Jedes Jahr gibt es besondere Zeiten. Eine davon ist das Osterfest, welches für Christen insbesondere wichtig ist. Viele Gemeinden feiern da besondere Gottesdienste zu teilweise ungewöhnlichen Zeiten um die Geschichte um Kreuzigung und Wiederauferstehung entsprechend zu würdigen.
Einer dieser besonderen Gottesdienste ist in Quedlinburg die Osternacht. Dabei trifft man sich in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag und begrüßt den Sonntag um Mitternacht. Es ist ein Gottesdienst voller Hoffnung auf neues Leben und neue Kraft. Getragen wird das ganze von Taizé-Gesängen, die sich wiederholend inkantieren lassen und damit leicht zu lernen und stets wiedererkennbar sind. Man kann sich einlassen auf diese Stimmung.
Zunächst wird die Osterkerze als einziges Licht in die Kirche getragen und später, nachdem man an der Grablege in der Krypta war, können alle ihre Kerze an der Osterkerze entzünden und so dies besondere Licht mitnehmen. Es ist faszinierend zu erleben, wie das Licht sich in der sonst finsteren Kirche langsam ausbreitet und bewegt. Die letzte von vier Stationen findet sich im Chorraum der Kirche.
Als es zum Ausgang ging, entschloss ich mich, eine Aufnahme zu wagen und stellte die Kamera auf einen kleinen Schrank, der im Westwerk der Kirche steht. Es war eine lange Belichtung nötig und ich wollte gern den Strom der Kerzen in der Kirche einfangen. Jede einzelne Kerze, und hier sind es etwa 150 Personen, bewegt sich im Raum, die Treppen hinunter und längs durchs Hauptschiff.
Das Wählen des Bildausschnitts und das manuelle Fokussieren war nicht ganz einfach bei diesen Lichtverhältnissen. Letztlich gab es aber nur diesen einen halbwegs ungezielten Versuch, danach war der Moment vorbei. Also nahm ich lieber eventuelle Fehlerchen in Kauf und konzentrierte mich auf die Stimmung.
Aufgenommen wurde dies mit einer Fujifilm X-T1 und einem Zeiss Distagon 15mm f2.8.
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Hey Elmar,
Hammer-Bild! Fängt die Stimmung super ein. Da wäre ich gerne dabei gewesen.
Ich hoffe wir sprechen oder sehen uns bald mal wieder.
liebe Grüße
M.