Schaukeln hat sowas leichtes, fliegendes, finde ich. Leider wird mir persönlich ja immer schnell schlecht, wenn’s mal irgendwo schaukelt, sei es Schiff, Bus oder Flugzeug.
Das hält ja bekanntermaßen Kinder nicht davon ab, möglichst hoch und weit, manchmal auch schnellt zu schaukeln. Meine Tochter bildet da keine Ausnahme und so wollte sie vor kurzem noch mal ganz schnell zum Spielplatz um eine Runde zu Schaukeln. Na gut, gern!
Wenn’s Kind schaukelt, hat Papi was zu tun: „Schubs mich an!“ heißt es dann – na klar! Als sie dann genügend Schwung hatte, konnte ich eine Bildidee umsetzen, die ich schon einmal visioniert hatte.
Ich hatte geplant, schräg von unten irgendwie eine Aufnahme zu machen, die es so erscheinen lässt, als ob die Schaukel in den Himmel hinauf reichen würde. Einfach der Ausdruck des kindlich Freien sollte sichtbar sein, der Moment der unbeschwerten Freude des Augenblicks. Etwas, das uns älteren (manche sagen sogar „erwachsenen“) Mitmenschen manchmal abhanden kommt. Viele sehen ja ein Kind auf einer Schaukel beinahe als etwas melancholisches an…
So eine Schaukel, das ist schon was feines!
Aber wie sollte ich das umsetzen? Entschieden habe ich mich für ein Weitwinkelobjektiv, das ich immer mal wieder sehr gern einsetze und das aufgrund seiner optischen Eigenschaften zwar auch Drama reinbringen kann, aber nicht unbedingt muss: Ein 15mm f2.8 ZEISS Distagon musste ran. Zack! Aufgesetzt und dann beim Schaukeln, nachdem genug Schwung drin war, die Kamera bodennah gehalten und ausgelöst. Stark abgeblendet und etwas überbelichtet. Zwei Versuche habe ich gebraucht um das richtige Timing zu erwischen und die eigene Nase nicht mit draufzuhaben (15mm sind echt fies am Bildrand…). Und dann kniet man da im Kies so halb unter dem Schwung der Schaukel und versucht zum Einen die Schaukel nicht an den Kopf zu bekommen und zum Anderen überhaupt das Foto zu schießen. Sag noch einer, es gäbe keine Herausforderungen im Alltag mehr, hihi.
Herzlichst!
Elmar
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