Motivauswahl

Ich hatte letzte Woche einen freien Tag in München. Ich bin zwar in München stationiert, aber ich versuche, meine Zeit vor Ort zu minimieren. Nicht, weil ich es dort nicht schön fände, vielmehr weil ich es zu Hause in Berlin eben schöner finde bzw. einfach lieber bei meiner Familie bin. Ich entschied mich also für einen kleinen Ausflug in Richtung Zugspitze. Ich plante hochzufahren, um die Aussicht von oben zu genießen. Das Wetter spielte leider nicht ganz so mit, da es recht bewölkt war. Zumindest war mir das Risiko zu groß, 53 Euro für die Fahrt nach oben zu bezahlen, um dann in einer Wolke zu sitzen.

Vor Ort plante ich also um und begnügte mich mit einem Spaziergang entlang des Eibsees. Der Eibsee ist für mich ein Stück weit Kindheitserinnerung. Als kleines Kind besuchte ich ihn öfters mit meiner Familie auf dem Weg von Berlin nach Italien. Der See mit seinem klaren Wasser blieb mir stets im Gedächtnis. Gerade als Berliner Großstadtkind empfand ich die Besuche dahin immer als etwas ganz Besonderes. Die Ruhe und die Sicht auf die Berge wirken auf mich sehr beruhigend.

Equipment

Ich habe letztes Jahr schon bei Paul Ripke angefragt ob er mir denn mal seine Verleica mitgeben würde. Ursprünglich war ich für Mai 2016 geplant. Kurz bevor ich sie bekommen sollte, erlitt die Kamera jedoch einen Wasserschaden, der wohl einen Totalschaden nach sich zog. Nach Bekanntwerden des Problems fand sich aber ein Ersatz. Julian Busch erklärte sich bereit, seine alte M9 zur Verfügung zu stellen und das Projekt zu übernehmen. Und so kam es, dass die Verleica dann kürzlich doch zu mir kam. 🙂

Auf meinen Ausflug an den Eibsee begleitete mich also neben meiner Leica M6 noch die Verleica, eine M9 mit einem 21mm Summarit f2.8. Ja, richtig! Ausnahmsweise mal keine Fujifilm X-Serie.

Das Titelbild entstand mit der Verleica und dem 21mm Summarit f2.8, ISO 160, bei 1/500s und f6.7

Warum mir das Bild so gefällt

Ich mag das Bild vor allem wegen der Ruhe, die es ausstrahlt. Als ich da letzte Woche hin bin, war ich innerlich sehr aufgewühlt. Eine ganze Menge Dinge hatten mich beschäftigt. Die Szenerie und die Ruhe, die von dort ausgingen, half mir, meine Gedanken zu sortieren, etwas runter zu kommen und letztlich etwas klarer zu sehen. Die Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolken ihren Weg durchbahnen und Licht ins Dunkel bringen, sind für mich tatsächlich auch etwas sinnbildlich gewesen. Jedenfalls ging es mir nach dem kleinen Ausflug besser, oder sagen wir, ich sah danach wesentlich klarer.

Author

Mehrdad Mehrdad Samak-Abedi hat sich als professioneller Weltenbummler der Reise-, Architektur- und Streetfotografie verschrieben. Beruf und Leidenschaft vereint. Was gibt es schöneres?