Wenn ich an Los Angeles denke, denke ich umgehend auch an Jim Morrisson, den Sänger der Band „The Doors“. Als später Teenager wurde ich ein riesiger Fan von der Musik der Doors. Bis heute liebe ich die Musik und drehe noch immer bei Songs wie „Wild Child“, „Break on Through“ und „People are Strange“ die Lautsprecher Richtung Anschlag auf – sehr zum Leidwesen meiner Frau.
Je mehr ich mich mit der Band beschäftigte, umso mehr erlag ich der Person Jim Morrisson. Sein Ende machte mich traurig, und sein Leben war am Ende das eines kaputten Menschen. Er hat wohl die falschen „Götter“ am Ende angebetet, und so schrecklich es war, dass sich dieser charismatische junge Mann selber zerstörte, vielleicht war es auch das, was viele so an ihm „bewunderten“ oder gar forderten. Jedenfalls habe ich ein festes Ritual, wenn ich in L.A. ankomme und mit dem Bus zum Hotel fahre:
Kopfhörer auf und „L.A. Woman“ vom gleichnamigen Album auf voller Lautstärke auf die Ohren. Den Kollegen zuliebe verzichte ich aufs Mitsingen, muss mich aber immer sehr beherrschen. Bin ich aber alleine, dann gehe ich ab. 😉
Das erste Mal, als ich nach L.A. kam, war ich etwas enttäuscht. Als junger Mann habe ich mir wer weiß was ausgemalt. Ich glaube, diese ewig große Betonwüste, die das Ballungsgebiet L.A. nun einmal ist, hat selbst mich Berliner Junge ins Staunen versetzt. Aber schön ist echt was anderes! Hier und da ein paar Palmen, riesig breite Straßen, winzig kleine Bürgersteige und ewige Wege im dichten Verkehr. Schrecklich!
Die Highways sind 6-spurig. Die zahlreichen Autobahnkreuze werden durch in die Luft steigende Auf- und Abfahrten miteinander verbunden, wodurch sich stellenweise ein Wirrwar an Betonpfeilern und Autobahnbrücken bildet. Verrückt!
Aber dann ist da diese Sonne, diese Strände, die vielen Freaks und Künstler am Venice Beach, die Sportler, Fahrradfahrer, Inlineskater und all die Menschen, die einfach nur entspannen und sich selber genießen. Man weiß, das man in Venice angekommen ist, wenn sich der Grasduft in der Luft verdichtet. Die vielen Musiker an der Promenade. Einer der Sänger schreibt auf sein Schild: „In Second Generation Street Musician“. Es scheint ein Qualitätsmerkmal zu sein.
Und dann ist da das Licht! Mein Gott, was ist das Licht schön da in Kalifornien. Besonders wenn sich die Sonne gen Horizont bewegt. Die bunten Häuser, die Surferbuden an der Promenade. Da spätestens verstehe ich es dann schon, wenn man sich in L.A. wohl fühlt.
Dieses Mal hatte ich nur eine Kamera und ein Objektiv dabei. Die Kamera war die Leica M10 und das Objektiv das Zeiss Distagon 35mm f1.4 ZM. Ich liebe dieses Objektiv. Die Bildergebnisse überzeugen mich jedesmal aufs neue, und wenn ich mich nur für ein Glas an meiner Leica entscheiden müsste, dann wäre es immer dieses wundervolle Glas.
Ich bin mit der U-Bahn bis nach Santa Monica gefahren und von dort den Strand entlang nach Venice gelaufen. Herrliches Wetter und Meeresrauschen, barfuß mit T-Shirt und kurzer Hose am Strand entlang, und das im Dezember. Das Meer war kalt und dennoch waren einige Menschen im Wasser. Der Strand bei Santa Monica und Venice ist recht breit und sehr weitläufig. Ich habe die Strände in Kalifornien eigentlich nie voll erlebt, zumindest nicht so, wie manche bei uns hier in Europa. Das hat schon was!
