Unser treuer und eifriger Leser Ralf Koch hatte vor kurzem die Möglichkeit, die Ausstellung „Drifter“ von Lenny Kravitz in der Leica Galerie Wetzlar zu besuchen. Heute geben wir ihm die Möglichkeit, darüber mal auf unserem Blog zu berichten.
Zum Hintergrund: Bereits vor einigen Jahren hatte der Musiker und Leica Fotograf Lenny Kravitz mit seinen Bildern und der Ausstellung zu seinem Projekt „Flash“ für Furore gesorgt. Mit diesem Projekt versuchte er der permanenten Begleitung von Fotografen und Paparazzi zu begegnen, in dem er einfach zurück fotografierte. In der Ausstellung „Drifter“, die aus 40 Bildern besteht, nimmt er uns mit auf seine Reise: „I am a drifter. Ich bin immer unterwegs, ein freier Geist – offen für Abenteuer.“
Danke Ralf, wir freuen uns auf deinen Bericht.
Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit, mir zwei Tage vor Ende der Ausstellung „Drifter“, die Fotografien von Lenny Kravitz in der Leica Galerie in Wetzlar im Rahmen eines Besuches des Leitz Parks anzuschauen.
Zusammen mit 15 anderen Fotobegeisterten machten wir uns auf den Weg nach Wetzlar, um einmal den Mitarbeitern bei einer Werksbesichtigung über die Schulter zu schauen, News aus erster Hand zu erfahren und im Leica–Shop den einen oder anderen Objektiv- oder Kamerawunsch zu befriedigen. Gespannt waren wir alle auch auf die Neuerungen und Umgestaltungen innerhalb des Leitz-Parks. Im ehemaligen Leica Store rechts vom Haupteingang ist jetzt der Customer Care Service untergebracht, so dass man seine Kamera und/oder Objektiv direkt vor Ort abgeben kann und seine Wünsche mit den Mitarbeitern klären kann. „Kleinigkeiten“ können noch am gleichen Tag erledigt werden. In diesem Fall kann man sein „Schätzchen“ gleich wieder mit nach Hause nehmen. Die Leica Galerie befindet sich links vom Haupteingang und ist dem Besucherpfad vorgelagert. Kurz nach 11 Uhr trafen wir in Wetzlar ein und nach einer kurzen Begrüßung ging die Führung gleich los. Zuerst ging es auf Dach des Hauptgebäudes um sich einen Überblick zu verschaffen, wo welche Firmen und Tochterunternehmen im Leitz Park angesiedelt wurden. Von dort oben hat man auch einen tollen Blick auf den neuen 3km langen Leica Naturlehrpfad, ein Rundweg über das gesamte Gelände, auf dem gezeigt wird, was hier in den Jahrzehnten so alles hergestellt wurde.
Danach ging es weiter zur Galerie, in der die Ausstellung zu sehen ist. Hierzu später noch mehr. Ebenfalls befindet sich dort das Leica Museum, der Shop und das neue Café Leitz, was sehr zum Verweilen einlädt. Falls man einen nicht ganz so interessierten Partner oder Partnerin als Begleitung dabei hat, kann ich das Café sehr für diese Person empfehlen, um sich die in den zahlreichen Vitrinen befindlichen Auktionsstücke, Replikas sowie die einfache Produktreihe der Leica Kameras vom ersten Modell der Liliput von Oskar Barnack bis zu den heutigen Modellen anzusehen. Vor der eigentlichen Ausstellung ging es dann für uns noch in das Herzstück von Leica, die Fabrikation. Man kann dort zwar nur durch Scheiben hinein schauen, da die Räume staubfrei gehalten werden müssen, aber zusammen mit den interaktiven Erklärungen hat man einen tollen Einblick in die meisterhafte Leistung der Optiker und Feinmechaniker. An der gegenüberliegenden Wand gibt es einen Zeitstrahl mit allen wichtigen Ereignissen und eine wohl mindestens 8 Meter lange Vitrine mit so ziemlich allen Kameras die Leica je gebaut hat.
Das Leica Museum ist eintrittspflichtig aber die Ausstellungen, die dort gezeigt werden sind es wert. Wir konnten uns die Fotografien von Dr. Paul Wolff & Tritschler zum Thema Licht und Schatten – Fotografien 1920 bis 1950 ansehen. Nur so viel dazu, wer Schwarz-Weiß fotografiert sollte sich diese Ausstellung unbedingt anschauen, denn danach versteht man warum Monochrom so faszinierend ist.
So, nun endlich zu den Details zur Lenny Kravitz Ausstellung „Drifter“.
Zeigt Lenny Kravitz in seiner ersten öffentlichen Arbeit als Fotograf, „Flash“, sein Leben als Rockstar in der Öffentlichkeit beim Zusammentreffen mit Fans und Fotografen aus seiner Sicht, so sind die Arbeiten die er in der Ausstellung „Drifter“ zeigt ein Querschnitt aus Portrait, Stilleben und Streetfotografie. Lenny Kravitz hat es sicher leichter einige Aufnahmen auf Grund seiner Bekanntheit zu machen, ich glaube aber dass er auch durch seine Erscheinung und die Wahl der Kamera einen perfekten Tarnmodus einnimmt, wenn er sich in der Öffentlichkeit bewegt. Lenny Kravitz hat bewusst alle Aufnahmen in Schwarz-Weiß aufgenommen um den Fotos eine Authentizität und Zeitlosigkeit zu geben, wie er selbst in einem Interview sagte. Es ist faszinierend zu sehen wie selbst normale, banale Situationen, wie ein Hotelzimmer oder High Heels und eine Handtasche (wie in dem Bild Moscow Nights zu sehen ist) durch die Wahl von Schwarz-Weiß eine starke Ausstrahlung haben.
Als kleine Anmerkung dazu noch die Information, dass Leica parallel zu dieser Ausstellung auch eine Kamera Sonderedition in Zusammenarbeit mit Lenny Kravitz heraus gebracht hat. Hierzu gehört eine Leica M Monochrom (Typ 246) mit einzigartigem Design und passendem Tragriemen sowie zwei lichtstarke Leica Objektive, ein Summicron-M 1:2/28 ASPH. und ein APO Summicron-M 1:2/75 ASPH. Hinzu kommt die Tasche „The Drifter Traveler“ aus braunem Kunstleder, die neben der Kamera und den Objektiven auch ausreichend Platz für weitere Reise-Utensilien bietet. Abgerundet wird das Set durch zwei Objektivköcher und zwei Pouches aus Kunstleder im Vintage-Stil für Kamera und Zubehör. Wer also zufällig 22.900 EUR übrig hat, sollte schnell zuschlagen. Es gibt nur 125 Sets. 🙂
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Hallo Ralf,
ich hatte mir die Ausstellung auch schon vor einigen Wochen angesehen, und war überrascht wie gut mir die Bilder gefielen. Weniger gefallen mir allerdings Lenny Kravitz‘ Fähigkeiten als Designer (falls er tatsächlich was zu dem Design des Sondermodells beigesteuert hat), es gibt deutlich schönere Sondermodelle von Leica. Aber das ist ja alles Geschmackssache.
Viele Grüße,
Ralf