Wir „Qimagoianer“ mögen ja Voigtländer, das wisst ihr ja sicherlich. Vor kurzem hat Voigtländer einige neue Objektive aus der VM-Serie, also für die Leica M herausgebracht. Dabei handelt es sich um das 21mm/1:3,5 Color Skopar und das 35mm/1:2,0 Ultron. Unser herzlicher Dank geht daher zunächst an Ringfoto. Sie haben uns die Objektive zur Verfügung gestellt und wir hatten die Möglichkeit, diese zu testen.
Dies ist der erste Beitrag über eins der Objektive, welches ich an meiner Leica M getestet habe.
Ich beginne heute mit dem Voigtländer 35mm/1:2,0 Ultron asphärisch VM, der klassischen Brennweite für die Street Photography aber auch weitwinklig genug für Landschaftsfotografie. Ich habe das Objektiv mitgenommen und bin zu einem „Lost Place“ ganz hier bei mir in der Nähe gefahren um dort damit zu fotografieren. Den Ort kann ich leider nicht nennen, denn man darf eigentlich dort gar nicht rein, was mich natürlich nicht gehindert hat. Ein paar Tage später hat mich das Objektiv dann noch für einen kleinen persönlichen Fotowalk in Berlin begleitet.
Das kleine 35mm Ultron ist komplett aus Metall gefertigt und sehr kompakt. Trotz dieser Größe wurde eine Lichtstärke von 2.o verwirklicht. Nach dem Auspacken hatte ich ein 170g schweres, sehr wertiges Objektiv in der Hand, ganz in schwarz und silbern im klassischen Design gehalten. Zum Objektiv gibt es eine neue passende rechteckige Sonnenblende. Sie wurde mir ebenfalls mit zugesandt und man dreht sie mit einer Vierteldrehung auf das Objektiv. Sie ist mit einer speziellen Beschichtung versehen, hat dadurch eine Textur und unterstreicht damit den „Vintage“ Charakter des Objektivs. Der Blendenring läuft sehr satt aber nicht zu schwer – in 1/2 EV Stufen von 2 bis 16 -, so dass sich die eingestellte Blende auch nicht so ohne weiteres verstellt. Auch der silberne Fokusring läuft butterweich und ist mit dem Verstellhebel prima zu bedienen.
Das Objektiv sieht wie ich finde mit der Sonnenblende schon echt sexy aus, zumal diese rechteckig ist und diesen Vintage Style hat. Ich persönlich würde diese daher immer drauf lassen. Sie stört auch gar nicht wenn man durch den Sucher schaut, dafür ist die Linse viel zu klein. Zum Thema Streulicht kann ich nun nicht soviel sagen, da die Lichtverhältnisse an den Tagen, an denen ich testen konnte keine detaillierte Aussage dazu zulassen. Mir persönlich gefallen solch kleine Objektiv sehr gut, da stimmen dann aus meiner Sicht die Proportionen zur M perfekt. Rein optisch hätte es jetzt keiner silbernen Elemente bedurft, da ich eine schwarze Leica habe, aber so ist diese Reihe an Voigtländer Objektiven halt gestaltet.
In dem Objektiv wurden acht Linsenelemente in fünf Gruppen verbaut. Zusammen mit den zehn Blendenlamellen ergibt das eine hervorragende Abbildungsleistung. Die Naheinstellgrenze liegt bei 58cm. Ich habe das Objektiv hauptsächlich mit der Offenbarende benutzt, denn wenn ich schon 2,0 habe, dann benutze ich es auch, ist zumindest meine Devise. Ich finde es bildet bei 2,0 ordentlich scharf ab, wenngleich ich schon einen Unterschied zu meinem 35mm Summilux erkennen kann, wenn ich es vergleichbar bei 2,0 nutze. Auch das Bokeh ist sehr ansprechend, kommt aber auch an das cremige Bokeh des größeren Leica Bruders nicht ganz ran.
Insgesamt bekommt man mit diesem Objektiv ein sehr solides und schönes Glas, welches mir vor allem durch seine Kompaktheit ziemlich imponiert hat. Es lässt sich absolut intuitiv bedienen und mit dem Verstellhebel hat man immer den Fokus fest in der Hand. Ein super Begleiter für die Street Fotografen unter Euch. Aber es eignet sich auch sehr gut für die Architektur- oder Landschaftsfotografie, wenn man es nicht zu weitwinklig mag.
Wie einige von Euch ja vielleicht schon bemerkt haben, gibt es seit kurzer Zeit auch einen Qimago-YouTube Kanal. Wir freuen uns über jeden neuen Abonnenten, über jedes „Daumen-Hoch“. Zu diesem Blogbeitrag gibt es daher auch ein YouTube Video.
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wie ist es im Vergleich mit einem ZM 35 2.0?
Danke Thomas
Hi Thomas,
ich finde die beiden einander ebenbürtig in der reinen Leistung. Jedoch zeichnen sie etwas unterschiedlich und das ist nun wieder Geschmackssache, was man da besser findet. Die Frage ist schwierig zu beantworten. Das Zeiss ist etwas größer gebaut, haptisch sind beide toll. Chromatische Aberrationen haben beide ein wenig, aber gut korrigierbar. Beide harmonieren auch mit modernen Sensorkameras, die nicht von Leica sind… 😉 Ich selbst könnte mich kaum entscheiden, welches davon ich nehmen würde. Hilft jetzt vermutlich nicht unendlich weiter… LG