Zumindest da ist „America Great Again!“ 😉
Den Skatern in Venice könnte ich stundenlang zuschauen, am liebsten in den frühen Abendstunden, wenn die Sonne tief steht, da ist die Stimmung einfach noch mal besonders. Irgendwann war dann meine Sorge doch groß, dass ich auf dem Rückweg mit meinen kurzen Hosen und T-Shirt zu frieren beginne, wenn die Sonne dann ganz weg ist. Ich begab mich entlang der Strandpromenade dann wieder zurück nach Santa Monica, um mit der Bahn wieder nach Downtown zu meinem Hotel zu kommen. Kurz vor dem Musclebeach dann, die Sonne war gerade untergegangen, entdecke ich die Silhouette eines Slackline Künslers. Das ist wirklich beeindruckend, wie sie da auf der Slackline rumgesprungen sind und scheinbar mit dem Seil festverkittet waren beim Landen. Im Hintergrund leuchteten die Lichter des berühmten Santa Monica Piers. Es war wirklich eine sehr schöne Stimmung und ich war spätestens da wieder mit L.A. versöhnt.
Alle Bilder in diesem Post sind mit dem Zeiss Distagon 35mm f1.4 ZM entstanden. Habe ich schon erwähnt, dass ich das Glas liebe?! 😉
Kommt, begleitet mich auf einen Kurztrip von München nach Los Angeles?
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Hallo Mehrdad,
Glückwunsch;
wirklich tolle Bilder;man möchte direkt wieder Sommer haben.
Habe zwischenzeitig den Wunsch nach einer M240 verworfen, aber wenn ich mir hier deine Bilder so angucke,
werde glaube ich diese Entscheidung nochmal überdenken.Es würde zwar nur für eine M240/262 reichen, aber die könnten es ähnlich gut hoffe ich. Das Distagon 35mm 1.4 ist mir doch zu wuchtig. Ob es das Biogon 35mm 2.0 ähnlich abbilden würde ?
Gruß
Michael
Hallo Michael,
freut mich das sie Dir gefallen die Bilder.
Ja, ja das durchringen sich eine Leica zu kaufen. Ich glaube ich weiß was da in Dir vorgeht. ?
Nun, zu Deiner Frage: Kann ich Dir leider nicht sagen. Ich kenne das Biogon 35mm f2.0 nicht so gut.
Aber mit den Biogonen an der M kann man eigentlich nichts falsch machen. Es gibt ja einige die einige ZM‘s optisch sogar vor den Leica Gläsern sehen? Kann das abschließend nicht beurteilen.
Ich höre das öfters über das Distagon, aber der Mensch (oder vielleicht auch nur ich?) gewöhnt sich dann wohl auch sehr gut an das?
Ich finde das Distagon ist einfach ein Hammer Glas!
Mehrdad, schöne Fotos, aber Du hast Dreck auf dem Sensor… 😉
Sag mal, wieso darfst Du zum Fotografieren ins Cockpit? Oder anders gefragt: Was muss man machen, um das (im Flug) zu dürfen?
Gruß,
Jens
P.S.: Mir fällt gerade auf, was mir hier fehlt: Eine Like-Funktion für Kommentare.
Jaaaaa, ich weiß.
Wollte das noch wegmachen und hab es dann vergessen. Aber danke für die Erinnerung.
Ich bin halt ein sehr sympathischer Mensch. Jeder erliegt halt meinem Charme. ?
Okay, was natürlich hilft: Wenn man selber auch im Flugzeug arbeitet.
Du meinst wie auf Facebook das „Gefällt mir“ unter einem Kommentar?
Wenn Du soooo sympathisch bist, muss ich Dich, sofern ich mal in die Mudderstadt komme, dich unbedingt treffen. 🙂
Ach ja, deshalb kommst Du so viel rum, kein Wunder…
Nun ja, mit dem gefällt mir bei den Kommentaren hätte das den Vorteil, dass ihr auch mitbekommt, dass Eure Antworten gelesen werden. Deshalb kam ich auf die Idee…
Das wäre doch eine schöne Gelegenheit. Du weißt wie Du mich erreichst. 😉
Tolle Bilder, Mehrdad! Besonders gefallen mir die Nachtbilder aus dem Cockpit. Und auch wenn ich solche Bilder schon tausend mal gesehen habe, aber die Skater mit Palmen im Sonnenuntergang sind einfach ein Highlight!
Danke Dir Kai.
Ja, die Location bei Venice ist immer wieder schön zu besuchen.