Rom, die ewige Stadt. Mit ihr verbinden mich viele schöne private Erinnerung. Das erste mal durfte ich die Stadt mit meiner Frau erleben. Zu Fuß durch Rom – ich glaube im übrigen, ist dies die einzig sinnvolle Art, diese Stadt zu erkunden – mit einem Menschen, den man liebt, ist schon was Besonderes. Ich war also etwas sentimentaler als sonst bei meinem kurzen Spaziergang durch die Stadt. Wie immer habe ich am Vorabend meiner Abreise mehr Zeit mit dem Packen meiner Fototasche verbracht als dem meiner Kleidung. Jetzt könnte man annehmen, dass ich nicht viel Wert auf meinen Kleidungsstil lege, vielmehr ist es so, dass mich oft die Masse meines Equipment schier erschlägt, und ich fast immer die Sorge habe, vor Ort dann genau das eine Teil nicht dabei zu haben.
Die erste Frage, die ich mir meist zu aller erst beantworten muss: Digital oder analog? Oder gar digital und analog? Dann wird natürlich über das Ziel selber nachgedacht: Rechne ich mehr mit beeindruckenden Landschaften, Architektur oder interessanten Strassenszenen? Meine Frau reagiert schon gar nicht mehr beim ersten Packversuch der Fototasche. Sie weiß, das wird nicht die Endversion sein. Es folgen viele Male Taschenwechsel, von der Billingham 307, zur Hadley Pro, um am Ende bei der Hadley small zu landen. Dann kommt die Sorge, wieder ein tolles Motiv aufgrund mangelnder Brennweite zu verpassen, also geht es wieder in die entgegengesetzte Richtung, bis ich dann wieder bei der Billingham 307 angelangt bin. Das ganze kann mitunter schon ein paar Mal hin und her gehen.
Ich meine, wir Fotonerds haben schon einen Hang zur Selbstquälerei. Wir überreden uns selber immer wieder zu neuem Equipment, machen uns weis, dass wir jetzt ganz unbedingt das eine Objektiv, die eine Kamera oder das eine Zubehör ganz dringend brauchen, weil es uns den Fotoalltag erleichtert. Das Problem ist, dass wir uns dabei oft im Kreis drehen und gar nicht mitbekommen, dass wir meist schon alles haben, was wir brauchen, um Fotos zu machen, die uns selber begeistern. Die uns helfen, Erlebtes im Bild festzuhalten, zu konservieren.
Da stand ich also nun in meinem Wohnzimmer mit nahezu meinem gesamten Equipment und drei Fototaschen auf dem Esstisch ausgebreitet und packte die eine ein, dann wieder aus, und das keine Ahnung, wie oft. Irgendwann bemerkte ich meine Frau, wie sie mich mit einem gewissen mitleidigem Blick beobachtete. Vielleicht war das auch eher der Blick: „Meine Güte, mein Mann hat einen Knall!“ Das war mir fast schon etwas peinlich, also packte ich meine x-pro2 mit dem xf16mm und die x100T mit dem tcl-x100 Telekonverter in meine Hadley small und legte noch reichlich Akkus dazu.
Es kann dann doch so leicht sein. Und am Ende führte mich auch mein Weg nach Rom. 😉
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Schöner Bericht, ach je,mir geht es auch immer so
Hallo Mehrdad,
ich musste beim Lesen wirklich schmunzeln, da ich mich hier und da wiedererkannt habe 🙂
Ich habe das Problem aber „nur“ bei Flugreisen. Wenn wir mit dem Auto verreisen packe ich so ziemlich alles
ein was ich ggf. brauchen könnte. 90% davon liegt dann im Urlaub gut verstaut im Hotelzimmer und mit den anderen 10%
mache ich meine Bilder. Es ist aber enorm beruhigend alles dabei zu haben 😉 !
Bei Flugreisen habe ich immer auch enorme Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung.
VG Detlef
Ja, so ähnlich geht es mir auch. Das Problem ist halt nur, das ich zu 99% Prozent eben mit dem Flieger reise :/
Sehr schön geschrieben, ich musste schon schmunzeln. Wenn ich eine Runde ums Feld gehe, geht oft noch eine Linse in die Hosentasche.
Danke Dir 🙂
Da bin ich ja beruhigt, wenns Profis beim einpacken nicht anders geht, wie uns Hobbyknipser.
Wie immer, sehr tolle Fotos Mehrdad, das Selfie erinnert mich irgendwie an den Terminator, der gerade die Stadt verwüstet hat 🙂 !
LG Wolfgang
hahaha… I’ll be back!
Hasta la vista Baby 😉