Vor nicht allzulanger Zeit habe ich ein 21mm testen können, auf das ich schon lange gespannt war: das 21mm f2.8 Loxia von ZEISS. Die Loxia Baureihe mag ich ohnehin sehr. Da trifft man auf sehr hochwertige knackig scharfe Objektive, die nicht zu groß gebaut sind und mit voller Unterstützung am E-Mount laufen. Wer also weiß, dass Sony spiegellos für die eigenen Ansprüche das richtige System ist und manuelles Fokussieren nicht scheut, sollte sich die Loxia genauer anschauen, finde ich.
Ein paar dieser Objektive habe ich bereits testen können und wusste daher, was mich haptisch so erwartet. Gut gedämpfter Fokusring, sauber klickende (auch de-klickbare) Blendenringe und eine solide, nicht zu leichte Verarbeitung. Die Loxia sitzen sauber und sicher am Body, da bildet das 21er auch keine Ausnahme. Die Gegenlichtblenden bei den Loxia sind allerdings eine andere Geschichte. Die rasten zwar erstmal gut ein, aber es kommt immer wieder vor, dass sich mal eine in der Tasche ablöst. Ich empfehle da eine regelmäßige Kontrolle durch den Nutzer. Was die Baureihe auszeichnet, ist, dass die Bauform innerhalb der Reihe innerhalb eines Rahmens gleich bleibt. Bedeutet bspw überall gleiche Filterdurchmesser. Als jemand, der regelmäßig UV/IR-Sperrfilter einsetzt, ist das für mich ganz praktisch – 52mm for the win.
Die Bildqualität, die das 21mm Loxia liefert, ist ganz fantastisch. Knackscharf ab Offenblende mit sehr vielen Details und hohem Mikrokontrast. Leichte Vignettierung bei f2.8 – was angenehm ist und danach dann einfach „sehr gut“ bis „perfekt“. Es gibt Objektive, die beim Fokus Peaking nicht so gut mitspielen, da sie bspw bei Offenblende, also genau, wenn man das Peaking braucht, nicht so kontrastreich sind, und das Peaking entweder ungenau oder einfach nur sehr schwach zu sehen ist. Das ist bei allen Loxia anders. Es ist wirklich eine Freude, damit schnell und (für mich ausnahmsweise) ohne Lupe scharfzustellen – Dank Mikrokontrast!
Das Bokeh ist nett, nicht zu viele harte Linien. Allerdings habe ich das 21er nicht wirklich auf Bokeh überprüft. Insgesamt verdienen die unscharfen Bereiche aber den Namen Bokeh (also „nebelhaft“ im weitesten Sinne) wirklich, denn es ist atmosphärisch weich. Schwer zu beschreiben, angenehm zu sehen. Farben sind akkurat – wie angedeutet herrscht ein hoher Kontrast. Das ist evtl beim Belichten zu beachten.
Insgesamt hat mir das Loxia richtig gut Spaß gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass man evtl auf einem APSC-Body damit als Reportage-Immerdrauf rumlaufen kann, ohne etwas anderes zu vermissen. Ich hatte es ausschließlich auf Kleinbildformat genutzt und mich an der Weite gefreut. Genau so ein Objektiv wünsche ich mir für Leica M. Ja, da gibt es natürlich die ZEISS ZM Reihe, aber ich meine da die neueste Korrektur und Beschichtung und Rechnung. Die Loxia haben einen unglaublich guten Nahbereich – sowohl in der Distanz gesprochen als auch in der Abbildungsleistung.
Kaufen würde ich es mir als Sony-Nutzer sofort, wenn ich auf der Suche nach einem richtig guten Weitwinkel wäre. Optisch korrigiert ist es auch – Linien sind gerade, wo sie gerade sein sollen. Feine Sache!
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Hey Elmar!
Mal wieder sehr schöne Bilder von Dir! Gerade das vorletzte schwarz-weiße in der Kirche gefällt mir total gut. Das hat irgendwie eine besondere Wirkung auf mich.
liebe Grüße aus Thüringen
Micha