Am Anfang da war die Frau und der Mann, vielleicht auch erst die Henne und das Ei. Wer weiß das schon so genau?
Sicher ist aber, der Mann ging jagen, die Frau verstand es mehr oder weniger, das Erlegte schmackhaft zu zubereiten. Aber glücklicherweise entwickelte sich der Mensch fort, okay, manche mehr als andere, aber darum soll es hier nicht gehen.
Irgendwann dann entdeckte der Mensch die Fotografie — ich lasse mal die Schritte dazwischen bewusst weg, ist das okay? Kameras wurden mit einem Mal immer kleiner und sehr bald schon war klar: Eine Tasche muss her um das edle Stück zu transportieren — also die Kamera.
Das war wohl der Moment, in dem sich recht schnell abzeichnete, dass Männer und Frauen bis auf ein paar anatomische Fakten nicht groß anders sind? Lediglich die Prioritäten liegen mitunter anders? Während wir Fotografen (shame on me, dass ich hier die Frauen der Zunft ausklammere, ich kenne auch genug Fotografinnen) teilweise Unsummen für den Inhalt der Tasche ausgeben und bei der Tasche sparsamer sein können, verhält es sich bei den Frauen wohl vor allem anders herum?
Jedenfalls habe ich mal wieder eine neue Fototasche hier bei mir rumliegen: Die Billingham Hadley Digital
Warum? Ich habe die Small und diese ist im Grunde vollkommen okay. Aber ich war neugierig, ob es noch kleiner geht bzw. ich das Packen mit ihr optimieren kann. Zu Testzwecken wurde mir also die Hadley Digital, sowie die extra erhältliche Avea 3 zur Verfügung gestellt. Ich muss sie am Ende der Testzeit zurücksenden, oder eben kaufen.
Dieses mal habe ich eine weniger dezente Farbkombi gewählt, Während meine anderen Billies eher nach Unauffälligkeitsgesichtspunkten ausgewählt wurden, wollte ich diesmal eher eine mir optisch auffälligere Farbkombi ansehen. Im Billingham Universum bin ich mit Khaki und Chocolate Leather immer noch eher dezent unterwegs, aber blau, orange, Camouflage und was es da noch für krasse Farben/Muster gibt, ist für mich einfach zu extrem. Wer weiß, eines Tages vielleicht mal, wenn meine Augen schlechter werden und ich das quietschige benötige um die Tasche wieder zu finden, solange aber ist Khaki und Cocolate Leather auffällig genug für mich.
Über die Qualität der Billies muss ich eigentlich nichts mehr sagen, oder? Sehr hochwertig, sowohl bei der Materialwahl als auch in der Verarbeitung. Zusätzlich zu diesen sehr wichtigen Qualitätsmerkmalen aber, bekommt man mit einer Billingham auch einen Top-Kundendienst. Sei es das man sonderwünsche hat oder mal tatsächlich was kaputt ist, man erreicht sehr schnell eine kompetente Person und bekommt klare Antworten und Lösungsvorschläge. Am Ende zählt bei Billingham immer: Ein Versprechen ist ein Versprechen und Qualität kennt keine Kompromisse.
Ja, ich bin schon ein wenig Fanboy…..und?
Nun denn, da ist sie nun die Billingham Digital und das erste, was mir auffiel, war, dass sie erstaunlich viel Platz hat, obwohl sie doch deutlich kleiner als die Hadley Small ist. Sehr sympathisch ist mir die eine vordere Tasche. Sie sieht zwar recht klein aus, hat aber vor allem nach unten hin mehr Platz als die Öffnung oben vermuten lässt. Ein kleines (Messsucher)Objektiv würde da wohl auch reinpassen, auch wenn ich das nicht empfehlen würde, da die vordere Tasche nicht gepolstert ist und man müsste es auch reinquetschen oben, aber dies mal um eine Idee zu bekommen wieviel Platz da ist.
Im Hauptfach der Tasche passt eine Kamera (hier eine Leica M10 mit dem Elmar 24mm ASPH) sowie zwei weiteren Messsucherobjektiven. Das Set würde ich für Kameras der Größe einer M10 oder auch Fujifilm x-pro2 als wie gemacht bezeichnen. Durch die gepolsterten Trenner mit ihren klappbaren oberen Enden kann man das Set sehr schön in der Tasche kompakt unterbringen.
