Vierzig Millimeter Brennweite – das ist schon mal was anderes. Mittlerweile hatte ich mehrere 40er testen können, einmal für Nikon und einmal für Leica M. Nun habe ich hier ein ZEISS Batis 40 vor mir liegen und resümiere mal meine Erfahrungen damit. Für 4 Wochen konnte ich es testen – Danke an ZEISS für die Leihstellung!
Haptik und Handling
Das ZEISS Batis 40 reiht sich positiv in die Batis Serie ein. Heißt, die gleichen Verbundstoffe kommen zum Einsatz, die wir schon von anderen Objektiven dieser Reihe kennen. Der Fokusring ist gummiert, einen Blendenring gibt es nicht. Die Gegenlichtblende rundet das Design erst ab – die Form der Batis-Reihe ist immer unvollständig ohne Gegenlichtblende. Finde ich gut.
Das Batis 40 ist nicht gerade klein, aber noch nicht so schwer, als dass man es die ganze Zeit mit der linken Hand abstützen möchte. Die Kamera balanciert immer noch gut in der Hand. Ich hatte das Batis 40 an einer Sony A7 (Mk I ) mit Bodenplatte verwendet. Letztere macht die Kamera etwas größer und schwerer, dafür findet jedoch auch mein kleiner Finger Verwendung beim Halten.
An der linken Seite findet man einen Fokusbereichswahlschalthebel (Galgenraten anyone?). Man kann entweder ganz nah, nicht ganz nah bis unendlich oder das volle Spektrum wählen. Sehr praktisch, insbesondere bei Nahaufnahmen, wenn die Kamera dann nicht erst ganz woanders sucht, sondern gleich im Vordergrund bleibt. Das kleine Hebelchen rastet auch sauber ein. Ich habe es ein einziges Mal versehentlich verstellt beim Rausnehmen aus der Tasche. Ansonsten blieb es, wo es sein sollte.
Die Oberfläche des Objektivs ist angenehm glatt. Fingerspuren lassen sich leicht wieder abwischen und werden auch nicht ganz so prominent wie bei der Otus-Reihe beispielsweise.
Das Fotografieren und die Bildqualität
Fotografieren mit dem Batis 40 macht Spaß. Es liefert bei Offenblende direkt scharfe und spannende Ergebnisse. Gegenüber einem 35er ist es schon ein merkbar anderer Bildwinkel, aber eben noch weit genug vom Normalobjektiv weg um eine recht universelle Brennweite zu bleiben. Mit Licht kann man auch gut spielen.
Ich hatte gedacht, dass der Fokusbereichswahlschalthebel womöglich auch auf die Fokussiergeschwindigkeit Einfluss nehmen würde. Dem war allerdings nicht so. Das Batis 40 ist deshalb nicht langsam – aber zumindest an der Sony A7 MkI auch nicht sehr schnell. Zwischen dem „full“ und „nicht so nah bis unendlich“ merkte ich keinen Unterschied. Praktisch war das vor allem beI Nahaufnahmen.
Beim Fotografieren bewege ich mich zumeist zwischen Reportage, Lichtspielen, Architektur, Objektfotografie (im Nahbereich) und jeglicher Art Schnappschüsse, die das Leben so mit sich bringt. Eines meiner favorisierten Objektive für „fast alles“ in diesen Bereichen war immer das ZEISS Makro-Planar 50mm f2. Im Batis 40 hat das einen würdigen Nachfolger bekommen. Mit beiden hat man kein 1:1 Makro, aber das macht nichts.
Die Bildqualität kann sich beim Batis 40 wirklich sehen lassen. Es ist bereits bei Offenblende sehr scharf – da noch mit leichter Vignettierung, die ich sehr ansehnlich finde. Ab f3.5 ist jene völlig verschwunden. Bei f11 hat man immer noch nicht mit Diffraktion zu kämpfen – also auch ideal für Nahaufnahmen mit etwas mehr Schärfentiefe. Ein echtes Makro-Objektiv ist es allerdings nicht – gibt es ja auch nicht vor zu sein.
Mein Fazit zum Batis 40
Es war schön, eine Weile lang mit einer recht universellen Brennweite unterwegs zu sein. Die Größe des Batis 40 hat mich nicht abgeschreckt, das Objektiv während der Testphase beinahe ständig auf der Kamera zu haben und damit auch beinahe ständig mitzuführen. Auf den Bildwinkel hat man sich recht schnell eingeschossen und wird nicht überrascht, was nun alles im Sucher ist und was nicht. Wer häufig mit 35mm oder 50mm unterwegs ist und das jeweils andere Objektiv mit herum trägt, kann sich für seine Sony auch mal das 40er anschauen. Ich persönlich würde das gern für Fuji X-Mount sehen, etwas kleiner womöglich für APSC gerechnet. Das wäre ein nettes Immderdrauf für alle, die gern Portraits aufnehmen. Insgesamt mag ich es sehr.
Probiert es ruhig mal aus oder legt es einer euch nahestehenden fotografierenden Person unter den Weihnachtsbaum. Also wenn da eine Sony vorhanden ist. 🙂
Leave a reply