die Vorzüge beider Systeme – und warum – ja genau, WEIL ES SPASS MACHT 🙂 !
LG Wolfgang
Hallo Wolfgang,
die M5 ist schon eine kleine, sehr reizvolle Kamera! Adaptieren macht ja immer Spaß – und für mich ist das ja auch DER Vorteil der spiegellosen Systeme: Einfach hin und her kombinieren, was so geht. Daher scheue ich mich auch so vor jeweils systemeigenen elektronischen Objektiven. Letztlich passen die immer nur auf das eine System… und das reicht manchmal einfach nicht. Nur in Ausnahmefällen bleibe ich da mal irgendwo hängen. Wann immer ich ein Objektiv kaufe, muss es auch auf mehreren Kameras einsetzbar sein. Daher gucke ich auch immer zuerst nach Nikon Anschluss, den kann man ja fast überall drauf bauen. 😉 Und dann kann ich auch die Kameras wirkllich vergleichen… Hihi. Spaß muss sein!
LG Elmar