Dem ein oder anderen ist meine kürzlich entflammte Leidenschaft für Drohnen vielleicht aufgefallen. Ich habe hierzu ja bereits einige Beiträge verfasst. Zum einen fand ich die Videographie sehr interessant und zum anderen eröffnet sich für mich als Reise- und Landschaftsfotograf mittels einer Foto-/Videodrohne natürlich ein ganze Menge neuer Möglichkeiten/Perspektiven.
Mit Ankündigung der Mavic Pro aus dem Hause dji sah ich endlich eine Drohne, die für mich genau die richtige zu sein schien. Klein, leicht und mit guter Bildqualität. Ich konatktierte also dji mit der Bitte um ein Testgerät. An dieser Stelle mein Dank an dji für die Leihgabe der Mavic Pro.
Auf die Größe kommt es an!
Wie so oft im Leben ist die Größe entscheidend. In dem Fall einer passenden Drohne für mich sollte diese aber so klein wie möglich sein ohne dabei an der Bildqualität allzu viel Kompromisse eingehen zu müssen. Dass ich keine Fujifilm X-Qualität oder Bildqualität einer der anderen Kamerahersteller dieses Bereichs bekomme, sollte aber auch klar sein. Für mich muss eine Drohne jedoch eben auch so klein sein, dass ich sie auf meinen zahlreichen Reisen zusätzlich zu meiner Fotoausrüstung mitnehmen kann. Idealerweise eben dann auch in der Fototasche. Das geht mit dem Mavic sogar recht gut. In meiner Hadley Pro hatte ich den Mavic, die Fernbedienung, meine x-pro2 mit dem xf27mm, das xf16mm und mein xf35mm f1.4. Alles, was ich für einen guten Fototrip benötige.
Neben der Größe ist das Gewicht des Mavic auch sehr angenehm. Mein Smartphone habe ich eh immer dabei und der Mavic (743g mit Akku) gemeinsam mit der Fernbedienung (geschätzt 300g ) ist für eine Drohne dieser Qualität wirklich sehr gut.
Technik ist alles!
Was wirklich sehr praktisch ist an dem Mavic: Er ist extrem schnell betriebsbereit bzw. schnell wieder in der (Foto)Tasche verstaut. Das ganze dauert mit etwas Übung unter 30 Sekunden. Die Arme des Mavic ausklappen, das Smartphone in die Fernsteuerung friemeln – das dauert vermutlich am längsten bei der ganzen Prozedur – Fernbedienung und Copter einschalten, fertig!
Es gibt verschiedene Modi, mit denen man den Mavic betreiben kann, ich als unerfahrener Pilot habe immer den GPS Mode gewählt. In diesem Mode sind viele Schutzmechanismen seitens dji verbaut, was für einen verantwortungsvollen Umgang (dazu später mehr) mit einer Drohne sehr hilfreich ist. Besonders cool fand ich den Follow Modus, in welchem die Drohne zu einem zuvor markierten Ziel folgt, aber man kann auch die Fernbedienung selber als verfolgbares Ziel definieren. Point of Interest und und und. Das alles, was der Mavic kann, in dem kurzen Zeitraum zu testen, ist fast schon unmöglich. Der Mavic ist jedenfalls voll davon, und alles, was ich getestet hatte, hat sehr gut, fehlerfrei und einfach funktioniert. Sozusagen eine Filmdrohne für „Dummies“ ohne dabei aber unprofessionelle Ergebnisse zu liefern. Für Filmanfänger ist da ein schneller Erfolg sehr gut zu erzielen. Die Steuerung des Phantom 4, welche ich zuvor auch testen durfte, gefiel mir jedoch ein wenig besser, weil feiner steuerbar. Bei dem Mavic habe ich Kameraschwenks teilweise nicht so flüssig hinbekommen. Mit etwas Übung ging das dann natürlich schon auch, aber ich empfand da den Phnatom 4 eben etwas besser.
