Ich habe in einem meiner letzten Beiträge geschrieben, dass ich der Meinung bin, man sollte lieber in das investieren, was sich vor der Kamera abspielt, als ständig nach der neuesten Technik zu streben und sich so fotografisch zu verzetteln. Genau das tue ich seit ca. einem Vierteljahr und das sehr regelmässig sogar. In der vorletzten Woche bin ich von einer 8-tägigen Reise von meiner Lieblingsstadt New York City zurück gekommen. Darüber werde ich bald sicherlich auch wieder berichten. Für den Februar und Mai 2019 sind auch bereits ein paar Reisen in Planung.
Heute möchte ich Euch von einem kurzen Wochenendtrip berichten, den ich vor ein paar Wochen mit meiner Partnerin unternommen habe. Unser Ziel war Dresden. Obwohl Dresden die zweitgrößte Stadt Sachsens ist, kommt sie mir immer dörflich vor und nicht wie eine Großstadt. Das macht sie für mich so attraktiv und immer aufs Neue besuchenswert. Nun haben wir den Vorteil, dass Dresden quasi wie eine zweite Homebase ist, denn die Eltern meiner Freundin leben dort und wir haben ständig einen Anlaufpunkt. Anlass unseres Besuchs war eine grosse Familienfeier, ein siebzigster Geburtstag.
Sonntags in der früh nach der abendlichen grossen Feier haben wir uns dem Familientrubel dann mal entzogen und sind ganz zeitig mit der guten alten Strassenbahn in die Altstadt gefahren und sind dort durch die Gassen gelaufen und haben das Erwachen der Stadt genossen. Die Morgensonne und ein heisser Kaffee in der Hand machte die eisigen Temperaturen und den Wind erträglich und eine ganze Weile hatten wir Dresden gefühlt für uns.
Wir schlenderten also über die Brühl´schen Terrassen mit Blick auf die Dresdener Skyline und den prächtigen Bau des Sächsischen Landtages am gegenüberliegenden Elbufer Richtung Semperoper und Zwinger. Diese alten und imposanten Gebäude machen jedesmal mächtigen Eindruck, können sie doch bestimmt allerhand Geschichten erzählen, wenn sie bloss reden könnten 😉
Bei alldem hatte ich natürlich immer meine M10 im Anschlag. Meine Freundin fotografiert auch sehr gerne, hat aber nicht immer die Kamera dabei. An diesem Morgen war ihre kleine aber feine Leica D-Lux dabei. Oft arten unsere gemeinsamen Fotospaziergänge in einer Art „Battle“ aus, wer am Ende mit den schöneren Bildern nach Hause kommt. Wir laufen mit unseren Kameras durch die Stadt und wenn einer von uns ein Motiv entdeckt, dann muss es ganz schnell gehen. Meist haben wir nämlich ein Auge auf dasselbe Motiv geworfen und dann ärgert man sich, wenn man selbst nicht der war, der den Shot bekommen hat. Wenn wir unabhängig voneinander durch eine Stadt oder eine andere Location gehen würden, glaube ich, dass sich am Ende des Tages sehr viele Fotos ähneln würden.
Unser Weg führte uns dann in Richtung des Altmarktes, wo natürlich die Frauenkirche alles überstrahlt. In meinen Augen ist sie eine der schönsten Kirchenbauwerke Deutschlands. Mit ihren 91m Höhe ist sie ja auch von überall in Dresden kaum zu übersehen.
In Dresdens kleinen Gassen kann man auch wunderbare Street Fotos machen, gerade am frühen morgen, wenn es noch nicht so touristisch überlaufen wird. An diesem Tag ging das trotz grellem Sonnenlicht besonders gut, denn es bot sich ein krasses Licht-Schatten Spektakel.
Als wir dann endgültig durchgefroren waren, sind wir noch nach Dresden-Loschwitz gefahren. Dieser süsse Stadtteil liegt wie ein kleines Dorf aus einer anderen Welt etwas weiter elbaufwärts direkt an der Elbe. Kleine schnuckelige Läden und Cafés säumen die kleinen kopsteingepflasterten Strassen. „Hier kannst du das weltberühmte „Blaue Wunder“ bestaunen“, erläuterte mir meine Freundin auf dem Weg dorthin. Ich war gespannt auf das Wunder und in der Tat, als halber New Yorker war ich geflasht, als sich das Blaue Wunder als eine Art Brooklyn Bridge Dresdens herausstellte. Die Loschwitzer Brücke, wie sie auch heisst, ist ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst aus dem späten 19. Jahrhundert.
Also, wer Dresden noch nicht kennt, dem habe ich jetzt hoffentlich einen wässrigen Mund gemacht. Ich für meinen Teil bin am kommenden Wochenende wieder da und werde noch einen letzten vorweihnachtlichen Glühwein auf dem Striezelmarkt trinken. Allen Lesern wünsche ich ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue – und mit Sicherheit wieder spannende – Fotojahr 2019.
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