Für ein kleines Setup um bei Streifzügen durch die Stadt das wichtigste dabei zu haben brauch man kaum mehr. Ich habe allerdings gerne noch meinen kleinen Fuji x-20 Blitz dabei und den Visoflex um mit dem 24mm beispielsweise besser komponieren zu können. Hier kommt die kleine Avea 3 Tasche ins Spiel. Sie ist recht leicht an- und abmontierbar und wenn man wie ich die Small und/oder die Hadley Pro noch sein nennt, kann man diese auch mit diesen nutzen. Damit der Regenschutz auch bei der Avea gesichert ist gibt es eine kleine Kordel die die Öffnung etwas verengt und somit vom Deckel besser abgedeckt wird. Sowohl der kleine Blitz als auch der Visoflex passen da sehr gut rein. In das vordere Fach der Hadley Digital würde das ganze evtl. auch reingehen, aber dann ist der Inhalt ungepolstert in der Aussentasche und gerade für den Visoflex finde ich das eher ungünstig.
Billingham hat mir zwar noch die Avea 5 zugesandt, aber ich finde, die entstellt das gesamte Erscheinungsbild doch arg, bzw. wer wirklich mehr Platzbedarf hat der sollte sich überlegen ob eine Small oder Hadley Pro nicht die bessere Wahl ist?
Das hier gezeigte Setup ist jedenfalls das, was ich typischerweise auf meinen Reisen mit dabei habe. Mehr brauche ich für meine Art der Fotografie eigentlich selten. Je nachdem, was ich für Produkte zum testen bekomme, ist natürlich mal mehr oder weniger drinne, aber aktuell sieht es eigentlich auf Reisen meistens so aus:
Die M10 mit dem Zeiss Distagon 35mm, das Elmar 24mm ASPH und das 7Artisans oder das Voigtländer Heliar 75mm. Blitz, Visoflex, Akkus, Zwischenringe, Visitenkarten, Speicherkarten und ein Putztuch. Thats it!
Und genau für dieses Setup ist die Hadley Digital sehr gut und bietet ausreichend Platz.
Mein größter Kritikpunkt an ihr ist gleichzeitig der Hauptgrund, warum ich sie überhaupt interessant finde. Hört sich etwas schizophren an, oder? Ja, ist es wohl auch, aber mal ehrlich? Ich bin 186cm groß und böse Menschen würden sagen ich bin dick – ich bevorzuge den Ausdruck der Muskeln auf Standby-Modus. Egal wie man es nennt, die kleene Tasche sieht an mir etwas fippsig aus… Auf der anderen Seite ist sie dadurch auch dann am Ende noch weniger im Weg als die Hadley Small.
Die Hadley Reihe hat normalerweise den Vorteil, dass das Innenleben komplett herausnehmbar ist. Das hat einige Vorteile, ob nun dass das Innenleben ggf komplett getauscht werden kann, oder man die äussere Hülle als normale Tasche für andere Zwecke nutzen kann als sein Kameraequipment zu transportieren. Durch die Tasche in der Tasche bei den anderen Hadleys entsteht eben zwischen dem Innenleben und der äusseren Hülle ein zusätzliches Fach/Stauraum. Das ist bei der Hadley Digital leider nicht der Fall. Es ist alles fest miteinander vernäht. So auch die große Klappe zwischen Aussenhülle und Innenleben. Das ist kein wirklich großes Drama wie ich finde, aber so fallen eben einige Vorteile des Hadley Prinzips weg.
Für jemanden, der die Small hat, macht die Digital zusätzlich vermutlich weniger Sinn? Die Small ist wirklich nicht groß, aber ich finde dieses bzw. ähnlich wie hier gezeigtes Setup lässt sich eben noch kompakter in der Hadley Digital stauen. Okay, ich habe ja nun die Hadley Small und die Pro – ja und noch ein zwei andere Billinghams 😉 – aber ich gebe zu, ich mag die Hadley Digital sehr und sie passt gut zu mir bzw. meinem Setup auf meinen Reisen, von daher werde ich wohl meinem Billingham Sortiment noch eine weitere Tasche hinzufügen.
Aber dann ist wiiiiiiiirklich Schluss!
😉
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Ich kann Dich sehr gut verstehen, die Digital ist neben Small und Pro meine Dritte. Fuji XT20, 27f2,8, 18f2, 50f2 und das 18-55 plus Eratzakku, Putztuch, Pinsel und ND-Filter für das Zoom passen alle in diese Tasche und sind meine kleine Reiseausrüstung, insbesondere für Städtetrips.
Ja mit zwei Pancakes gehen natürlich auch 4 Objektive in die Tasche.
Sie wirkt kleiner als sie dann schlussendlich Platz bietet.