Aber ich wollte mich ja eh auf die Fotoqualität beschränken.
Die Bildqualität des Mavic
Ich gebe zu, ich hatte von dem Mavic Ergebnisse erwartet, die „okay“ sind. Tatsächlich aber muss ich sagen, finde ich die Ergebnisse mit dem Mavic extrem gut. Vor allem für diesen kleinen Sensor. Ich bin nicht so der Videospezialist, daher beschränke ich mich mal auf die Bildqualität bei Fotos. Nur soviel: Ich als Standard Videokenner, also eher Consumer, finde die Videoqualität auch ganz hervorragend!
Mit 12 MP und einem Bildverhältnis von 4:3 und ich als Fujifilm x-pro2 verwöhnter, würde ich jetzt nicht sagen, dass die Fotos „Mindblowing“ sind, aber sie sind erstaunlich gut und detailreich. Das hatte ich so nicht erwartet. Ein Bekannter erwähnte, dass sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Aufnahmen macht und Langzeitbelichtungen von bis zu 8s durchaus zu noch ansehbaren Ergebnissen führen. Da ich leider zu 99% in Deutschland war mit dem Mavic und hierzulande 30 Minuten nach Sonnenuntergang ein Flugverbot herrscht, konnte ich das leider selber nicht testen.
Ich hatte leider auch keine ND Filter und musste mit der „nackten“ Kamera vorlieb nehmen, ich finde das Objektiv geht sehr schön mit Gegenlicht um. Alles in allem hat mich die Bildqualität wirklich sehr überrascht, im positiven.
Ich gebe zu, ich hätte gerne die Kamera des Phantom 4 Pro in dem Mavic, aber im Grunde reicht die Bildqualität des Mavic dicke! Vielleicht nicht für allzu große Poster, aber 12 MP sind schon nicht sooo schlecht. Ich muss mal eins der Bilder bei Zeiten ausdrucken, um das abschließend zu beurteilen.
Mein Fazit zum Mavic
Okay, ich könnte jetzt zahlreiche tolle Features des Mavic aufzählen, aber im Netz und vor allem auf youtube gibt es dazu schon eine ganze Menge zum Teil wirklich guter Reviews, wo viele der technischen Details angesprochen und beurteilt werden. Für mich sind im Grunde kaum offene Wünsche. Die Flugzeit gibt dji mit 27 Minuten an, allerdings habe ich das nicht ausgereizt, denn nach ca. 20 Minuten fängt die Fernbedienung sehr penetrant an zu pfiepen, um einem klar zu machen, dass der Akku dem Ende entgegengeht. Ein zweiter Akku ist also empfehlenswert, zumindest erhöht er den Flugspass und auch die Dauer. 😉
Der Mavic ist in meinen Augen ein schon sehr nah dran an der perfekten Reisedrohne. Nah dran? Naja, es geht immer mehr und, wie oben erwähnt, der Pixelpeeper in mir hätte gerne eine noch bessere Kamera. Aber sie ist schon wirklich sehr, sehr gut! Mit einer Flugzeit von 20-25 Minuten ist das für so ein kleines Gerät schon ordentlich. Die Reichweite der Drohne und Fernbedienung ist im Grunde weiter als in den meisten Ländern erlaubt. Die vielen Schutzmechanismen und die sehr ruhige Lage in der Luft gepaart mit dem sehr guten Gimbal liefern einem hervorragende Video- und Fotoaufnahmen. Größe und Gewicht sucht im Grunde ihresgleichen auf dem Markt. Der Mavic mit Fernbedienung passt im Grunde in jede Tasche. Mal weg von Foto und Video, das fliegen mit dem Mavic macht richtig Spass. Es gibt im Grunde nichts was gegen den Mavic spricht. Ein Profi im Bereich Video wird mir hier sicher widersprechen, aber für alle anderen erhält man schon einen sehr guten Gegenwert für die 1200 Euro UVP
