Ich bin begeisterter 50mm Fotograf. An meiner M nutze ich fast ausschließlich die 50mm, da vorzugsweise das APO-Summicron 50mm. Aber Leica hat neben diesem und dem Standard-Summicron 50mm auch noch weitere, sehr interessante 50mm Objektive. Das LEICA SUMMILUX-M 1:1,4/50MM ASPH für die Leica M ist eins davon.
An der Stelle möchte ich mich recht herzlich bei FOTO-GÖRLITZ bedanken, da mir Alexander Görlitz ein Exemplar zu Testzwecken zusendete. Bei der Gelegenheit will ich gerne auch Werbung für ein Video machen, welches ich bei einem Besuch bei FOTO-GÖRLITZ erstellt habe. Schaut doch mal rein, vielleicht sucht der ein oder andere noch einen zuverlässigen, engagierten und vor allem sympathischen LEICA Händler. Man bekommt hier einen persönlichen Blick auf den Inhaber Alexander Görlitz. Auf unserem YouTube Kanal findet Ihr aber noch mehr interessante und auch ergänzende Posts. Schaut doch mal vorbei.
Ich glaube, das war jetzt genug Werbung. Los geht’s!
Das LEICA SUMMILUX-M 1:1,4/50MM ASPH.
Das Summilux 50mm genießt zu Recht einen hervorragenden Ruf. Leica typisch spiegelt die Fertigungsqualität den hohen Preis des Objektivs wieder. Also irgendwie. 😉
Der optische Aufbau besteht aus acht Elementen, die in fünf Gruppen angeordnet sind. Darunter sind ein asphärisches und ein floating Element. Die Naheinstellgrenze liegt bei 0,7 m und es wiegt etwa 335g. Das Summilux 50mm f1.4 hat ein 46 mm Filtergewinde und reiht sich damit in die Leica Objektivpalette perfekt ein.
Die integrierte Sonnenblende ist einerseits praktisch, sie wird einfach herausgezogen und durch eine leichte Drehbewegung arretiert. Andererseits mag ich die des APO-Summicron hier einfach lieber, da diese nicht ganz so fummelig ist. Ein Fokusstab ist auch vorhanden. Insgesamt, und das finde ich bei Leica Objektiven immer interessant, ist die Fokusschnecke etwas weniger weich als bei (m)einem APO. Interessant, da mir das schon mehrfach auffiel, jedes Objektiv ist da scheinbar etwas anders. Mal etwas weicher und mal etwas „schwergängiger“, ohne dabei verharzt zu wirken. Das erinnert mich immer ein bisschen an die verschiedenen Drehknöpfe und Schalter im Cockpit. Wirkt jetzt weit hergeholt, aber auch da sind diese alle in ihrer Form anders. Der Grund ist sehr einfach, der Pilot hat so auch bei schlechter Sicht im Cockpit ein Gefühl dafür, ob der Hebel/Schalter/Knopf denn der richtige ist, da sich halt jeder anders anfühlt.
Ich will nicht soweit gehen zu sagen, dass dies bei Fotografen auch so ist, aber ich muss da jedesmal eben dran denken.
Zurück zum Summilux 50mm.
Das SUMMILUX 50mm: Ein scharfes Teil
So schön sich ein Objektiv anfässt, nützt mir das alles nichts, wenn es nicht in den Bildergebnissen zu überzeugen weiß. Und hier ist das Summilux 50mm f1.4 einfach herrlich. Ich konnte keine signifikanten Schärfeeinbußen in den Ecken und Rändern feststellen, egal bei welcher Blende. Bei richtig justiertem Messsucher ist die Schärfe auf den Punkt dort, wo man sie als M-Fotograf haben will bzw. eben gewählt hat.
Hier will ich aber auch gerne einen Blick zu dem APO-Summicron 50mm werfen. Im Vergleich zu eben diesem ist das Summilux 50mm f1.4 nicht ganz so scharf wie das APO. Das soll nicht heißen, dass es etwa weich wäre oder ungenügend in der Schärfeleistung, das APO-Summicron ist einfach nur schärfer.
Wer also nach der absoluten Schärfe sucht bei seinem 50mm, der wird zwischen diesen beiden Objektiven definitiv einen Unterschied sehen.
Ich habe dennoch im Gebrauch garantiert nichts vermisst.
Was ich dagegen interessant fand, war, dass das Summilux 50mm wie ein apochromatisches Objektiv in der Bildwirkung scheint. Ich habe trotz Offenblende kaum/wenig Abberationen in bestimmten Lichtsituationen erkennen können.
