Es ist zum Mäuse melken! Kaum bringt Billingham eine neue Tasche auf den Markt, setzt so ein seltsames haben-will-Gefühl bei mir ein. Wäre ich der Taschenfreak, dann würde ich das einfach akzeptieren können. Ich könnte es mir als professionelles Interesse erklären, aber so muss ich mir einfach eingestehen, dass ich einen Taschen-Tick habe – wobei den hat der Jörg aber auch. 😉
Tja, und so nun auch wieder geschehen mit der neuesten Tasche im Billingham Sortiment, der Billingham Hadley Small Pro. Billingham war so freundlich, mir ein Exemplar zu Testzwecken zu leihen. Auch hier der wichtige Hinweis: Ich bekomme nichts geschenkt und muss bei Gefallen die Taschen käuflich erwerben. Dennoch will ich hier gerne über meine Erfahrungen berichten.
Die Billingham Small Pro bringt ein paar Eigenschaften mit sich, die für mich persönlich einiges an Verbesserungen sind, die ich gut gebrauchen kann. Ich besitze bereits die Billingham Small und wollte jetzt schauen, ob ich eventuell auf die Hadley Small Pro upgraden sollte.
Zu der Hadley Small sei gesagt, dass sie nicht nur meine älteste Billingham ist, sie ist auch meine liebste. Sie ist schön klein und bietet dennoch viel Platz. Bin ich mit meinen Fujifilm X-Kameras unterwegs, bietet sie mir gut Platz für eine Kamera (X-Pro2/X-H1) und insgesamt 3 Objektive (ich nutze keine Zooms). Bin ich mit meiner Leica M unterwegs, bekomme ich sogar Kamera plus 4-5 Objektive gut verstaut.
Die Taschen vorne bieten ebenfalls viel Platz. Sie lassen sich mittels lösens eines Druckknopfs erweitern und bieten so noch mehr Platz für Zubehör und den ganzen anderen Kleinkrams. Zwischen Inlay und Taschenhülle lässt sich auch immer eine Menge Zeugs verstauen. Ich bringe da vor allem flache Gegenstände wie ein iPad mini oder Dokumente bzw. U-Bahnpläne, Reiseunterlagen, Landkarten und ähnliche Dinge unter, die ich benötige, wenn ich im Ausland unterwegs bin ohne Internet.
Vor 6 Monaten dann hat Billingham die Hadley One herausgebracht. Der ein oder andere kennt hier vielleicht meinen Erfahrungsbericht dazu.
Billingham hat meiner Meinung nach mit der One einen schönen Spagat geschafft zwischen Fototasche (Schultertasche), Reisegepäck und/oder Alltagstasche. Die One ist die erste Hadley gewesen, die einen abnehmbaren Schultergurt und einen Riemen auf der Rückseite hat, um die Tasche auf einen Rollenkoffer mit Gestänge zu montieren.
Diese zwei Eigenschaften sind für mich als Vielflieger schon sehr wichtig. Ich muss die Tasche nicht über der Schulter beim Reisen tragen und muss mich aber auch gleichzeitig nicht mit dem runterhängenden Schultergurt abmühen. Da ich meist in Anzug/Uniform reise, ist mir eine an der Schulter hängende Tasche zuwider. Das zerstört für mich ein wenig den klassischen Look eines Anzugs. Aber vielleicht bin ich hier auch zu altmodisch.
Die Billingham Hadley Small Pro hat nun genau diese für mich wichtigen Eigenschaften von der One geerbt. Im Fotoalltag stören diese zwei Besonderheiten dann aber auch wiederum den Gebrauch der Tasche nicht. Ein klassischer win-win!
Im Vergleich zur Small sei noch erwähnt, dass die Small Pro jetzt auch ein Dokumentenfach auf der Rückseite hat, welches mittels abgedichtetem Reißverschluss verschlossen/geöffnet wird. Die Verschlussriemen sind kleiner geworden. Das finde ich optisch zwar schöner, da sie so an der Small nicht zu groß aussehen, praktisch ist das aber nicht unbedingt, zumindest nicht, wenn man mehr als eine Billingham aus der Hadley-Serie hat. Aber ich suche jetzt auch das Haar in der Suppe, denn ein Austauschen eines wohlmöglich abgenutzten Riemens ist immer möglich, nur eben nicht mehr mit den anderen.
Am Ende bleibt nicht viel mehr zu dieser Tasche zu sagen. Es ist eine echte Billingham und das für sich ist in meinen Augen schon ein Qualitätsmerkmal. Top Qualität! Man erhält eine super gefertigte, langlebige, wettergeschützte, stylische (Ja, ich weiß, das ist eine Geschmacksfrage!) Fototasche, die das zum Teil sehr teure Equipment sehr zuverlässig vor Stößen, Wasser, Schmutz, etc. schützt und im normalen Alltag, also wenn es mal nicht um Fotografie geht, nicht im Weg ist. Von mir gibt es hier eine ganz klare Kaufempfehlung. Mit einer Billingham macht man im Grunde nie etwas falsch. Nur wenn man zu wenige hat… 😉
Die Frage, ob ich upgrade, werde ich für mich zunächst mit nein beantworten. Ihr werdet Euch vielleicht fragen, warum ich trotzdem eine klare Kaufempfehlung abgebe. Nun, ich habe eine Small, und eine One.
Die One ist für mich im Fotoalltag zu groß, für meinen Job allerdings perfekt, da ich neben meinem Kameragedöns noch viel Platz für die anderen Dinge habe, die ich so benötige. Ich nehme meist das Inlay aus meiner Small oder Pro heraus, lege diese in die One, befülle den Restplatz mit meinen anderen Arbeitsutensilien und packe die Aussenhülle der Small oder Pro in den Koffer. Für den Arbeitsalltag verhält es sich mit der Small Pro genau andersherum zur One. Die ist zwar perfekt von der Größe für meinen Fotoalltag, aber zu klein für die Arbeit.
Diese zwei für mich entscheidenden neuen Eigenschaften (abnhembarer Gurt und Trolleymontage) würde ich im Fotoalltag aber gar nicht benötigen, weshalb ein Upgrade von Small auf Small Pro für mich vermutlich keinen Sinn macht! Auch wenn ich ehrlich gesagt diese Tasche seeeeeeehr cool finde und das Teufelchen auf der Schulter sagt: Los! Greif zu!
Hätte ich aber keine Small, würde ich sofort zur Hadley Small Pro greifen. Der Handgriff alleine für sich ist schon ein großer Grund für die Small Pro in meinen Augen. Die Small (Pro) ist besonders für MILC Besitzer einer der besten Taschen aus dem Hause Billingham, in meinen Augen. Zumindest für Reisen mit „kleinerem Besteck“. Eine tolle Tasche mit absoluter Kaufempfehlung von mir.
Gemeinsam mit meinem Kollegen Björn Hofmann war ich in Hakone//Japan und dabei ist ein kurzes Produktvideo entstanden. Viel Spass beim anschauen.
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Vielen Dank, Mehrdad! Ein ganz toller Bericht, wie immer :-).
Merci Dadash!