Berlin ist cool!
Manch einer wagt die kühne Behauptung, Berlin als das New York Europas zu bezeichnen. Egal, ob das nun stimmt oder nicht, in Berlin kann man vor allem sein, wer man will. Ob nun verrückt, hipp, spießig (allerdings geht das nur zu einem bestimmten Grad), wild, entspannt oder was auch immer. Frei! Das ist das Wort, das das Leben in Berlin wohl am besten beschreibt. Dafür liebe ich Berlin, ich sollte Deutschland sagen – Europa trifft es wohl noch besser.
Diese Freiheit wurde uns jedoch nicht geschenkt. Weit vor meiner Zeit sah das hier in Deutschland noch anders aus. Wer weiß, wie unser Leben heute ausgesehen hätte, wenn sich nicht einige Kräfte gegen andere aufgelehnt hätten? Der Gedanke kommt mir oft in der letzten Zeit – man muss ja nur mal in die Presse schauen die Tage. Entweder es geht um Terror, Flüchtlinge und/oder Nazis. Manchmal sogar lustig vermischt :/
Ich bin in Berlin-Charlottenburg aufgewachsen, nahe Westend. Eine sehr gute (bürgerliche) Ecke Berlins. Von den Briten kontrolliert. Berlin war ja damals in 4 Zonen aufgeteilt und jeder der 4 Besatzungsmächte nahm sich sein Stück von Berlin. In unserer Nachbarschaft gab es zahlreiche Soldaten mit ihren Familien – Tommies. Ich bin noch nie ein Freund von Krieg und/oder Soldaten gewesen. Und ich würde einen Soldaten wohl auch nie Helden nennen. Nichts gegen Soldaten als Person! Ich bin wohl eher sowas wie ein Pazifist? Und dennoch muss man ehrlich sein: Hätte es die alliierten Soldaten nicht gegeben, so wären wir heute… wo?
Dieser Gedanke führte mich kürzlich zu einem Soldatenfriedhof in der Heerstrasse. Ich kenne diesen Friedhof, vom daran vorbeifahren, seit meiner frühsten Kindheit, aber ich habe ihn nie besucht. Das wollte ich ändern. Das Durchschnittsalter der Soldaten auf diesem Friedhof zum Zeitpunkt, als sie im Krieg für Freiheit und Menschlichkeit gefallen sind, war 22 Jahre. In Worten zweiundzwanzig Jahre.
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Hallo Mehrdad, ich muss auch mal hier in Deinem Blog meinen Hut vor all den schönen, wie auch den ernsteren Themen ziehen. Du machst nicht nur fantastische Bilder, sondern nimmst einen förmlich immer mit. Und wenn es um technische Dinge geht dann ist es für jedermann leicht verständlich, macht Lust auf mehr oder hilft einem sogar beim Geld sparen. Ich schaue immer wieder mit Freude auf qimago vorbei.
Gruß Stefan
Danke Dir Stefan! Schön zu „hören“ 😉
Fotos, die zum Nachdenken anregen, Mehrdad.
Aber dieses mal wohl nicht aus der Leica ‚Mono‘ entstanden….?
Ja, in Berlin mussten in den letzen Kriegstagen noch viele junge Soldaten ihr Leben lassen….und wofür?
Ähnliches fragt man sich, wenn man heute die Bilder aus Syrien sieht…. wofür das alles?
Aber auch dort wird eines Tages, genau wie damals in Berlin, ein Neuanfang stattfinden, die Frage ist nur wann?
Gruß
Rolf
Hallo Rolf,
nein die Bilder sind alle (bis auf zwei oder war es doch nur eins?) mit der x-pro2 entstanden und in der Filmsimulation Acros mit Rotfilter.
So ist das mit der Freiheit? Die, die in ihr geboren werden halten sie für selbstverständlich und die welche dafür kämpfen müssen erleben sie meist dann nicht.
Ich hoffe das es in Syrien und all den anderen Ländern auch mal soweit sein wird…wobei die Welt seit Hitler Deutschland komplizierter geworden ist und Frieden in bestimmten Regionen nicht immer und überall und vor allem von jedem gern gesehen ist.
stimmt, da ist was dran.
Bist du mit der pro 2 zufrieden?
Stehe auch kurz vor dem Kauf….obwohl ich meine X-T1 ungern vernachlässigen würde…
Glaube mein Lob für deun Pilotenfoto von der ‚Mono‘ hast du übersehen…?
Wenn ich es als Orignal hätte, würde ich es sofort aufpostern….spitzenmäßig!
LG
Rolf
Die x-pro2 ist eine sehr gelungene Kamera. Fujifilm hat seine Hausaufgaben gemacht.
Doch habe ich gesehen….gerade 😉
Danke Dir.
Zum Foto: Alles Verhandlungssache 😉
Hallo Mehrdad, danke auch von mir für diesen Blog, den ich schon länger gerne verfolge.
Mein ganz besonderer Dank gilt Deinem Beitrag und den Worten dazu von heute. Ich bin auch Pazifist und Wehrdienstverweigerer, habe mir die Frage „wo wären wir ohne die Soldaten der Alliierten heute“ aber auch schon gestellt.
„Common Wealth“ – das wäre ohne sie kaum möglich geworden.
Gruß
TommyS
Danke Thomas und: Sehr gerne ?
Hallo Mehrdad.
Sehr „schöne“ Bilder, wenn man das bei diesem Sujet überhaupt sagen kann. Ein schwieriges Thema wird das immer bleiben, und auch nicht zu Unrecht. Mit dem Tod junger Menschen, die kaum oder keinen Einfluss auf die Umstände hatten, wird man nie leichtfertig umgehen können – egal, auf welcher Seite die Menschen starben. Die wenigsten hatten die Wahl.
Mit gefallen Deine Bilder genau daher sehr gut; sie sind respektvoll, ohne Pathos, aber auch nicht ohne erkennbare Nähe.
Viele Grüße
Matthias
Danke Matthias!