Hier überzeugt das Summilux 50mm voll und ganz.
Schärfe ist nicht alles
Stimmt schon, Schärfe ist nicht alles, aber natürlich schon wichtig beim Beurteilen der Bildwirkung/-leistung eines Objektiv. Mindestens genauso wichtig ist dahingehend aber auch die Unschärfe eines Obkjektivs. Nee, das klingt falsch. Wichtig ist, wie das Objektiv in der Unschärfe abbildet. Ich habe hier und da, vor allem im Vergleich zum APO-Summicron 50mm, gelesen, dass das Summilux rauher/schärfer zeichnet als das Apo. Das mag jeder anders empfinden, aber in meinen Augen ist das nicht der Fall.
Ich gebe zu, ich mag das Zusammenspiel von Schärfe und Unschärfe bei dem Summilux sehr. Das Bokeh empfinde ich als sehr angenehm und weich. Ich zeige unten einen unwissenschaftlichen direkten Vergleich zum APO-Summicron 50mm. Bei F2.0 sieht man im direkten Vergleich im Bokeh schon einen Unterschied zwischen den beiden, denke ich. In der Gesamtwirkung und im direkten Vergleich mag ich persönlich tatsächlich das APO-Summicron mehr. Besonders, weil es eben so wunderbar scharf zeichnet in der Schärfeebene und der Abfall in die Unschärfe dann irgendwie noch fließender wirkt. Ich rede hier aber von wirklich ganz kleinen Feinheiten und vielleicht auch nur etwas vodoo. 😉
Fazit zu dem SUMMILUX 50mm
Das LEICA SUMMILUX-M 1:1,4/50MM ASPH. genießt zu Recht einen hervorragenden Ruf unter den Leica-M 50mm Optiken. In der aktuellsten Version ist alles da, was man von einem modernen Objektiv erwarten kann. Das Summilux ist top verarbeitet (okay wie alle Leica Objektive eigentlich), es ist lichtstark, zeichnet scharf, liefert ein wunderschönes Bokeh und kann digitale Kameras hervorragend bedienen ohne das digital klinische Etwas in der Zeichnung zu haben. Es gibt keinen Grund, sich nicht in dieses Objektiv zu verlieben. Zumindest fällt mir keiner ein.
In meinen Augen gibt es nur zwei Gründe, dieses Objektiv nicht zu lieben/nicht haben zu wollen:
- Es ist vergleichsweise teuer. Verglichen mit Objektiven anderer Hersteller. Aber was ist schon Geld für Leica Besitzer? 😉
-
Das LEICA APO-SUMMICRON-M 1:2/50MM ASPH. 😉
Bilder sagen mehr als 1000 Worte, die ich hier knapp verpasst habe 😉 , daher hier jetzt noch ein paar Bilder, die mit dem Summilux 50mm an der LEICA M10-P entstanden sind.
Ich war neulich in Seoul mit dieser Kombination unterwegs. Ich habe dazu auf unserem Kanal ein kurzes Video veröffentlicht.
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Ein absolut toller Artikel.
Der Technische Teil ist natürlich wichtig aber das Besondere beginnt für mich, mit diesen wunderschönen Bildern und dem persönlichen Touch durch die Familie auf den Fotos. Ich bin begeistert Mehrdad. Du bist ein toller Fotograf und ich freue mich auf viele tolle Bilder aus fremden Kulturen und aus Berlin ( Was für mich eine fremde Kultur ist ..hehe)
Danke Dir Milad!
Schöner Bericht und klasse Fotos zu einem Mega Objektiv. Nutze das Asph Lux 50 seit mehreren Jahren an Leica Ms und aktuell auch an Sony Alpha 7c.
Es gibt nur einen MASSIVEN HAKEN am Objektiv und den sieht man sofort bei extremen Spitzlichtern ab Blende 2 (z.B. bei Nachtaufnahmen) Die Bokehkugeln werden zu hässlichen Sägezahnkugeln – nicht schön!
Ab Blende 5,6 werden die Bokehkugeln wieder runder und damit ansehnlicher.
Ich nutze es aus diesem Grunde fast ausschliesslich mit Offenblende!
Hi Rob! Kann ich gut nachvollziehen – ein ähnliches Phänomen gibt es bei den ZEISS Gläsern für Contax/Yashica – da hatte man in der älteren Version immer so Ninjasterne als Bokeh“kugeln“. 😀