Was mich so ein bissl vom Kauf derzeit abhält, ist die etwas ungewisse gesetzliche Lage. In Deutschland ist das mittlerweile ja schon relativ klar geregelt, aber ich würde sie wohl vor allem auf meinen Reisen nutzen wollen, und hier wird es dann mitunter undurchsichtig. Von Land zu Land ist das mitunter sehr unterschiedlich geregelt. In Spanien zB. muss jeder Drohnenpilot einen Führerschein haben, wo er sein verantwortungsvolles Fliegen unter Beweis stellen muss. Ein Attest muss er auch haben. In Schweden sind seit kurzem alle Drohnen mit Kamera komplett verboten, wegen des Datenschutzes. Dies gilt auch für professionelle Drohnenpiloten. In Hamburg ,wie auch in Paris, sind Drohnen komplett unerwünscht. In den USA darf man mittlerweile in den großen Naturschutzparks auch nicht mehr eine Drohne benutzen. New York ist im Grunde eine einzige Flugverbotszone und und und. Dies mal alles nur als Beispiele. Es gibt leider auch immer wieder schwarze Schafe, die unbeabsichtigt alles dafür tun, dass Drohnen immer mehr in Verruf geraten. Das ist doof! Das ärgert mich und doch kann ich es nach vollziehen.
Ich finde Drohnen echt Klasse, ich mag die Perspektive, und wenn ich mir eine Drohne kaufen würde, dann wäre es ganz klar der Mavic Pro! Für einen ambitionierten Drohnenfotograf wie mich ist der Mavic das Beste, was es derzeit auf dem Markt gibt! Hut ab dji!
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Hi Mehrdad, schöner Erfahrungsbericht der sich mit meinen Erwartungen deckt – vielen Dank!
Die Phantom 4 ist technisch ja sehr ähnlich…nur leider viel größer. Und natürlich wäre die neue Kamera der P4 Pro schon fantastisch in der Mavic…vielleicht gibt es ja bald eine Mavic Ultra… Viele Grüße Michael
Mit meinen Erwartungen deckt sich da gar nichts. Egal, was ich mit diesem Teil für Einstellungen wähle, egal ob RAW oder jpg. Auch ich habe eine Fuji X und diese Drohne schießt Fotos, die bei 100 % Ansicht aussehen, wie in den Anfängen der Digitalfotografie. Personen aus ca. 10 Meter Entfernung bei strahlendem Sonnenschein sehen aus wie Aquarelle, wenn man es mal positiv sieht. Details sind aus der Luft auch nur noch zu erahnen. So gut die Videoqualität auch ist, so schlecht ist die Fotoqualität. Auf dem ersten Blick erscheinen die Fotos sauber und gut, aber wenn man sie in Originalgröße betrachtet verschwinden die Details auf grausame Art und Weise. Sorry, aber dies in Verbindung mit einer Fuji X überhaupt zu vergleichen, ist eine Unmöglichkeit und weckt falsche Erwartungen. Ich hatte auch schon mit nichts Weltbewegendem gerechnet, aber das was diese Drohne abliefert ist in Originalgröße nicht zu gebrauchen. Die Bilder sehen nur solange brauchbar aus, wie sie hier betrachtet werden können. Ich würde gerne mal die Originale bei voller Bildgröße sehen. Da gibt es reichlich Handys, die viel Besseres abliefern, trotz kleinem Sensor.
Warum sollte es „eine Unmöglichkeit“ sein die Ergebnisse zu vergleichen? Du siehst ja: Ich mach es.
Wenn Du da heraus liest das ich sie mit den Ergebnissen der x-pro2 gleich stelle, dann solltest Du noch mal genauer lesen.
Ich denke man liest schon sehr deutlich heraus wo man die Bildqualität im Vergleich zu einer x-pro2 an zu siedeln hat.