Das war so ein Tag ganz nach meinem Geschmack! Ich liebe ja Mehrdad´s Beiträge über das Fliegen und Fotografieren und am vorletzten Wochenende bot sich mir dann mal die Gelegenheit, es ihm mal gleichzutun 🙂
Hintergrund unserer „kleinen Reise“, die ich Samstag vor 2 Wochen gemeinsam mit meiner Freundin unternommen habe, war, dass Ihr Sohn Ole zu einem Jahr Work & Travel nach Australien aufgebrochen ist. Solche langen interkontinentalen Flüge kann man ja in Deutschland leider nicht aus der Provinzstadt Berlin starten, sondern man muss sich nach München oder – wie in unserem Fall – nach Frankfurt/Main begeben.
Da Ole gemeinsam mit seiner Freundin in dieses Abenteuer aufbrach, sind sie gemeinsam mit den Eltern bereits Freitags Richtung Frankfurt aufgebrochen, und wir beide sind dann Samstags mittags heimlich und als Überraschung für die beiden gefolgt und sind von Berlin nach Frankfurt geflogen. Alle ausser Ole waren in diesen Plan seit langem eingeweiht und alle haben dicht gehalten.
Kleines Gepäck war angesagt, denn was braucht man schon, wenn man nur für ein paar Stunden verreist. Dafür hat der Fotograf von heute einen teils unerschöpflichen Fundus an Taschen und Rücksäcken aus dem er wählen kann/muss. Bei mir fiel die Wahl auf meine Billingham Hadley Small Fototasche und meine aktuelle Lieblingskamera, die Leica Q. Geldbörse und Autoschlüssel und fertig war ich. So schnell war der „Koffer“ für eine Reise noch nie gepackt. Die Tasche meiner Freundin war in jedem Fall voller und schwerer, schon aufgrund der Mengen an Taschentüchern.
Der kurze und angenehme Flug nach Frankfurt, der mein „Fliegerherz“ aufjubeln ließ, war leider viel zu schnell vorbei, aber ich hatte ja noch die Vorfreude auf den abendlichen Rückflug. Mein Traum war es immer, Pilot zu werden und nur meine Körpergröße von 3cm über dem Limit machte diesen Traum damals zunichte. Daher bin ich in puncto Fliegerei immer sehr nah am Wasser gebaut. Aber jetzt bloss nicht sentimental werden…….
Trotz der immensen Größe des Frankfurter Flughafen, trafen wir Ole schon nach kurzer Zeit und quatschten erstmal ein wenig über die kommenden aufregenden Monate bei einem leckeren Kaffee. Ole war – anders als über unser überraschendes Auftauchen am Flughafen – überhaupt nicht aufgeregt. Äußerlich schien es, als bräche er zu einem Wochenendtrip auf. Dass wir ihn persönlich verabschieden wollten, darüber war er allerdings ziemlich aus dem Häuschen und happy. Zwischendurch ließ ich die beiden – Mama und Sohn – auch mal alleine und schlenderte so für mich durch die Flughafenterminals.
Ein Flughafen hat für mich immer etwas Magisches. Es gibt dort den Geruch von Weite, Freiheit und Fernweh. Geräusche wie das Umblättern der Abflugs- und Ankunftstafeln , das Stimmengewirr aus unzähligen verschiedenen Sprachen oder die Durchsagen aus den Lautsprechern sorgen bei mir immer für Gänsehaut und treibt mir auch regelmäßig die ein oder andere Träne ins Auge. Auch als Fotograf mit einer Kamera bewaffnet, bietet so ein Flughafen einen Sack voller Motive. Das Kommen und Gehen, das Lachen oder Weinen, es gibt so viele Momente, die man einfangen kann.
Wir verbrachten anschließend noch einen intensiven gemeinsamen Nachmittag, bis dann sowohl unser Rückflug und Ole´s Abflug via Singapur nach Australien bevorstand. Mittlerweile hatte sich auch Ole´s Freundin mit ihren Eltern dazugesellt. Es blieb allerdings nicht mehr viel Zeit und so haben wir uns alle mit überwiegend Freudentränen voneinander verabschiedet.
Nach diesem tollen Tag folgte dann noch der wiederum kurze Rückflug nach Berlin. Dort angekommen, ließ ich es mir nicht nehmen, nochmal kurz einen Blick ins Cockpit zu werfen. Die Piloten -unter Ihnen übrigens der Kapitän, der im letzten Jahr die Ehre hatte, den allerletzten Linienflug von Air Berlin absolvieren zu dürfen- waren ebenfalls froh, dass sich ihr Arbeitstag nun dem Ende entgegen neigte, waren aber so nett, mir noch ein paar Minuten zu schenken. Vielleicht haben sie es auch gemacht, weil meine Augen strahlten wie bei einem kleinen Jungen.
Dieser tolle Tag wird uns allen lang in Erinnerung bleiben. Wir wünschen Ole und Sarah die beste Zeit ihres Lebens!
Hier noch einen Hinweis für die „Foto-Nerds“: Alle Fotos sind mit der Leica Q und demzufolge mit dem 28mm f1.7 Summilux entstanden. Ich habe die Q für diese Art der Reportage- oder Street Fotografie komplett in den automatischen Modus versetzt. Die Kamera wählt die Blende und die Verschlusszeit, sie geht dabei jedoch nicht unter eine 1/60 Sekunde und über ISO 12500. Nur für Bilder, in denen ich zum Beispiel freistellen möchte, wähle ich dann natürlich Blende 1.7
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Schöner kleiner Bericht und Fotos dazu, die mir gut gefallen… Offenbar alles ohne viel Hokuspokus entstanden. Auch Bildprogramme aus der Camera benutzt oder viel nachbearbeitet? Würde mich interessieren, da ich momentan (wieder) mit einer Leica XP fotografiere und ggf. mal auf eine Q umsteigen würde, ohne allzu viel ändern zu wollen.
BG HPA
Hallo HPA,
Ja das stimmt. Keine Bildprogramme. Einfach out of cam auf das Handy per App und dann mit Snapseed minimal bearbeitet, bisschen Kontrast, bisschen Schärfe etc. Das war‘s. Danke für dein Feedback.
LG Christian Leipner
Oha. Dann sind das ja diese furchtbaren JPGs aus der Q von denen man immer hört/liest… Gut zu wissen… 😉
Spaß bei Seite. Vielen lieben Dank lieber Christian für Deine Beiträge hier im Blog.
Gruß
Erik