Immer die großen Kameras und Objektive zu testen macht schon Spaß! Spannend wird es jedoch, wenn man durch die ganzen Gerätschaften dann irgendwie verwöhnt ist und in dem Zustand eine kleine Kompaktkamera testen will. Genau das hatte ich vor: Einen Test, bei dem man sich nicht kaputtschleppt. Die kleine G5X hat mich direkt mal interessiert.
Eine ähnliche Kamera kenne ich aus dem Fuji-Lager persönlich: Die Fujifilm X20 (die x30 hatte ich auch schon in der Hand). Und während ich da genau weiß, was mich alles stört und was nicht, wollte ich das mal ins Verhältnis zu einer entsprechenden Canon setzen. Sensor kleiner als APSC und vom Format her total jackentaschentauglich, dazu ein fest verbautes Zoom-Objektiv und Klappdisplay, sowie WIFI-Verbindung und ein EVF. Die Powershot G5X kommt voll ausgestattet daher.
Im ausgeschalteten Zustand wird die Kamera regelrecht flach. Das Objektiv fährt zurück und wird dann durch ein paar Metalllamellen (geniales Wort dank der vielen l) geschützt. Ein alter Hut, kennt man von den Knipsen der analogen Zeit. Ich finde es sehr willkommen, da man die Kamera ohnehin schnell in die Tasche steckt und keinen Objektivdeckel verlieren kann (wenn man überhaupt einen mitnimmt). Das Display kann man so drehen, dass es verschwindet und so wird die Kamera wirklich kompakt und sicher. Die Einschaltzeit ist dennoch relativ kurz – eine DSLR ist es freilich nicht.
Die Bildqualität ist wirklich ok! Das Rauschen ab ISO1600 aufwärts ist wirklich erträglich, das Objektiv zeichnet recht scharf, der Autofokus sitzt, wenn man sich nicht ganz blöde anstellt, an der richtigen Stelle – generell scheint der lieber in die weitere Entfernung zu fokussieren… Im Grunde stimmt sehr viel an der Kamera und das macht sie zu einem Kauftipp unter den Kompakten. Gegenüber einer X20 punktet sie mit einem EVF und eben dem Klappdisplay (welches auch noch touchy touchy ist).
Was mir nicht gefällt und auch nach ein paar Tagen mit der Kamera nicht gefallen konnte: Stelle ich RAW+JPG ein, kann ich keine, hmm, „Filmsimulation“ bzw keinen Bildmodus auswählen. Bei Kameras mit EVF nutze ich in 90% der Fälle einen kontrastreichen Monochrommodus für Komposition und Belichtungseinschätzung. Das Endergebnis hole ich mir dann nach Bedarf aus dem RAW. Wichtig ist, dass mir das Monochromzeugs auch so angezeigt wird und ich dennoch ein buntes RAW zur Verfügung habe. Mit der G5X geht das partout nicht. Ich kann Bildmodi erst dann einstellen, wenn ich RAW deaktiviere. Das finde ich persönlich ziemlich doof. Wenn eh zwei Dateien geschrieben werden, kann man das doch einbauen. Das ist sicher nur eine Sache der Firmware und etwas, dass ich sonst noch nirgends bemerkt habe.
Und dann war ich noch etwas erstaunt über die Rohdaten an sich – bzw die Daten von Aufnahmen im Weitwinkelformat… Die JPGs sind ja toll- die RAWs zeigen dann, wie krass das Objektiv verzeichnet: So sehr, dass man den Objektivtubus mit sieht und alles leicht fisheyemäßig daher kommt. Das fand ich etwas lustig, da wirklich unerwartet. Ich dachte für einen Moment, das Gerät sei kaputt.
Insgesamt hat mir die G5X wirklich viel Spaß gemacht, wenn ich sie anderen in die Hand gab um eine spontane Meinung zu hören, kam immer wieder „Cool!“ und „Macht Spaß.“
Man nimmt sie einfach immer mit – eine Kamera für den ambitionierten Urlauber, der einfach nicht viel schleppen will. „Gefällt mir.“ 😉
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