Erinnert Ihr Euch? Im letzten Jahr, als die Welt sich noch normal drehte, riefen wir eine Leica Testaktion ins Leben. Ihr konntet euch bei uns bewerben, um dann eine spannende Fotoreportage oder Fotoreise einmal mit Leica Equipment durchzuführen. Viele hatten sich beworben, letztlich haben wir Drei uns für Alexander Harand entschieden, der uns mit seinem Fotoprojekt „Handwerker der Region“ überzeugt hat.
Heute können wir nun endlich seinen Beitrag – wenn auch infolge der Corona Pandemie etwas geschmälert – bringen. Viel Spass damit !
Die erste Runde der Qimago Testaktion wurde von Mitte Januar bis Mitte März 2020 eingeläutet.
Bei der Aktion ging es ja kurz gesagt darum, dass man sich mit seinem Fotoprojekt bei den drei Jungs bewerben konnte und, der Gewinn natürlich vorausgesetzt, später in seinem Projekt durch Leica-Kameraequipment unterstützt wird. Gesagt, getan.
Naja, nicht so ganz vielleicht. Ich hatte meine Bewerbung am letztmöglichen Tag abgeschickt. Nicht das ich sie dann erst geschrieben hätte. Meine Ideen, Vorstellungen und Planungen waren damals schon soweit, dass ich es quasi in einer Stunde habe komplett beschreiben können. Der Entwurf der Mail lag aber dann fast einen Monat in meinem Draft Ordner. Der Grund war einfach; ich war mir überhaupt nicht sicher, ob ich mich bewerben sollte. Verfolgt man die einschlägigen sozialen Medien, dann wird einem in der Regel schnell folgendes klar:
– Produktunterstützungen gehen meistens an Kanäle oder Leute, die quasi hauptberuflich in den sozialen Medien präsent sind
– Reichweite, am besten deutschlandweit scheint wichtiger als Regionalität zu sein
– Dargestellte Fotografische Arbeiten sind meiste spektakulär, am besten international und nicht „hinten am Dorfteich“
Die Idee von Qimago war und ist aber eine ganz andere – wichtig ist den Dreien die Idee und die Story hinter dem ganzen Projekt.
Und was liegt näher als ein regionales Projekt, bei dem es um Handwerk aus und mit Leidenschaft geht, nicht auch mit einem Equipment zu fotografieren, welches ebenfalls handwerklich und mit voller Hingabe hergestellt wurde.
Das ich dann mit meinem Projekt als Gewinner der ersten Runde dastehen sollte, hatte mich schon echt gefreut. Ich habe zwar eine durchaus, nennen wir es mal, „gesunde Einstellung zu meiner Fotografie, meinen Ansichten und Werten, aber dann doch von im Grunde fremden Kollegen den Zuspruch zu bekommen, dass freut einen schon irgendwie besonders.
Als ich die Bewerbung abgeschickt hatte war für mich zu diesem Zeitpunkt ganz klar; wenn ich gewinne dann teste ich eine Leica-M. Das ist die Ikone, das womit ich Leica unweigerlich und spontan verbinden würde. Nun hatte Leica genau zum Januar die SL 2 auf den Markt gebracht. Da kommt man dann schon wirklich ans Grübeln.
Aber warum Grübeln, wenn die Entscheidung doch vorher quasi schon in Beton gegossen war?
Ich mach das einfach mal an der analytischen „ingenieurdenke“ fest 🙂 Die M bedeutet für mich Emotion, Leidenschaft und natürlich auch einen gewissen Verzicht, bzw. positiv formuliert, die Konzentration auf das Wesentliche. Schau ich jetzt auf meine bisherigen Fotoreportagen zurück, dann war genau eines ausschlaggebend. Im richtigen Moment eine Kamera in den Händen zu halten, die man blind und auch mal aus der Hüfte bedienen kann, die sich quasi in die Verbindung zwischen Fotograf und Reportage einfügt ohne aufzufallen. Und dazu gehört natürlich auch ein verlässlicher Autofokus. Die SL 2, so war meine kühne Überlegung, würde mir zum einen wohl genau das bieten können und zum anderen wäre vielleicht durch die hohen Megapixel eine Nicht-Tele-Brennweite in einigen Situationen zu kompensieren gewesen (Stichwort Crop-Vergrößerung). Sie wäre quasi ein „sanfter Einstieg“ in die Leica Welt – wenn man bisher das eher mit Emotionen haushaltende Arbeitsgerät Sony Alpha 7 gewöhnt ist.
Wie leider bei Leica wohl üblich, war an diese Kamera für einen längeren Testzeitraum nicht dranzukommen. So wurde mir die Entscheidung zum Equipment ein wenig erleichtert 🙂 Mein Wahl fiel wieder auf die Leica M in Kombination mit dem Summilux-M 1,4/50mm.
Das Set war nun eine ganz klassische Kombination. Für mein Projekt hatte ich sie für den besten Kompromiss gehalten.
35mm wäre in Räumen zwar super gewesen, im Außenbereich vielleicht auch noch, aber spätestens bei Detailaufnahmen hatte ich Bedenken. Es gibt ganz sicher total spannende Situationen die man gerne sehr Detailreich fotografieren möchte, man aber vielleicht auch aus Sicherheitsgründen nicht so ganz nah ran darf. 75mm und 90mm schieden aus, da sie meinen Blickwinkel in Räumen definitiv zu weit einschnüren würden. Sie wären aber bei Portraits wieder die erste Wahl gewesen. Somit blieb für mich die klassische 50mm Brennweite das Mittel der Wahl.
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